Kirchenordnung 1543
twe jar lank. Im drüdden jar könen se fry wer-
den. Also scholen alle jar de kastendiaken wed-
der erwelet werden na der rekenschop.
Dre slötele scholen tho dem kasten syn, einen
slötel schal hebben de radespersone, de thor tydt
kastenhere is, den anderen ein börger van den
veer kastenheren, de uth der gemeine sind, den
drüdden de kerckhere. In der ersten visitation
is de drüdde slötel dem rade bevalen, darumme,
dat noch allewegen nicht kerckheren weren.
Nu overst vordan schal den drüdden slötel de
parhere edder pastor hebben.
Mit den gylden und broderschoppen schal de
radt sampt den kastendiaken früntlick handelen,
dat se de gylden und broderschoppen in de ge-
meine kasten disser gadessaken tho gude laten
komen. Id kan doch und schal ock nicht beter
angelecht werden.
So scholen desülven ock früntlick handelen
mit den geslechten, de jus patronatus over etlike
lene hebben, dat se de lene ock gerne tho dis-
sem christliken schatte laten kamen. Se vor-
lesen nicht darmede ere herlicheit, sonder könen
vor sick und ere fründschop mit groter herr-
licheit beholden und vaken wat sunderlikes
gudes darvan dohn. Wente bet nu her sind erer
etlike verstorven, de newerlde de lehne vorleh-
net hebben, dewile etlike papen lange leveden,
de de lene hadden. Nu overst, wenn se de lene
thom kasten lathen komen, könen se sick vorbe-
holden und vorschryven laten solcke gerechti-
cheit, dat se (den dat lehn thor tydt gehört)
mögen umme dat ander edder drüdde jar, wenn
de kaste so rick und vormögen werd, eine vor-
bede dohn und schölen alse patronen des lehnes
nicht geweigert werden vor einen armen stu-
denten in einer universiteten ein jar lank edder
vyve tho holdende edder vor eine arme ehr-
licke denstmaget uththogevende. Und mach ein
van dem geslechte, de lehnhere is, des jares,
wenn de kaste rekenschop deyt van dem lehne,
uppet rathus komen und sehen und hören sül-
vest, dat mit dem lehne recht und christlick ge-
handelt werd. Weren overst etlike so halstar-
rich, dat se ere lehen tho solcken guden werken
nicht wolden laten komen, so schal de rad und
de kastendiaken solck lehen vorteken laten in
ere inventarium und neinerley weise staden, dat
etlike solcke lehne wolden verrucken to sick und
bringen se erer fründschop uth den henden, dat
men nicht wete, wor se blyven, alse id sick nu
leider wol kan thodregen. Sonder se scholen
schuldich syn, upt rathus tho kamende, wenn de
kaste rekenschop deyt und dar ock vor allen
rekenschop alle jar von erem lehne dohn, dat
me wete und anschrive, wor se id hen gekert
hebben umb Gades willen. So vorkamen de
lehen nicht, efft men se noch nahmals by eren
nakömelingen könde by de kasten krigen.
Den missepresteren by uns, de nicht mehr
misseren und nicht lesteren dat evangelion Chri-
sti, de ehrlick husholden und disse christlike
ordeninge annehmen, willen wy ere inkament
ere levelang laten, andersworhen schal en
nichts volgen. Ja, sind se sunderlick arm by uns,
so schal men en vele lever mit milden almis-
sen ehrlick in eren husen tho hülpe kamen.
Desgeliken den mönniken, de uth den klöste-
ren willen gahn, scholen de visitatores helpen
thom predigampte, so se dartho denen edder
sus tho ehrliker neringe und se ehrlick affer-
digen mit gelde van des klosters güdern. Des-
geliken den nonnen und klöster und stiftjunk-
frauen etc. Wente id schal en allen alletydt fry
syn, ehrlick und christlick utthogaende.
De overst darinne blyven willen, so se nicht
lesteren dat evangelion Christi und holden stille
mit eren missen und alle erem apenbarem ge-
senge, wandelen eren mönnike und nonnen-
habyt und verlaten ganz eren orden, dat se
alleine in der regel Christi by Christo blyven,
in welcken und in synen dodt se gedofft sind
etc., de schal men nicht vorlaten, sunder ere
leventlang mit aller nottroft vorsorgen. Se scho-
len by sick na alle eren willen beden, studern,
in der hilgen schrift und sust wat gudes lesen,
prediken hören (dartho se scholen einen pre-
diker besolden, alse en schriftlick und mündlick
dorch de visitatores vorordenet und bevalen is),
und wol id mank en beter leret, de mach syne
broder ock vordan leren, dat se ock gedenken,
wo se salich werden. Se alle scholen nemande
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twe jar lank. Im drüdden jar könen se fry wer-
den. Also scholen alle jar de kastendiaken wed-
der erwelet werden na der rekenschop.
