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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band = Niedersachsen, 1. Hälfte, 1. Halbband): Die Fürstentümer Wolfenbüttel und Lüneburg mit den Städten Braunschweig und Lüneburg — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.30040#0377
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Kirchenordnung 1528

scholen möten bekennen, alse me screven mach
sehn imme magistro sententiarum lib 4, dis. 3 16.

Dat is overs van nöden, dat de lüde mogen
weten, wat me dar handelt mit Gade unde
unseme Heren Jesu Christo, dat dat herte der
lüde, de dat kyndeken bringen, unde der ande-
ren, de darby synd, mogen upgehaven werden
to Gade, wenne se hören over dem kyndeken
den namen Gades unde unses Heren Jesu Christi
anropen unde den düvel vorbamien. Item wen
se hören dat trostlike evangelion, Mar. 10 [14]
bescreven, dat Christus wil de kynderken an-
nemen unde spreckt, dat sulker kynderken, de
em werden togebracht, sy dat rike Gades. Item
wen se hören uth den fragen des presters, wat
dat vor eyn love sy, darup de Christene werden
gedofft, unde welk eynen vorbund se dar mit
Christo maken, darinne se bliven scholen unde
gevimden werden tome jungsten dage, dat se
neyne andere mynschlike rechticheit annemen
tor salicheit ane alleyne Christum, in welken
se döpet synt, to welkeme se sick ewich ge-
swaren unde gelavet hebben. Item wen se
tome letsten hören, dat dat kynd gedofft wert
ymme namen des Vaters unde des Sones unde
des hilgen Geystes, alse Christus bevalen hefft,
daruth se gewisse synd, dat dat kyndeken nicht
alleyne mit watere gedöpet is, sonder ock dorch
de hilge drevaldicheit sulvest mit dem hilgen
Geiste.

Dat is recht de döpe Christi, de wy dar be-
geren nach syneme bevehle. Wente he döpet
mit deme hilgen Geiste van der tyd an, wen
he uns annympt, bet tome jungsten dage, denne
wert ersten unse döpe vulkamen, dat wy nu
nicht darven soken eyne andere rechtverdinge
ane alleyne des hilgen Geistes, de uns nicht
umme unses vordenstes willen, sonder umme
Christus vordenstes willen (de darumme den döt

16 Petr. Lomb., Sent. IV, dist. 3, 1 f.: Ergo etsi
alia desint, quae ad decorem Sacramenti in-
stituta sunt, non ideo minus est verum Sa-
cramentum et sanctum, si verbum sit ibi
et elementum... De substantia huius Sacra-
menti sunt verbum et elementum, cetera ad

geleden hefft) geschenket is, dat he uns dorch
dat evangelion lere unde make hillich unde
salich ewichliken, alse de leven kyndere Gades
dorch Jesum Christum unsen Pleren.

Sulke gave des hilgen Geistes unde de hilge
Geist sulvest by den Christenen (dorch welken
wy fry synd vamme bösen geiste unde van
aller sunden unde synt kyndere Gades unses
leven Vaders ewichlick unde in allen nöden
lives unde der selen ropen en an) is de rechte
christlike salvinge unde kresem, darvan de
scrift secht, les Esa. 61 [1], Luc. 4 [18],

Psal. 45 [8], Eructavit van Christo, van den
Christenen ock 2. Corin. 1 [21] unde 1. Jo. 2
[20]. Van uthwendigeme kreseme edder salvinge
is den Christenen nicht bevalen, overs van
der inwendiger salvinge edder chrisma, welk
is eyne olye der frölicheit imme herten, alse
imrne psalme gescreven steit, welk nicht anders
is wen de hilge Geist, secht Paulus Rom. 8 [9.
14]: So we den Geist Christi nicht hefft, de
kumpt Christo nicht to. Wente de vam Geiste
Christi gedreven unde regeret werden, de synt
kyndere Gades.

Wy darven neyne andere smeringe wen Chri-
stus unde de apostole unde andere Christene,
dar me van lest in Act. apostolorum [vgl. 8,
17 10, 44], hebben gehat. Wy scholen wedder-
gebaren werden, alse Christus secht [Joh 3, 5],
uth deme water unde deme hilgen Geiste unde
nicht uth der uthwendigen olye. Christenen wert
an Christus bevehle wol nögende. Christus let
sick in der döpe nicht smeren, he hefft id uns
ock nicht mit eineme wörde bevalen.

Darumme wen ock de kresem den kynderken
gegeven is edder gegeven wert, so schal me en
doch achten alse ein unnödich dink. Me gifft
em wol eyne gude bedüdinge, dat de gnade des
hilgen Geistes darby bedüdet schal werden, overs

solemnitatem eius pertinent. (Cap. II:) Sed
quod est illud verbum...? Veritas te docet,
quae huius Sacramenti formam tradens ait
discipulis: Ite, docete omnes gentes... Invo-
catio ergo Trinitatis verbum dicitur, quo bap-
tisma consecratur. . .

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