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Neymeyr, Barbara; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 1/2): Kommentar zu Nietzsches Unzeitgemässen Betrachtungen: I. David Strauss der Bekenner und der Schriftsteller, II. Vom Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben — Berlin, Boston: De Gruyter, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.69926#0585
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Stellenkommentar UB II HL 10, KSA 1, S. 321-322 559

,Größe4 und über den ,Erfolg4, den er mit ,Wirkung4 gleichsetzt. Richard Wag-
ners Fixierung auf Wirkung4 und ,Erfolg4 problematisiert N. insbesondere im
8. Kapitel von UB IV WB: „Mit eifersüchtigem, tiefspähendem Blicke mass er
Alles, was Erfolg hatte, noch mehr sah er sich Den an, auf welchen gewirkt
werden musste44 (KSA 1, 472, 32 - 473, 2). Im gleichen Kapitel geht N. ausführ-
lich auf die Problematik des Erfolgs ein: vgl. KSA 1, 481, 30 - 483, 30.
322,10-13 In summa: der Mensch nimmt jetzt, mit E. von Hartmann zu reden,
„auf eine bedächtig in die Zukunft schauende praktisch wohnliche Einrichtung
in der irdischen Heimat Bedacht.“] N. zitiert an dieser Stelle aus Eduard von
Hartmanns Philosophie des Unbewußten von 1869 (Abschnitt C, Kapitel XIII,
618).
322, 20-23 die „ganzen wüst durchstürmten Leiden ihres vergangenen Lebens-
laufes überschauen und die Eitelkeit der bisherigen vermeintlichen Ziele ihres
Strebens begreifen“] Auch hier zitiert N. aus Eduard von Hartmanns Philosophie
des Unbewußten (625).
322, 27-29 „die seltsam wechselnde Geschichte schliesst, / als zweite Kindheit,
gänzliches Vergessen, / ohn’ Augen, ohne Zahn, Geschmack und Alles“] Diese
Verse, die N. hier durch Einrückung hervorhebt, stammen aus Shakespeares
Drama Wie es euch gefällt (2. Akt, 7. Szene), und zwar in der Übersetzung von
August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck (6. Oktav-Ausgabe, Bd. 5, 1864,
324).
322, 32 - 324, 9 beiden gegenüber wollen wir das Recht unserer Jugend mit
den Zähnen festhalten [...] das Reich der Jugend] Vgl. hierzu Kapitel II.3 im Über-
blickskommentar zu UB II HL.

10.
Auf die stilistischen Verbesserungsvorschläge Erwin Rohdes zu UB II HL ant-
wortete N. dem Freund Mitte Februar 1874: „Leider habe ich gerade für den
letzten Bogen Deine Hülfe nicht mehr benutzen können. Ich glaubte, aus meh-
rern Gründen, man habe vergessen, Dir den letzten Bogen zuzusenden, und
die Sache hatte Eile. Glücklicher Weise habe ich den ärgsten Anstoss selbst
gehoben, auch durch Streichen von c. 1 Seite Text die Schlusspartien etwas
erleichtert. Eine gewisse Allgemeinheit war übrigens geboten, weil ich Rück-
sichten auf speciellere Ausführungen in späteren Unzeitgemässheiten zu neh-
men hatte“ (KSB 4, Nr. 346, S. 201-202). Zur Stilkritik Erwin Rohdes vgl. auch
die Kapitel II. 1 und II.5 im Überblickskommentar.
 
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