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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0391
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Nr.15
Bedenken Bucers an den Dauphin

29. Mai 1546
bearbeitet von Thomas Wilhelmi

Einleitung
1. Entstehung und Inhalt

Am 27. Mai 1546 kündigte der Straßburger Stettmeister Jakob Sturm ¹ dem hessischen
Landgrafen Philipp einen von Bucer verfaßten Entwurf eines Bedenkens für
den französischen Dauphin Heinrich, den Herzog von Orleáns ² , an: »Her Martin
Butzer hat ein ander bedenken, wie dem delphin zu schreiben; vermeint, man soll
die verfolgung, so gegen den christen in Frankrich geschehe, nit umbgon, dweil man
dem kunig so oft auch deshalben geschriben. hat deshalben ein copi angestelt, wie er
meint, das ime, dem delphin, zu schreiben. was nun e. fl. G. fur besser ansicht, dem
wurt si woll wissen nachzukummen. ³

Am 29. Mai ließ Bucer dem Landgrafen mit einem deutschen Begleitschreiben ⁴
seinen in Latein verfaßten, von Ulrich Geiger ⁵ geschriebenen Entwurf zukommen.
Johannes Lening ⁶ fertigte in den ersten Junitagen für Philipp eine deutsche Übersetzung
des Entwurfs an. Darin wurden von Simon Bing ⁷ noch einige kleinere Veränderungen
angebracht und entsprechend in die lateinische Fassung des Bedenkens
übertragen, das in Friedewald auf den 5. Juni datiert wurde. Nach Paris abgeschickt
wurde die Reinschrift des Bedenkens vermutlich am 8. Juni 1546. ⁸ Adressat dürfte

1. Jakob Sturm von Sturmeck (1489–1553), Straßburger Patrizier, Stettmeister 1527–1553. Winckelmann,
Art. Sturm, Jakob, in: ADB 37 (1894), S. 5–20; Brady, Ruling Class, S. 351; Lienhard,
Sturm.

2. Heinrich (1519–1559), Herzog von Orléans, als Heinrich II. König von Frankreich 1547–

1559.
3. Zettel zum Brief vom 27. Mai 1546 (Pol. Cor. 4,1, S.106).
4. Bucer an Philipp von Hessen, Straßburg, 29. Mai 1546 (Marburg/L. SArch, Bestand 3,

Nr. 2017, fol.244 ʳ –252 ᵛ (Lenz II, S.450–457).

5. Ulrich Geiger, oft auch Ulrich Chelius (geb. um 1550, gest. 1558), Dr. med., Diplomat, 1534
im Dienste von Guillaume und Jean du Bellay, von diesem zu Philipp Melanchthon in Wittenberg
geschickt, von 1536 an als Arzt und Diplomat in Straßburg. Ficker/Winckelmann, Handschriftenproben
I, Nr. 25. MBW, Bd.12 (Personen F-K), S.124 f.

6. Johannes Lening (1491–1566), hessischer Theologe, Berater Philipps von Hessen. Stupperich,
Art. Lening, Johannes, in: NDB 14 (1985), S. 211.

7. Simon Bing (1517–1581), Sekretär an der landgräflichen Kanzlei 1534–1537, Kammersekretär
Philipps von Hessen 1537–1552, in späterer Zeit weitere Ämter. Dülfer, Art. Bing, Simon, in: NDB 2
(1955), S. 247; MBW, Bd.11 (Personen A–E), S.161.

8. Dieses von Simon Bing notierte Datum steht auf der Rückseite des Entwurfes.
 
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