Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0687
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
5

10

15

20

25

30
des nikolaus von amsdorf
683

Ob wir sollichs offentlich liegenn?
Ob das vnßer buch, an die von Munster geschribenn ¹ , offentlich zeuge?
19. Dann das alles klagt vnß der Amßdorffer an jn seinen zweyen fürgesetzten
schlußredenn, wol seer trutzlich ² , aber ohn allen scheyn der worheyt.

Die tritt schlußsred des Amßdorffers:

45./3. Wann sy eß mitt dem Luther haltenn, Worumb send dann die prediger zu
straßburg, oüch die zu Franckfurdt ᵏ Am meyn, dem Luther so feind?

Antwort Bucerj: | 25 ʳ |

1.Wär von vnß predigernn zu Straßburg redt, das wir D. Lauthern feind syend, der
thut vnß gewalt vnd redt jn dem nitt, das eynem Christen gepürt.

2. Alßo, zweyffelt vnß nicht, halte eß sich ouch mitt den predigernn zu Franckfurt,
vnßerenn lieben prüdernn, dann alßso hab ich ir gemüt auß jrenn eygnen worten
vernommen, zum Anderen maal vmb nächste wienachten, wie jch bey jnen waar. ³

3. Vnd so wir, die jn dißen peyden kyrchen daß Euangelium Christi predigen, ye
vnd ye Eerlich von D. Lauther geredet vnd geschryben habend vnd noch reden vnd
schreyben, bekennen jhn als ein theuren werckzeug Christi, der das H. Euangelion ˡ
recht vnd Christenlich leeret.

4. Wohar hatt doch der Amßdorffer ye von vnß vrsach vernommen zuschreyben,
Wir syend doctor lutheren feind? Wölche vrsach dem aller geringesten Christen
möchte angesähen werdenn alß die zu solcher valschen anklag eynigen ⁴ schein
hette? | 25 ᵛ |

5. Wir zu Straßburg haben Etwan D. Lauthernn, do noch aller tropus ⁵ jn worth
des herrenn stracks verneynt ward, verdacht, alß ob er ein naturliche einigkeyt zwyschem
prot vnd demm leyb des herrenn setzete oder aber wolte denn leyb des herren
reumlich jns prot einschließenn.

6. Solche meynung haben wir dann widerfochten, wie ouch ettlich seyner herren
schrifftenn vnd ancklagen, jn wölchen er vnß deren ding bezüchtiget, deren wir vnß
nitt bewüßt gewäßen sind.

7. Dorbey haben aber wir jhn, dißen streyt ohnangesähenn, alwäg erkennet vnd
gepryßenn, Als der das H. Euangelium jn allen houptpunctenn recht vnd Christen-

k) danach gestr.: dem.
l) danach gestr.: der das.

1. s. oben S. 679, Anm.9.
2. trotzig. Lexer 2, Sp.1499.
3. Vgl. Rott, Liste alphabétique, S. 98.
4. irgendeinen.
5. bildlicher Ausdruck, Sinnbild. Grimm 22 (= XI,1,2), Sp. 895 f. Vgl. auch BDS 4, S. 341,

Anm.77 und BDS 8, S.266, Anm.2.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften