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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0021
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Nr.1
Replik auf ein Memorandum Alessandro Farneses
Consilium admodum paternum / Ein sehr väterlicher Ratschlag

März 1541
bearbeitet von Stephen E. Buckwalter

Einleitung
1. Entstehung

Das im folgenden edierte Werk ist im März 1541 in Straßburg in einer lateinischen
und kurz danach in einer deutschen Fassung veröffentlicht worden. ¹ Eigentlich besteht
das ›Consilium admodum paternum‹ aus zwei verschiedenen Werken: Auf der
einen Seite gibt es ein Memorandum wieder, das der Kardinallegat Alessandro Farnese
d.J., Enkel des regierenden Papsts Paulus III., für Kaiser Karl V. am 21. April
1540 anfertigte ² ; auf der anderen enthält es zahlreiche, über den ganzen Text verteilte,
manchmal knappe, zuweilen aber recht ausführliche Kommentare, mit welchen
ein fiktiver »Eusebius Pamphilii« auf diesen Ratschlag Farneses kritisch, ja geradezu
spöttisch reagiert. ³ Die ursprüngliche Absicht des Kardinallegaten war es,
Karl V. zu einer kompromißlosen Haltung gegenüber den Evangelischen aufzufordern.
⁴ Wie dieses ›Consilium Alexandri Farnesi‹ in die Hände der Protestanten
geriet, läßt sich nicht mehr rekonstruieren. ⁵ Fest steht nur, daß es elf Monate nach
seiner Abfassung zum Gegenstand einer beißend kritischen evangelischen Replik
wurde, die – zusammen mit dem ursprünglichen Ratschlag – kurz hintereinander lateinisch
und deutsch in Straßburg im Druck erschien.

1. Eine außerordentlich sorgfältige Darstellung der Entstehungsumstände und der Redaktionsgeschichte
des ›Consilium admodum paternum‹ sowie eine abgewogene Diskussion der Frage nach
seinen möglichen Verfassern, in einem Maße, das weit über das hinausgeht, was die folgende Einleitung
leisten kann, bietet Augustijn, Die Autorschaft.

2. Eine moderne Edition desselben ist unter dem Titel ›Consilium Alexandri Farnesii et Marcelli
Cervini cardinalium Carolo V exhibitum‹ in Concilium Tridentinum 4, S.182–187 zu finden.

3. Sowohl im lateinischen (VD16 K 432; vgl. auch unten die Angaben zur Überlieferung) wie
auch im deutschen (VD16 K 434) Druck dieses Werkes werden die beiden Bestandteile (ursprünglicher
Ratschlag einerseits und darauf bezogener Kommentar andererseits) durch die Verwendung
unterschiedlicher Drucktypen klar unterschieden.

4. »Das Programm, das er dem Kaiser vorhielt, beinhaltete Stärkung des katholischen Nürnberger
Bundes, Aufnahme des Papstes in den Bund und Verweigerung von Religionsunterhandlungen
ohne Beteiligung des Heiligen Stuhls« (Augustijn, Die Autorschaft, S.255).

5. Vgl. Augustijn, Die Autorschaft, S.255.
 
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