Dre slötele scholen tho dem kasten syn, einen
slötel schal hebben de radespersone, de thor tydt
kastenhere is, den anderen ein börger van den
veer kastenheren, de uth der gemeine sind, den
drüdden de kerckhere. In der ersten visitation
is de drüdde slötel dem rade bevalen, darumme,
dat noch allewegen nicht kerckheren weren.
Nu overst vordan schal den drüdden slötel de
parhere edder pastor hebben.
Mit den gylden und broderschoppen schal de
radt sampt den kastendiaken früntlick handelen,
dat se de gylden und broderschoppen in de ge-
meine kasten disser gadessaken tho gude laten
komen. Id kan doch und schal ock nicht beter
angelecht werden.
So scholen desülven ock früntlick handelen
mit den geslechten, de jus patronatus over etlike
lene hebben, dat se de lene ock gerne tho dis-
sem christliken schatte laten kamen. Se vor-
lesen nicht darmede ere herlicheit, sonder könen
vor sick und ere fründschop mit groter herr-
licheit beholden und vaken wat sunderlikes
gudes darvan dohn. Wente bet nu her sind erer
etlike verstorven, de newerlde de lehne vorleh-
net hebben, dewile etlike papen lange leveden,
de de lene hadden. Nu overst, wenn se de lene
thom kasten lathen komen, könen se sick vorbe-
holden und vorschryven laten solcke gerechti-
cheit, dat se (den dat lehn thor tydt gehört)
mögen umme dat ander edder drüdde jar, wenn
de kaste so rick und vormögen werd, eine vor-
bede dohn und schölen alse patronen des lehnes
nicht geweigert werden vor einen armen stu-
denten in einer universiteten ein jar lank edder
vyve tho holdende edder vor eine arme ehr-
licke denstmaget uththogevende. Und mach ein
van dem geslechte, de lehnhere is, des jares,
wenn de kaste rekenschop deyt van dem lehne,
uppet rathus komen und sehen und hören sül-
vest, dat mit dem lehne recht und christlick ge-
handelt werd. Weren overst etlike so halstar-
rich, dat se ere lehen tho solcken guden werken
nicht wolden laten komen, so schal de rad und
de kastendiaken solck lehen vorteken laten in
ere inventarium und neinerley weise staden, dat
etlike solcke lehne wolden verrucken to sick und
bringen se erer fründschop uth den henden, dat
men nicht wete, wor se blyven, alse id sick nu
leider wol kan thodregen. Sonder se scholen
schuldich syn, upt rathus tho kamende, wenn de
kaste rekenschop deyt und dar ock vor allen
rekenschop alle jar von erem lehne dohn, dat
me wete und anschrive, wor se id hen gekert
hebben umb Gades willen. So vorkamen de
lehen nicht, efft men se noch nahmals by eren
nakömelingen könde by de kasten krigen.
Den missepresteren by uns, de nicht mehr
misseren und nicht lesteren dat evangelion Chri-
sti, de ehrlick husholden und disse christlike
ordeninge annehmen, willen wy ere inkament
ere levelang laten, andersworhen schal en
nichts volgen. Ja, sind se sunderlick arm by uns,
so schal men en vele lever mit milden almis-
sen ehrlick in eren husen tho hülpe kamen.
Desgeliken den mönniken, de uth den klöste-
ren willen gahn, scholen de visitatores helpen
thom predigampte, so se dartho denen edder
sus tho ehrliker neringe und se ehrlick affer-
digen mit gelde van des klosters güdern. Des-
geliken den nonnen und klöster und stiftjunk-
frauen etc. Wente id schal en allen alletydt fry
syn, ehrlick und christlick utthogaende.
De overst darinne blyven willen, so se nicht
lesteren dat evangelion Christi und holden stille
mit eren missen und alle erem apenbarem ge-
senge, wandelen eren mönnike und nonnen-
habyt und verlaten ganz eren orden, dat se
alleine in der regel Christi by Christo blyven,
in welcken und in synen dodt se gedofft sind
etc., de schal men nicht vorlaten, sunder ere
leventlang mit aller nottroft vorsorgen. Se scho-
len by sick na alle eren willen beden, studern,
in der hilgen schrift und sust wat gudes lesen,
prediken hören (dartho se scholen einen pre-
diker besolden, alse en schriftlick und mündlick
dorch de visitatores vorordenet und bevalen is),
und wol id mank en beter leret, de mach syne
broder ock vordan leren, dat se ock gedenken,
wo se salich werden. Se alle scholen nemande
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