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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0430
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426 17. zur taufe eines jüdischen mädchens

II.
Neme ich denn das ort ¹ Ro. 6, wölte ich vber diese ding nach art vnd ordnung der
selbigen worten erkleren vnd furtragen. | 157 ᵛ / 292 |

[III.]
Daruff wolt ich erzelen, wie das kind herzu komen vnd wie es gelert worden were. 5

Dem nach, so man des orts anders muste die alte gemeine tauffordnung ² haben,
wolte ich die selbige ordnung auch vor ʰ erkleren, das nemlich die alten zur anzeige,
das alle, die nit in Christo leben, im gewalt des teuffels seyen, hetten die teuffel von
denen, die ⁱ sie wolten tewffen ʲ , außgetriben vnd inen vmb rechten verstandt des
Euangeli ᵏ vnd glauben ᵏ gepetten vnd sie mit dem zeychen des creutzes ˡ , saltzes, 10
des speichels vnd anrürens oren vnd nasen ³ der erhörung soliches gepettes getrostet.
Daruff hett man sie lassen den Satan wider sagen ⁴ vnd iren glauben bekennen.
Daruff wolt ich recht den exorcismus anfahen, darzu ich ᵐ aber nit den exorcismum
satis, sonder allein nach den ersten worten »Exi, immunde etc.« ⁵ vnd nach 15
dem zeichen des creutzes das erste gepett | 158 ʳ / 293 | »Omnipotens sempiterne pater
D[omi]ni nostri Iesu Christi respicere dignare etc.« ⁶ Deinde ad Exorcismum
vellem uti t[antu]m duabus illis orationibus: »Ergo maledicte« ⁷ primo et »Audi maledicte«
ⁿ⁸

h) über der Zeile nachgetragen.
i) vor dem Zeilenanfang nachgetragen.
j) undeutlich korr.
k)–k) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
l) über der Zeile nachgetragen.
m) über der Zeile nachgetragen.
n) danach gestr.: Subiicerem orationem Aeternam et iustissimam.

1. die Bibelstelle. Bucer meint die Perikope Röm 6,3–14 (vgl. oben S.423,5–7).

2. Möglicherweise gemeint ist eine vorreformatorische Ordnung wie die Straßburger Taufordnung
von 1513 (›Agenda siue Exequiale sacramentorum. Et eorum que in ecclesijs aguntur‹, Straßburg:
Reinhard Beck d. Ä. 1513; Edition in: Kawerau, Liturgische Studien, S. 411–415); diese wurde
am 24. Juni 1524 durch die deutsche Taufordnung von Theobald Nigri ersetzt (Edition in: Sehling,
EKO XX/1, S.124–127); eine weitere evangelische Taufagende folgte 1537 (Edition in: Sehling,
EKO XX/1, S.266–269).
3. Vgl. unten S.427,6.
4. Zur Abrenuntiatio diaboli in evangelischen Taufordnungen vgl. Jordahn, Der Taufgottesdienst,
S.357, 360, 417, 466 f. und 470. Vgl. auch Bucers knappe Erwähnung derselben in ›Von der
waren Seelsorge‹, BDS 7, S.170,6–9.

5. Zum Gebet »Exi immunde spiritus ab hac creatura dei et da locum advenienti spiritui sancto
paraclyto« vgl. Kawerau, Liturgische Studien, S. 411.

6. Das vollständige Gebet aus der ›Agenda Argentinensis‹ (»Omnipotens sempiterne deus, pater
domini nostri Jesu Christi, respicere dignare famulum tuum [...]«) wird in Kawerau, Liturgische
Studien, S.411 wiedergegeben.

7. »Ergo maledicte diabole recognosce sententiam tuam [...]« (Kawerau, Liturgische Studien,
S.412).

8. »Audi maledicte sathana adiuratus per nomen eterni dei et salvatoris nostri, filii eius, Jesu
Christi [...]« (Kawerau, Liturgische Studien, S.413).
 
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