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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0172
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168 4. zur vokation der kirchendiener

solte vnd er schuldig sein, solchem beruff zu volgen, Auch die von Memmingen jhn
zu solchem beruff zu erlossen, Welches geding er von seinet wegen ᵉ vnd der Burgermeister
vnd gesandt von Memmingen, der seinethalben hie war, von wegen eins
Ers[amen] rahts zu Memmingen eingangen ist, Welchem geding die zu Memmingen
| 96 ᵛ | ietzund leichter stat zu thun haben, nach dem sie mitler zeit ¹ einen gar geler- 5
ten, geschickten man zu versehung jrer Schulen bekommen haben.

Der ander, den wir meinten zu berüffen sein, heisset her Lienhart Kegel ² , M[eister]
Bastians Kegels ³ , des schneiders, bruder, ist inn anfang des Euangeli hie zum
Jungen S[ankt] Peter schulmeister gewesen vnd sich demnach ein zitlang hie im studio
christlich erhalten, Demnach gon Augspurg kumen, da er ietz etlich jar ein pfar ⁴ 10
Christlich vnd wol versicht, ᶠ wie des vnser etlich von predigern gut wissen und erfarnüs
haben ᶠ . Der hat auch vor lengist, das er imm studio gern furtfur, wie er dazu
auch geschickt ist, her zu kommen begeret. Darumb er vns[erer] h[err]en vnd kirchen
beruff sonder ⁵ zweifel annemen wurde, den auch die von Augspurg vns desto
billicher lassen würden, das ⁶ v[nsere] h[erren] jn ⁷ hieuor etlich furneme, gelerte 15
prediger ⁸ zu gesandt vnd nun den Musculum ⁹ auch ᵍʰ wider lassen, wie wol die von
Augpurg den selbigen hieuor vnser kirchen widergeben, Vnd er, der Musculus ʰ ,

e) von Bucer vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
f)–f) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
g) danach gestr.: den sie vnsren kirchen erlassen vnd er.
h)–h) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: den sie vnseren kirchen erlassen
vnd er.

1. in der Zwischenzeit.

2. Leonhard Kegel (gest. 3. Oktober 1550) kam im September 1531 nach Augsburg, wo er Pfarrhelfer
von Bonifatius Wolfhart an der St. Anna-Kirche wurde (Roth, Augsburgs Reformationsgeschichte
II, S. 74, Anm. 16; BDS 6,1, S. 82,12; Safley, Zentrum und Peripherie, S. 71); im September
1535 wurde er der Nachfolger Sebastian Meyers an der Pfarrkirche St. Georg in derselben Stadt (Safley,
Zentrum und Peripherie, S. 70f. und 104); am 1. April 1542 sollte er, wohl infolge des hier edierten
Gutachtens, tatsächlich eine Kanonikatspfründe an St. Thomas erhalten (Knod, Stiftsherren,
S. 26; Safley, Zentrum und Peripherie, S. 72 und 104); Quellen vom November 1545, Februar 1549
und März 1550 belegen ihn als Helfer an Jung St. Peter in Straßburg (BDS 17,S.596,27; QGT 16 [Elsaß
IV], S.170,12 und S. 308,11); zu ihm vgl. auch Bopp, Die evangelischen Geistlichen, Nr.2665.
3. Zu ihm vgl. Knod, Stiftsherren, S.47 und unten S.386, Anm. 1.
4. Nämlich die Pfarrkirche St. Georg (Safley, Zentrum und Peripherie, S. 104).
5. ohne.
6. sc. deswegen, weil.
7. ihnen.
8. Vgl. unten S.170, Anm.7.
9. Wolfgang Müslin, genannt Musculus (geb. 1497, gest. 1563), Besuch der Schlettstadter Lateinschule,
Eintritt ins Benediktinerkloster Lixheim, Austritt aus demselben 1527, Weggang nach
Straßburg und Eheschließung dort; von Bucer und Capito zum Pfarrer von Dorlisheim ernannt;
Helfer Matthäus Zells am Münster ab 1528; im Januar 1531 ging er auf Empfehlung Bucers und Capitos
nach Augsburg, wo er Prediger der Heilig-Kreuz-Kirche wurde; 1537 bis 1548 Domprediger
dort, wegen des Interims nach Bern gegangen, wo er 1563 starb. Zu ihm vgl. Dellsperger/Freudenberger/Weber,
Wolfgang Musculus; Bodenmann, Musculus; Dellsperger, Musculus; Ficker/Winckelmann,
Handschriftenproben II, Nr.66; BCor VI, S. 291f.; BCor VII, S.457 f.; BCor VIII, S.398 f.;
BCor IX, S.329f.
 
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