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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0695
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des nikolaus von amsdorf

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6. So befleyßsen wir vnßs, nun lengest die selbige vbergaab alß ¹ mitt deutlichen
vnd völligen worten außzutruckenn, alß wir die jn aller schrifft vnd H. vätteren habenn.

7. Das wir dann ᶜ zu vor ᶜ den leyb des herren vnd das brot deutlich vnderscheydenn
vnd auff die nießsung des woren glaubens ernstlich getrungen, habenn wir allein
gethon, den gemeynen jrthumb der welt aüßszuschließen.

8. Die jr hayl nur am vßseren des H. Sacraments ohne glouben suchen vnd mitt
nichtenn der woren gegenwirtigkeyt Christi jm abendmaal in dem etwas abzubrechenn.

9. Auß dißsem allem richten nun alle | 34 ᵛ | Christen, ob wir ouch dem Amßdorff
vrsach geben haben, dermaßen wie Er gethon, vnß vor allen kirchenn naben der
worheyt zuuerklagenn.

10. Nemlich jn dem buch ᵈ an die zu Munster ᵈ , jn dem wir doch von den fürnä-
men predigernn vnder denen, die es mit D. luther halten, erkennet worden seind, alß
die wir jn solcher bekantnuß nicht zuuerwerffen, Sonder alß die jn dem Christenlich
gesinnet zuhalten seyenn.

11. Vnd wie staht das? Wir sind auff vnßsere confeßsion, Ke. Mt. ² zu Ougspurg
vberantwort, von den fürnämsten der protestierenden stend, alß die mitthelligen ³
jm handel des Sacraments zu Christenlicher vereynigung auffgenommen worden.

12. Vnd vnder den selbigen jst ouch die Statt Magdenburg, do Amßdorff prediger
ist.

13. Solte nun Amßdorff, wo er ye noch fäl an vnß geheptt, vnß nicht deßselbigenn
zuuor besunders ersuchet habenn. | 35 ʳ |

14. Vnd nitt alßso ohne eynig vrsach vnß jn die welt alß gottloß lügner ausgeschryben
haben; der herr verzuhe jms; er weyßst nitt, was er gethon hatt.

15. Er vnd seins glychen meynen, das wir vnß jnen alßso zum fryd endgegen tragen,
geschähe auß forcht vnd meynen vylicht, so sy ᵉ mitt vnß ᶠ wol anhalten, wir
werden thun, waßs sy wöllen.

16. Gott weyßt aber, daß vnß die schwäre ergernuß der kylchen vnd verhinderung
des Euangelii, die durch vnßeren zanck Schwärlich fürtringend, hiezu treybenn.

17. Dann was solten wir vnßs by vnßer leer vnd Confeßsion förchtenn, so doch
die keyßserlichen Theologen zu Ougspurg die selbigen nitt gewußt ᵍ haben zuuerdammen.

18. So wißsen sy selb, das wir ouch jn eynem Consilio by dem H. Augustino, zu
dem wir vnß halten, bestohn mögen. | 35 ᵛ |

c)–c) über der Zeile erg. für gestr.: zuuor.
d)–d) am linken Rand erg. und eingewiesen.
e) am linken Rand erg. für gestr.: wyr.
f) über der Zeile erg. für gestr.: jnen.
g) am linken Rand erg. und eingewiesen.

1. alß ... alß: so ... wie.
2. Ke. Mt.: kaiserliche Majestät.
3. Zustimmenden, Teilhaftigen. Grimm 12 (= VI), Sp.2351; Götze, S.161.
 
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