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Text
| 56 ᵛ | ᵃ Was von eins Ersamen Radts wegen, belangen meyster Batt Pfeffinger ¹ , den
Erwoleten probst belangen, vor den berufften des capittels vnd anderer personen
halben, des Examen oder verhör gen[annten] probst, gehandelt vff samstag, den
12. novembris, Anno etc. xlj. ᵃ
| 53 ʳ | ᵇ Dyses ᶜ Nachvolgende jst beradtschlaget durch ein guthertzigen gelerten ² ,
von Eins Ersamen Radts wegen vnd ouch von der schul verordneten ³ wegen, vor
den Examinatoribus s[ankt] thomas styfft furzubringen, Des Erwöleten probsts
halben, meyster Batt Pfeffingers ᵇ .
Von ᵈ rahts wegen meinet ⁴ ich ⁵ , were anzuzeigen, das ein Ers[amer] Raht zu besonderem
gefallen anneme, das sie ⁶ zur Examination jres erwehlten Propsts eigen
zeit vnd Stat mit berüffung deren, so vermöge der Canonum vnd der Stat municia)–a)
von der Hand des Nikolaus Kniebis.
b)–b) von der Hand des Nikolaus Kniebis.
c) von Nikolaus Kniebis davor am linken Rand nachgetragen: Sabatho 12. die Novembris anno
[15]41.
d) Hier setzt die Hand Konrad Huberts ein.
1. Beat Felix Pfeffinger (gest. 23. August 1554). In Straßburg geboren, erhielt er 1510 ein Kanonikat
am St. Thomasstift; von 1511 bis 1518 studierte er in Heidelberg, wo er 1513 den baccalaureus
artium und 1518 den baccalaureus in utroque iure erwarb; am 10. November 1541 wurde er zum
Propst des Thomaskapitels gewählt; Zu ihm vgl. Straßburg StArch, AST 19, fol.116 ʳ ; Knod, Stiftsherren,
S. 14; Correspondence of Wolfgang Capito 1, S. 206, Anm. 3, v. a. aber ebd. 2, S. 108,
Anm. 22. Das Verhältnis zwischen Bucer und Pfeffinger scheint bereits 1533 von Spannungen überschattet
gewesen zu sein, wie das Protokoll der damaligen Synode ahnen läßt (QGT 8 [Elsaß II],
S. 50,28); im Sommer 1544 gerieten beide erneut in eine heftige Auseinandersetzung, bei der Pfeffinger
Bucer vorwarf, »Ir wöllent den Stifft zerreissen« (Knod, Stiftsherren, S. 13, Anm. 1; vgl. auch
Bucers um Versöhnung bemühten Brief an Pfeffinger ebd., S.54 f.).
2. Der Bucer-Forscher Jean Rott verstand dies als einen Hinweis auf Martin Bucer (Rott, Verzeichnisse,
AST 23).
3. Das städtische Amt des Schulherrn oder Scholarchen wurde am 9. Februar 1526 auf Initiative
der Straßburger Prediger vom Rat geschaffen; die Ratsmitglieder Nikolaus Kniebis, Jakob Sturm
und Jakob Meyer wurden zu diesem Zeitpunkt als Schulherren auf Lebenszeit eingesetzt; außerdem
wurden der Prediger Kaspar Hedio und der Griechischprofessor Jakob Bedrotus mit der Aufgabe
betraut, Schulvisitationen durchzuführen. Vgl. hierzu BDS 2, S. 399–404 (bes. S. 400,17–401,16);
BCor II, Nr. 90, S. 13 f.; BCor VII, S. 89, Anm. 4; Schindling, Humanistische Hochschule, S. 28f.;
Kohls, Schule, S. 58 f.; Brady, Politics of the Reformation, S. 154–157 (= Zwischen Gott und Mammon,
S.183–187); Greschat, Bucer, S.98 f. (= 1.Aufl. S.92).
4. sc. meinte.
5. sc. Martin Bucer.
6. sc. die Mitglieder des St. Thomasstifts.
