Nr.13
Entwurf Bucers für eine Ordnung des Straßburger Gymnasiums
November 1545
bearbeitet von Thomas Wilhelmi
Einleitung
1. Entstehung und Inhalt
Im Januar 1537 wurde Johannes Sturm ¹ vom Straßburger Magistrat unter dem
Stettmeister Jakob Sturm ² und von den Straßburger Predigern unter der Führung
Martin Bucers als Professor der Alten Sprachen nach Straßburg berufen. ³ Im Dezember
1537 wurde er beauftragt, entsprechend seinem Vorschlag die Gründung
eines Gymnasiums anstelle mehrerer kleiner Einzelanstalten in die Wege zu leiten.
Johannes Sturm unterbreitete mit seiner in den ersten Wochen des Jahres 1538 im
Druck erschienenen Schrift »De literarum ludis recte aperiendis liber« ⁴ konkrete
Vorschläge zur Einrichtung und Gestaltung von Lateinschulen. Sie fanden am
7. März 1538 die Zustimmung der Scholarchen (Schulherren) ⁵ . Im Einvernehmen
mit dem mit ihm nicht verwandten Jakob Sturm und den Predigern verfaßte Johannes
Sturm eine Schulordnung für das geplante Straßburger Gymnasium illustre. ⁶
Am 29. September 1538 wurde das Gymnasium eröffnet. ⁷
1. Johannes Sturm (1507–1589), Humanist und Pädagoge, Rektor des Straßburger Gymnasiums
1538–1582. Schmidt, La vie et les travaux de Jean Sturm; Arnold, Johannes Sturm.
2. Jakob Sturm (von Sturmeck) (1489–1553), Straßburger Patrizier, Stettmeister 1527–1553.
Brady; Ruling Class, S. 351; Lienhard, Sturm.
3. Zum Verhältnis zwischen Johannes Sturm und Bucer vgl. Buckwalter, Sturm und Bucer und
die dort angegebene weitere Literatur.
4. Johannes Sturm, ›De literarum ludis recte aperiendis liber‹, Straßburg: Wendelin Rihel, 1538
(VD 16 S 9945). Weitere Ausgaben: ebd. 1539 (VD 16 S 9946), ebd. 1543 (VD 16 S 9947), ebd. 1557
(VD 16 S 9948). Faksimile–Edition der Ausgabe von 1538 mit französischer Übersetzung: Sturm,
De literarum ludis. Vgl. Fournier/Engel, Statuts et privilèges, S. 18–22 (Nr. 1977).
5. Dreiköpfiges, vom Rat eingesetztes Gremium.
6. Diese Ordnung dürfte im Frühjahr 1538 entstanden sein. Sie umfaßt die folgenden Abschnitte:
Von den Knaben vnnd Schulern in gemeyn; Von den Praeceptoren der sex classium;
Von Rectore; Vom Rector vnd den Praeceptoren Classium; Von den Stunden die Lectiones zu
haltten. Straßburg StArch, AST 319, S. 80–83 und dasselbe S. 199–201. Edition in Fournier/Engel,
Statuts et privilèges, S.25–28 (Nr.1980).
7. Engel, Das Gründungsjahr des Strassburger Gymnasiums; Schindling, Humanistische Hochschule,
S.78–104; Mährle, Strassburg als Vorbild sowie die in Anm. 1 angegebene Literatur.
Entwurf Bucers für eine Ordnung des Straßburger Gymnasiums
November 1545
bearbeitet von Thomas Wilhelmi
Einleitung
1. Entstehung und Inhalt
Im Januar 1537 wurde Johannes Sturm ¹ vom Straßburger Magistrat unter dem
Stettmeister Jakob Sturm ² und von den Straßburger Predigern unter der Führung
Martin Bucers als Professor der Alten Sprachen nach Straßburg berufen. ³ Im Dezember
1537 wurde er beauftragt, entsprechend seinem Vorschlag die Gründung
eines Gymnasiums anstelle mehrerer kleiner Einzelanstalten in die Wege zu leiten.
Johannes Sturm unterbreitete mit seiner in den ersten Wochen des Jahres 1538 im
Druck erschienenen Schrift »De literarum ludis recte aperiendis liber« ⁴ konkrete
Vorschläge zur Einrichtung und Gestaltung von Lateinschulen. Sie fanden am
7. März 1538 die Zustimmung der Scholarchen (Schulherren) ⁵ . Im Einvernehmen
mit dem mit ihm nicht verwandten Jakob Sturm und den Predigern verfaßte Johannes
Sturm eine Schulordnung für das geplante Straßburger Gymnasium illustre. ⁶
Am 29. September 1538 wurde das Gymnasium eröffnet. ⁷
1. Johannes Sturm (1507–1589), Humanist und Pädagoge, Rektor des Straßburger Gymnasiums
1538–1582. Schmidt, La vie et les travaux de Jean Sturm; Arnold, Johannes Sturm.
2. Jakob Sturm (von Sturmeck) (1489–1553), Straßburger Patrizier, Stettmeister 1527–1553.
Brady; Ruling Class, S. 351; Lienhard, Sturm.
3. Zum Verhältnis zwischen Johannes Sturm und Bucer vgl. Buckwalter, Sturm und Bucer und
die dort angegebene weitere Literatur.
4. Johannes Sturm, ›De literarum ludis recte aperiendis liber‹, Straßburg: Wendelin Rihel, 1538
(VD 16 S 9945). Weitere Ausgaben: ebd. 1539 (VD 16 S 9946), ebd. 1543 (VD 16 S 9947), ebd. 1557
(VD 16 S 9948). Faksimile–Edition der Ausgabe von 1538 mit französischer Übersetzung: Sturm,
De literarum ludis. Vgl. Fournier/Engel, Statuts et privilèges, S. 18–22 (Nr. 1977).
5. Dreiköpfiges, vom Rat eingesetztes Gremium.
6. Diese Ordnung dürfte im Frühjahr 1538 entstanden sein. Sie umfaßt die folgenden Abschnitte:
Von den Knaben vnnd Schulern in gemeyn; Von den Praeceptoren der sex classium;
Von Rectore; Vom Rector vnd den Praeceptoren Classium; Von den Stunden die Lectiones zu
haltten. Straßburg StArch, AST 319, S. 80–83 und dasselbe S. 199–201. Edition in Fournier/Engel,
Statuts et privilèges, S.25–28 (Nr.1980).
7. Engel, Das Gründungsjahr des Strassburger Gymnasiums; Schindling, Humanistische Hochschule,
S.78–104; Mährle, Strassburg als Vorbild sowie die in Anm. 1 angegebene Literatur.