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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Buckwalter, Stephen E. [Oth.]; Wilhelmi, Thomas [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0341
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Text

| 158 ʳ | V.g.h. ¹ hetten vernomen, wie ir lieber pfarrer vnd seelsorger h. ² Jo. Bader
mit todt abgangen oder dem so nahe, das seines widerkerens kein hoffnung mehr
zuhaben were und das derhalben der Bischoue zu Speyr ³ sich hett vnderstanden, ir
pfarre vnd volck Christi mit einem päpstlichen pfarrer zubetrieben ⁴ vnd verergeren
⁵ .

Weyl dann v. g. h. vnd ein yeder Christ wol zubetrachten hette, was onentlicher
ergernüß vnd betrübtnüß der frommen gewissen bey jnen dis werck des Satans, wa
es nit solt abgewendet werden, bringen wurde, hetten v.g.h. bedacht, was in dem fall
forderte alte, gute nachparliche freundtschafft vnd auch die besonder Christliche
liebe vnd verwandtschafft gegen jnen ᵃ , weyl auch sie ᵇ zu Landaw das h. ⁶ Euangeli
bey sich gehapt vnd nit on besondere wunderbare hilff Gottes so lang in allerley gefahr
behalten hetten nun in das 25. jar. Derhalben dann v.g.h. auch besonders solte
vnd hertzlich leyd sein, wa sie an dem nun erst ᶜ solten betriebt ⁷ werden, da doch
der lieb Gott gegeben, das nun bey dem h. Euangelio stohn souil Churfürsten, Fursten
vnd Stett vnd ire gantze nachparschafft von Fursten, herren und stetten.

Auß disen vrsachen vnd das auch sie wol wissen, das der Satan nichs vnderlasset,
wie er das werck Gottes zerstöre ᵈ oder doch beonrüwige ᵉ⁸ , auch in allen solchen
seinen vorhaben vnd versuchen gar nichs feyret ⁹ noch verzeyhet ¹⁰ , hetten sie v.g.h.
dest forderlicher zu jnen senden ᶠ wöllen den wolgelerten vnd frommen h. Cunradt
Schnell ¹¹ , den sie jm dienst der kirchen gelert, traw und geflissen befunden, vnd mit
| 158 ᵛ | jm iren alten rhatsfreund, den wolgelerten Erbarn M. ¹² Jacoben Herrman ¹³ ,

a) über der Zeile erg. und eingewiesen.
b) danach gestr.: nun.
c) nunerst (erste Buchstaben korr.).
d) zuerst: störete; über der Zeile erg. und eingewiesen: zer; gestr.: te.
e) zuerst: beonrüwigete; gestr.: te.
f) Schrf.: stenden; zuerst: zustenden; gestr.: zu.

1. Unsere gnädigen Herren.
2. Herr.
3. Philipp von Flersheim (1481–1552), als Philipp II. Bischof von Speyer (1529–1552). NDB 20

(2001), S. 386. Gatz, Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches, Bd.2, S.185 f.
4. zu betreiben, zu versehen.
5. in schlechteren Zustand zu bringen.
6. heilige.
7. betrübt, bedrückt.
8. in Unruhe versetze. Grimm 1, Sp. 1748.
9. abläßt, Abstand nimmt.
10. aufschiebt, verzögert. Götze, S.84.
11. Konrad Schnell (Velocianus) (gest. 1550), 1540–1549 Diakon zu St. Thomas in Straßburg,

1549–1550 Pfarrer ebd.Bopp, Die evangelischen Geistlichen, Nr.4700.
12. Magister.
13. S. oben 334, Anm. 5.
 
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