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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0101
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1. ein sehr väterlicher ratschlag

das er den leüten die meuler auff sperret vnd hat das Consilium damit verzogen,
das niemandts auch kein hoffnung mehr einigs Consilij haben mag.

Dazu, so ist auch da die sicherheit des gewissens der Kei[serlichen] vnd Kö-
n[iglichen] Maie[stät], auch anderer Altglaubigen Fürsten, die inn jhren sondern
handlungen etwas bewilligen oder nachlassen möchten oder villeicht on
jhren willen geordnet werden, das dann dienet zu grossem zorn Gottes vnd
schaden der seelen, wie oben gsagt ist.

Nu gehe einer hin vnd sag, der Bapst sey | F2a | nit sorgfeltig, wie die gwissen
erhalten werden, damit die frommen fürsten sich nichts versünden, so sie ein
reformats der kirchen fürnemen wurden vnd jhre gwissen damit nit verletzen,
so will er lieber das gewissen vor Got vnd der welt tragen, das durch sein anrichten
die offentlichen laster der kirchen nit allein nit gebessert werden, sonder
auch täglich gemäret. Dann was ist anders, das man die besserung auff ein
Consilium verzeücht, dann das man allen ernst zur besserung zumal hinwürfft.
Er hatt auch warlich ein schön wehrwort. Die Fürsten möchten etwas
verwilligen oder zugeben oder es möcht etwas on jren willen geordnet werden,
das zu grossem zorn Gottes vnd zum schaden der selen reychen möcht,
darmit dann solche gferlichhheyt vermitten blib, so ist besser, das man alle
besserung auff das Consilium spar. Der gewalt aber, dasselb zuberüffen, sol
zum Bapst ston, wer wolt daran zweifeln, er wurd fleiß ankeren, das es zum
fürderlichsten zusamen kem? Namlich er wirt zum wenigsten das Mantuanisch
auß schreiben thun, welchs darnach von stund an im rauch würt hinweg
gon. Die fürsten seind zuuil sorgfeltig, wa sie nit glauben, sie seyen on alle
sorg der religion, wa sie ein solchen fleissigen stathalter vermercken werden.
Sie dörffen nit sorgen, sie werden auch also | F2b | von dem vrtheil Gottes entlediget.

Was ist aber diß für ein gferlichheyt zu diser zeit, die der also erschrocklich
machet, das nitt etwas freuelich geordnet oder nachgelassen werd? Dann die
Protestierenden begeren, das die kirchen reformiert werden nach der regel,
die Gott ein mal durch die Aposteln geben vnd durch das blut seines lieben
suns Jesu Christi bestätiget hat. Jst dann das Euangelium, das Gott gewölt hat
allen creaturen gepredigt werden, also verdunnckelt, das wir nit wissen solten,
wahin es vns füret? Habend wir nit ein vorbild, dem wir nachfolgen sollen
in der ältern vnd reynern kirchen? Seind nit noch vorhanden die erkantnu
ᵒ ssen der alten Consilien vnd die klaren sprüch der väter, die vns helffen vnd
gleich als zu eynem zil richten mögen? Dazu, so künden wir nit meynen,
Christus werd vns betriegen, der seinen geist allen denen verheyßt, die jn von
hertzen anrüffen. Dweil vns nun der Herr mit so vil gehülffen befestigt, sollen
wir vns dann dises schewleder allein hinnderstellig lassen machen, das wir der

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