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Nikolaus [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 2. Abhandlung): Briefwechsel des Nikolaus von Cues — Heidelberg, 1944

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https://doi.org/10.11588/diglit.42032#0070
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70

J. Koch, Cusanus-Texte: IV. Briefwechsel. Erste Sammlung

17b.
Nikolaus von Cues an die Klöster der Mendikanten-Orden in
Trier, Er befiehlt ihnen, bis zum ersten Sonntag der nächsten Fasten-
zeit (1452 Februar 27) die Observanz einzuführen; bezüglich der Regel
des hl. Augustinus sollen sie sich die Windesheimer Chorherrn zum
Muster nehmen, bezüglich der übrigen VorSchriften der einzelnen
Orden sollen sie von strengerer Observanz als diese sein. Falls sie
seiner Anordnung nicht folgen, wird der Erzbischof sie nicht nur nicht
zum Beichthören und zur Volkspredigt zulassen, sondern die Gläu-
bigen auch vor ihnen warnen.
K, f. 2 (durch H. Portiert beglaubigte Kopie mit der eigenhändigen Unter-
schrift des Kardinals; 29x21 cm); F, f. 255v — 256r; Wx f. 18 ob—19ra;
W2 247r—v1.
Abtei St. Maximin bei Trier, 1451 November 8.
Infra primam dominicam Quadragesime proxime2 vocatis superi-
oribus vestris ac eciam admissis deputatis per Reuerendissimum d.
Archiepiscopum et ciues Treuerenses pro testibus, lecta regula et
professione ordinem date regulari obseruancie. EUquo ad regulam
5 sancti Augustini conformate vos, maxime in substantialibus, cano-
nicis regularibus de obseruancia Capituli de Wyndenßhem. Et tales,
qui vos instruere possunt, habetis in insula prope Valendar3. Quo
vero ad singularia statuta ordinum agatis, vt quo ad abstinenciam
in esu carnium excepta necessitate, debilitate, infirmitate reperi-
io amini strictioris obseruancie quam canonici regulares, sicut esse
tenemini secundum statuta vestra. Quod si sic feceritis, arbitramur
vos probate vite iuxta Clementinam Dudum. Ideo, ut Reueren-
1 proxime om. F 5 sancti ] beati F 6 Capituli om. F
in Windesheim F 7 possent F 9 infirmitate debilitate F 11 sic om. F
1 In WjWo steht die Beglaubigung H. Pomerts vor dem Text. Vgl. die
Varianten zu S. 71, 8—17. Sie zeigt, daß die Franziskaner gesondert empfangen
wurden. Die zahlreichen fehlerhaften Abweichungen der beiden Kopien habe
ich nicht notiert.
2 27. Februar 1452.
3 d. h. Niederwerth zwischen Koblenz und Vallendar. Jon. Busch er-
wähnt dieses Chorherrenstift in: Liber de origine devotionis modernae c. 45,
S. 369: ,.monasterium beate Marie in insula prope Confluendam dyocesis Tre-
verensis“. Im Liber de reformatione monasteriorum c. 32, S. 490, berichtet er,
daß dieses Stift von Angehörigen des Stiftes Böddeken bei Paderborn refor-
miert worden sei. Über den Anteil der Trierer Erzbischöfe an dieser Grün-
dung vgl. A. Goerz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier, 1861, S. 161, 167, 181.
183. — Persönliche Beziehungen des Cusanus zu Niederwerth ergeben sich
aus dem Umstand, daß die Hs. Cues 137 (geschrieben 1444) aus diesem Kloster
stammt.
 
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