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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0392
388 15. bedenken bucers an den dauphin
der der Reformation relativ offen gegenüberstehende und mit Ulrich Geiger bekannte
Kardinal Bellay ¹ gewesen sein, der das Schreiben dann dem Dauphin Heinrich
vorlegen sollte. ²
Bucer rühmt in diesem sehr geschickt und in geschliffenem Latein abgefaßten Bedenken
zunächst ausführlich die Verdienste der französischen Nation und des Dauphins
um die Verteidigung der Christenheit und die weise Regierung des Dauphins
überhaupt. Danach kommt er auf die Situation der Evangelischen in Frankreich zu
sprechen. Diese strebten nur nach einem gottgefälligen Leben und Glauben. Da sie
keinen Aufruhr und keinen Ungehorsam im Sinne hätten, stellten sie für den Staat
keine Gefahr dar. Auch in Deutschland habe man mit freundlichen Ermahnungen
irregeleiteter Menschen viel erreicht und rate dem Dauphin, in Frankreich ebenso
zu verfahren.
In den Beständen des Staatsarchivs Marburg befinden sich weitere Dokumente
des Kontaktes der Landgrafschaft Hessen mit Frankreich in den Jahren 1545 und
1546 (Bestand 3, Nr.1836 und 1837). In den Beständen des Stadtarchivs Straßburg
befinden sich etliche die Straßburger Kontakte mit Frankreich zutreffenden Akten
aus dem Jahr 1537 (AA 445 und AA 1853) und aus der Zeit von 1526 bis 1591 (AST
42) ³ .
2. Überlieferung
Lateinische Fassung:
Marburg/L. SArch, Bestand 3,Nr.1836, fol.99 ʳ –100 ᵛ (Handschrift von Ulrich Geiger
⁴ )
Auf fol.100 ᵛ von Simon Bing ⁵ erg.: Exemplum Epistolarum ad Delphinum.
Schrifft an Delphin. 8. Junii Ao. 1546.
Deutsche Fassung:
Marburg/L. SArch, Bestand 3 (Pol. Archiv), Nr.1836, fol.101 ʳ –102 ᵛ (Handschrift
von Johannes Lening ⁶ )
Auf fol.102 ᵛ Notiz von Simon Bing: Translatio der schrifft an den delphin. 5. Junii
1546.
1. Jean du Bellay (um 1498–1560), französischer Staatsmann, Bischof von Paris und Kardinal
1535–1560. MBW, Bd. 12 (Personen F-K), S.369f.
2. In den Beständen der Archives nationales in Paris läßt sich das Schriftstück nicht nachweisen.
3. Aus AST 42 werden im vorliegenden Band zwei Texte ediert, die Bucers Einsatz zugunsten
verfolgter Evangelischer in Frankreich dokumentieren: Nr. 8 (S.245–251) und Nr.9 (S.253–258).
4. s. oben S.387, Anm.5.
5. s. oben S.387, Anm. 7.
6. s. oben S.387, Anm. 6.
der der Reformation relativ offen gegenüberstehende und mit Ulrich Geiger bekannte
Kardinal Bellay ¹ gewesen sein, der das Schreiben dann dem Dauphin Heinrich
vorlegen sollte. ²
Bucer rühmt in diesem sehr geschickt und in geschliffenem Latein abgefaßten Bedenken
zunächst ausführlich die Verdienste der französischen Nation und des Dauphins
um die Verteidigung der Christenheit und die weise Regierung des Dauphins
überhaupt. Danach kommt er auf die Situation der Evangelischen in Frankreich zu
sprechen. Diese strebten nur nach einem gottgefälligen Leben und Glauben. Da sie
keinen Aufruhr und keinen Ungehorsam im Sinne hätten, stellten sie für den Staat
keine Gefahr dar. Auch in Deutschland habe man mit freundlichen Ermahnungen
irregeleiteter Menschen viel erreicht und rate dem Dauphin, in Frankreich ebenso
zu verfahren.
In den Beständen des Staatsarchivs Marburg befinden sich weitere Dokumente
des Kontaktes der Landgrafschaft Hessen mit Frankreich in den Jahren 1545 und
1546 (Bestand 3, Nr.1836 und 1837). In den Beständen des Stadtarchivs Straßburg
befinden sich etliche die Straßburger Kontakte mit Frankreich zutreffenden Akten
aus dem Jahr 1537 (AA 445 und AA 1853) und aus der Zeit von 1526 bis 1591 (AST
42) ³ .
2. Überlieferung
Lateinische Fassung:
Marburg/L. SArch, Bestand 3,Nr.1836, fol.99 ʳ –100 ᵛ (Handschrift von Ulrich Geiger
⁴ )
Auf fol.100 ᵛ von Simon Bing ⁵ erg.: Exemplum Epistolarum ad Delphinum.
Schrifft an Delphin. 8. Junii Ao. 1546.
Deutsche Fassung:
Marburg/L. SArch, Bestand 3 (Pol. Archiv), Nr.1836, fol.101 ʳ –102 ᵛ (Handschrift
von Johannes Lening ⁶ )
Auf fol.102 ᵛ Notiz von Simon Bing: Translatio der schrifft an den delphin. 5. Junii
1546.
1. Jean du Bellay (um 1498–1560), französischer Staatsmann, Bischof von Paris und Kardinal
1535–1560. MBW, Bd. 12 (Personen F-K), S.369f.
2. In den Beständen der Archives nationales in Paris läßt sich das Schriftstück nicht nachweisen.
3. Aus AST 42 werden im vorliegenden Band zwei Texte ediert, die Bucers Einsatz zugunsten
verfolgter Evangelischer in Frankreich dokumentieren: Nr. 8 (S.245–251) und Nr.9 (S.253–258).
4. s. oben S.387, Anm.5.
5. s. oben S.387, Anm. 7.
6. s. oben S.387, Anm. 6.