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| 56 ᵛ | ᵃ Was von eins Ersamen Radts wegen, belangen meyster Batt Pfeffinger ¹ , den
Erwoleten probst belangen, vor den berufften des capittels vnd anderer personen
halben, des Examen oder verhör gen[annten] probst, gehandelt vff samstag, den
12. novembris, Anno etc. xlj. ᵃ
| 53 ʳ | ᵇ Dyses ᶜ Nachvolgende jst beradtschlaget durch ein guthertzigen gelerten ² ,
von Eins Ersamen Radts wegen vnd ouch von der schul verordneten ³ wegen, vor
den Examinatoribus s[ankt] thomas styfft furzubringen, Des Erwöleten probsts
halben, meyster Batt Pfeffingers ᵇ .
Von ᵈ rahts wegen meinet ⁴ ich ⁵ , were anzuzeigen, das ein Ers[amer] Raht zu besonderem
gefallen anneme, das sie ⁶ zur Examination jres erwehlten Propsts eigen
zeit vnd Stat mit berüffung deren, so vermöge der Canonum vnd der Stat municia)–a)
von der Hand des Nikolaus Kniebis.
b)–b) von der Hand des Nikolaus Kniebis.
c) von Nikolaus Kniebis davor am linken Rand nachgetragen: Sabatho 12. die Novembris anno
[15]41.
d) Hier setzt die Hand Konrad Huberts ein.
1. Beat Felix Pfeffinger (gest. 23. August 1554). In Straßburg geboren, erhielt er 1510 ein Kanonikat
am St. Thomasstift; von 1511 bis 1518 studierte er in Heidelberg, wo er 1513 den baccalaureus
artium und 1518 den baccalaureus in utroque iure erwarb; am 10. November 1541 wurde er zum
Propst des Thomaskapitels gewählt; Zu ihm vgl. Straßburg StArch, AST 19, fol.116 ʳ ; Knod, Stiftsherren,
S. 14; Correspondence of Wolfgang Capito 1, S. 206, Anm. 3, v. a. aber ebd. 2, S. 108,
Anm. 22. Das Verhältnis zwischen Bucer und Pfeffinger scheint bereits 1533 von Spannungen überschattet
gewesen zu sein, wie das Protokoll der damaligen Synode ahnen läßt (QGT 8 [Elsaß II],
S. 50,28); im Sommer 1544 gerieten beide erneut in eine heftige Auseinandersetzung, bei der Pfeffinger
Bucer vorwarf, »Ir wöllent den Stifft zerreissen« (Knod, Stiftsherren, S. 13, Anm. 1; vgl. auch
Bucers um Versöhnung bemühten Brief an Pfeffinger ebd., S.54 f.).
2. Der Bucer-Forscher Jean Rott verstand dies als einen Hinweis auf Martin Bucer (Rott, Verzeichnisse,
AST 23).
3. Das städtische Amt des Schulherrn oder Scholarchen wurde am 9. Februar 1526 auf Initiative
der Straßburger Prediger vom Rat geschaffen; die Ratsmitglieder Nikolaus Kniebis, Jakob Sturm
und Jakob Meyer wurden zu diesem Zeitpunkt als Schulherren auf Lebenszeit eingesetzt; außerdem
wurden der Prediger Kaspar Hedio und der Griechischprofessor Jakob Bedrotus mit der Aufgabe
betraut, Schulvisitationen durchzuführen. Vgl. hierzu BDS 2, S. 399–404 (bes. S. 400,17–401,16);
BCor II, Nr. 90, S. 13 f.; BCor VII, S. 89, Anm. 4; Schindling, Humanistische Hochschule, S. 28f.;
Kohls, Schule, S. 58 f.; Brady, Politics of the Reformation, S. 154–157 (= Zwischen Gott und Mammon,
S.183–187); Greschat, Bucer, S.98 f. (= 1.Aufl. S.92).
4. sc. meinte.
5. sc. Martin Bucer.
6. sc. die Mitglieder des St. Thomasstifts.