Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0342
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
338 12. instruktion betreffend landau

mit dem befelch, das sie sie in yetzigem fall im herren trösten vnd stercken solten,
vnd, wa jnen das so gelegen, als es v.g.h. besserlich zusein gentzlich achten, gemeldten
h. Cunradten auch jre kirch lassen jm herren ansprechen, trösten und vermanen,
damit allenthalben wol versehen vnd verhüttet werde, das keine wölff in die herde
des herren ¹ jme, bey jnen nun in so vilen jaren durch den so getrawen dienst h. Ba- 5
ders seligen ² versamlet, einfallen vnd die zerstören vnd verderben thüe.

Vnd weyl hiezu gentzlich von nöten, das beyde ³ das Euangelium ᵍ bey jnen rein
und gantz vnd mit höchsten trawen ʰ⁴ werde geprediget vnd das auch die h. Sacramente
ⁱ aller christlichen zucht vnd ordnung des herren vermog des ʲ Euangeli gereychet
ᵏ vnd geübet ᵏ ; Vnd aber v.g.h. vernommen, das an disem theyl des Euange- 10
lischen diensts, nemlich souil das h. Abendtmal Christi belanget, bey jnen vilicht
etwas mangels sein möchte ⁵ , so hetten sie beyden jren gedachten gesandten, h.
Cunradten vnd M. Jacoben, befelch gethan, mit jnen christlich vnd nachparlich zuhandlen,
wa des orts wolte mangel sein, das der selbe gebesseret würde.

Dann man dem Euangeli ye ⁶ gantze volge thun müsse, so were auch sonder 15
zweyffel das h. Euangeli, bey jnen nun souil jar geprediget, nicht also gar on alle
frucht abgangen, es wurden auch ettwan vil warer Christen, ob die wol noch gebrechlich
vnd mit | 159 ʳ | sünden beladen, bey jnen sein, mit denen man das h.
Abendtmal Christi vermöge der einsatzung des Herren billich solte halten.

So were auch der h. Tauff ein Sacrament der seligen gemeinschafft Christi, das 20
auch bey dem selbigen sich alle die versündigeten, die nit Christen vnd ware glieder
Christi vnd also auch des heyligen Abendtmals wolten fähig sein. Darumb, wa der
h. Tauff in einer gemeinde in warheit wurde gehalten, da solte auch billich das h.
Abendtmal nach dem befelch des herren, ordnung der Apostel vnd haltung aller kirchen
Christi von anfang gehalten werden. 25

So hette ire ˡ lieb den ˡ auch wol zubedencken, wie grossen behilff das dem gegentheyl
⁷ gepere ⁸ vnd anleytung gebe, das werck Gottes bey vns zuzerstören, wa einige
oneinigkeit in Christlicher lehre vnd haußhaltung der kirchen wurde gespüret,
was auch der Satan wider das volck des herren teglich vorneme, sehe man wol, das
ia alle Christen sich mit mehrerm fleyß solten zusamen thun vnd in alle gleychhelli- 30

g) Textverlust (etwa 5 cm großes Loch, vermutlich durch Mäusefraß); Konj.
h) Textverlust; konj.: -wen; danach wohl noch ein Wort.
i) Textverlust; konj.: -ente; danach wohl noch ein Wort.
j) Textverlust; Wort konj.
k)–k) am Rand erg. und eingewiesen.
l)–l) liebden.

1. Vgl. Act 20,29.
2. Johannes Bader starb am 3. August 1545.
3. beyde ... vnd: sowohl ... als auch.
4. Glauben, Vertrauen. Grimm 21 (= XI,1,1), Sp. 1354.
5. Gemeint ist damit das seit 1541 nicht mehr gereichte Abendmahl.
6. immer, jedenfalls.
7. Gegenpartei. Götze, S.98.
8. Nutzen bringe.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften