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Nikolaus [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 2. Abhandlung): Briefwechsel des Nikolaus von Cues — Heidelberg, 1944

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https://doi.org/10.11588/diglit.42032#0036
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J. Koch, Cusanus-Texte: IV. Briefwechsel. Erste Sammlung

Domino nostro Reverendissimo sancte Crucis me recommissum
facite et litteram inclusam ad statim domino Petro de Mera trans-
mittite et mei memoriam intercise agite, ne penitus excedam. Opto
vos felicissime in domino valere. Scriptum in navi iiij Augusti,
s N. de Cusa.

4.
Nikolaus von Cues an ein Kartäuserkloster. Auf die Frage der
Kartäuser, welche Stellung sie während des jetzigen Schismas einzu-
nehmen hätten, antwortet er ihnen in Form von zehn Fragen und Ant-
worten, daß sie weder dem Baseler Konzil anhängen noch neutral
bleiben dürften, sondern sich für Papst Eugen IV. als das rechtmäßige
Oberhaupt der Kirche entscheiden müßten.
U1, /. 157 r—159r.
(Mainz?), 1439 gegen Ende1.
Hec est Responsio domini N. de Cusa facta cuidam monasterio
Cartusiencium2 super certis questionibus sibi factis.
Stringit me caritas vestra, vt resolute tamquam apud eterni
indicis tribunal constitutus pro vestrarum consciendarum serena-
io cione respondeam quid hoc scismatis tempore3 securius per vos sit
eligendum. Coram deo loquar et ,,in amaritudine anime mee“4,
quoniam video a sapientibus lumen sublatum, vt „opera tene-
brarum“5, que a deo non sunt, aduertant, ne ex operibus iudicium
5 post subscriptionem sequitur: Collationatum plane ut in superiori
Epistola P et cop. Bas.
9 constitutus ] constituet Ux 13 advertant //Ne ... Ux
1 Die Begründung dieses Datums sieh Untersuchungen, Abschnitt I 3.
2 Da (fie Hs. nichts Genaueres über die Adressaten sagt und wir auch
sonst keine Nachrichten über diesen Brief haben, läßt sich nicht sagen, an
welches Kartäuserkloster er gerichtet ist. Vansteenberghe (S. 70) denkt an
die Mainzer Kartause. Dafür spricht, daß S. 39, 11 ein Mainzer Provinzial-
konzil als Beispiel angeführt wird. Über spätere Beziehungen der Mainzer
Kartäuser zu Cusanus vgl. Koch-Teske, Die Auslegung des Vaterunsers (USB
1938/39, 4. Abh.), S. 181 ff.
3 Das Schisma bestand seit Beginn des Jahres 1438. Am ersten Januar
publizierte Papst Eugen IV. die offizielle Verlegung des Baseler Konzils nach
Ferrara. Die Konzilsväter in Basel antworteten am 24. Januar mit der Sus-
pension des Papstes; für deren Dauer sollte die päpstliche Gewalt dem Konzil
zukommen. Am 25. Juni 1439 wurde Eugen IV. als Schismatiker und Häre-
tiker für abgesetzt erklärt. Vgl. Hefele-Leclercq, Histoire des Condies VII
2, 1916, S. 951ff., 1068ff.
4 Hiob 10, 1. 5 Rom. 13, 12.
 
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