26. Jakob von Sirck an Nikolaus von Cues
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ad prehendam Coloniensem promouerunt, ita ut concorditer huius-
modi prebenda germano collata est1. Veritas est quod germanus
meus huiusmodi prebendam non tam intense desiderauit,nisi quan-
tum ad complacendum preposito2, decano3 et capitulo Goloniensi,
tum eciam ad augmentum honoris sui, ad confutandum sinistram 5
suspicionem quorundam emulancium, qui me aliquando et per con-
sequens eundem germanum meum pro eo, quod ab utroque pa-
rente, maxime ex parte matris, de prosapia illustri non descenderi-
mus4, (despexerunt), cuius contrarium modo aperte constat esse
probatum. 10
Exegi a clero meo restandam subsidiorum et aliam summam
adauctam, quj dilaciones petit5.
1 promouerunt corr. ex promouit K1 2 germano ] proprio motu
add. et dei. K1 estj ] cum assignacione sibi stalli in choro et ceteris
solemnibus add. et dei. Kt 6 qui ] eundem add. et dei. Kx
11 Exegi — 12 petit postea add. Kx
1 Philipp von Sirck erhielt auf Nomination des Subdechanten Johann
von Reichenstein die Präbende des Grafen Gerhard von Sayn-Wittgenstein
(vgl. oben S. 84 Anm. 1). Vgl. Kisky, S. 80, Nr. 280. Nach Jakobs Darstel-
lung war Heinrich von Nassau-Beilstein, der auch in Köln Domherr war, an
der Übertragung der Pfründe an Philipp beteiligt. Beachtenswert ist, daß
die Worte des ursprünglichen Textes „proprio motu“ und „cum assignacione
sibi stalli in choro et ceteris solemnibus“ wieder getilgt worden sind. Vielleicht
war doch nicht alles nach Wunsch verlaufen.
2 Am 10. Mai 1452 beauftragte der Papst den Dechanten von St. Andreas
in Köln, dafür zu sorgen, daß die infolge des dauernden Ungehorsams des bis-
herigen Inhabers, Erich von Hoya, freigewordene Dompropstei dem zum Propst
gewählten Gottfried von Sayn-Wittgenstein ausgeliefert werde. Vgl. Hansex
II, Nr. 468, S. 558f.
3 An die Stelle des Gottfried von Sayn-Wittgenstein, der seit 1433/34
Dechant war, trat Nikolaus von Leiningen. Vgl. Kisky, S. 59, Nr. 131; Keus-
sen I, Nr. 192, 24.
4 Jakob und Philipp entstammten der Ehe des Freiherrn Arnold von
Sirck mit einer Beyerin von Boppard. Die Familie der Mutter gehörte zu den
Reichsministerialen. Vgl. Kisky, S. 80, Nr. 280 und S. 188, Nr. 298. Da ins
Kölner Kapitel nur Mitglieder des hohen Adels aufgenommen wurden, Mini-
sterialen aber ausgeschlossen waren, da man zudem immer mehr bestrebt war,
auch die Freiherren aus dem Kapitel fernzuhalten (vgl. Kisky, S. 22), so ist
es begreiflich, daß die Sircks sich durch die Aufnahme Philipps in diese ex-
klusive Körperschaft sehr geehrt fühlten. Philipps Ahnenproben sind vom 5.
und 12. Juli 1453 datiert.
5 Am 17. Oktober 1452 verband sich eine ganze Reihe von Dechanten
und Kapiteln zur Abwehr „gewisser Zehnten“, die gegen den Wortlaut des
Konkordats von 1448 vom Klerus erhoben werden sollen. Das Original der
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ad prehendam Coloniensem promouerunt, ita ut concorditer huius-
modi prebenda germano collata est1. Veritas est quod germanus
meus huiusmodi prebendam non tam intense desiderauit,nisi quan-
tum ad complacendum preposito2, decano3 et capitulo Goloniensi,
tum eciam ad augmentum honoris sui, ad confutandum sinistram 5
suspicionem quorundam emulancium, qui me aliquando et per con-
sequens eundem germanum meum pro eo, quod ab utroque pa-
rente, maxime ex parte matris, de prosapia illustri non descenderi-
mus4, (despexerunt), cuius contrarium modo aperte constat esse
probatum. 10
Exegi a clero meo restandam subsidiorum et aliam summam
adauctam, quj dilaciones petit5.
1 promouerunt corr. ex promouit K1 2 germano ] proprio motu
add. et dei. K1 estj ] cum assignacione sibi stalli in choro et ceteris
solemnibus add. et dei. Kt 6 qui ] eundem add. et dei. Kx
11 Exegi — 12 petit postea add. Kx
1 Philipp von Sirck erhielt auf Nomination des Subdechanten Johann
von Reichenstein die Präbende des Grafen Gerhard von Sayn-Wittgenstein
(vgl. oben S. 84 Anm. 1). Vgl. Kisky, S. 80, Nr. 280. Nach Jakobs Darstel-
lung war Heinrich von Nassau-Beilstein, der auch in Köln Domherr war, an
der Übertragung der Pfründe an Philipp beteiligt. Beachtenswert ist, daß
die Worte des ursprünglichen Textes „proprio motu“ und „cum assignacione
sibi stalli in choro et ceteris solemnibus“ wieder getilgt worden sind. Vielleicht
war doch nicht alles nach Wunsch verlaufen.
2 Am 10. Mai 1452 beauftragte der Papst den Dechanten von St. Andreas
in Köln, dafür zu sorgen, daß die infolge des dauernden Ungehorsams des bis-
herigen Inhabers, Erich von Hoya, freigewordene Dompropstei dem zum Propst
gewählten Gottfried von Sayn-Wittgenstein ausgeliefert werde. Vgl. Hansex
II, Nr. 468, S. 558f.
3 An die Stelle des Gottfried von Sayn-Wittgenstein, der seit 1433/34
Dechant war, trat Nikolaus von Leiningen. Vgl. Kisky, S. 59, Nr. 131; Keus-
sen I, Nr. 192, 24.
4 Jakob und Philipp entstammten der Ehe des Freiherrn Arnold von
Sirck mit einer Beyerin von Boppard. Die Familie der Mutter gehörte zu den
Reichsministerialen. Vgl. Kisky, S. 80, Nr. 280 und S. 188, Nr. 298. Da ins
Kölner Kapitel nur Mitglieder des hohen Adels aufgenommen wurden, Mini-
sterialen aber ausgeschlossen waren, da man zudem immer mehr bestrebt war,
auch die Freiherren aus dem Kapitel fernzuhalten (vgl. Kisky, S. 22), so ist
es begreiflich, daß die Sircks sich durch die Aufnahme Philipps in diese ex-
klusive Körperschaft sehr geehrt fühlten. Philipps Ahnenproben sind vom 5.
und 12. Juli 1453 datiert.
5 Am 17. Oktober 1452 verband sich eine ganze Reihe von Dechanten
und Kapiteln zur Abwehr „gewisser Zehnten“, die gegen den Wortlaut des
Konkordats von 1448 vom Klerus erhoben werden sollen. Das Original der