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Nikolaus [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 2. Abhandlung): Briefwechsel des Nikolaus von Cues — Heidelberg, 1944

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https://doi.org/10.11588/diglit.42032#0103
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32. Nikolaus von Cues an Adolf von Nassau

103

32.
Nikolaus von Cues an Graf Adolf von Nassau, Propst von St. Peter
außerhalb von Mainz und Verwalter der Propstei von St. Maria in
Erfurt. Da die Erfurter Propstei nicht ihm selbst, sondern Heinrich
Leubing gehöre, so habe er ihm nicht gefällig sein können. Da dieser
aber bereit sei, seine Nürnberger Propstei zugunsten des Kardinals
abzutreten, so wolle er ihm diese verschaffen; er solle also einen Pro-
kurator nach Brixen schicken, um seinen Verzicht auf die Erfurter
Propstei zu bekunden, die er ohne Rechtstitel innehabe.
K1, f. 120r (n. 1) (gleichzeitige Kopie).
Willen, 1453 Juli 11.
Venerabili ac nobili viro domino Johanni comiti de Nassauw1,
preposito ecclesie s. Petri extra muros Maguntinenses prouisorique
Erfordensi2 amico nostro carissimo.
Post mille salutes. Venerabilis domine, amice carissime, quia
non potui vobis complacere in prepositura b. Marie Erfordensi, que
non erat mea, sed domini Henrici Leubing3, feci tamen tantum
quod, si cesseritis possessioni, eiusdem habebitis preposituram Nu-
renbergensem. Vnd<e> ut illam assequamini, paratus est dominus
Henricus Leubing cedere mei in favorem. Vestrum si igitur pro-
curatorem ad cedendum possessioni prepositure Erfordensis mise-
ritis ad me Brixinam, aderit eciam dominus H. Leubing, qui cedet
1 Venerabili — 3 carissimo infra litteras Kx
1 Der richtige Vorname Adolf ergibt sich aus dem folgenden Brief. Über
ihn vgl. Ivisky, S. 66 Nr. 174. Er war der Sohn Adolfs von Nassau und der
Markgräfin Margarete von Baden. Geboren um 1423, wird er 1434 Nov. 16
vom Dechant des Kölner Domkapitels, Gottfried von Sayn-Wittgenstein, zur
Präbende des verstorbenen Gerhard von Manderscheid präsentiert, erscheint
persönlich 1435 März 23, ist aber noch minorenn. 1438 wird er Domherr in
Mainz, 1439 in Trier, studiert 1441 in Heidelberg, wird 1443 Dez. 20 dort
Rektor der Universität; 1444 erscheint er als Student in Köln (vgl. Keussen I.
Nr. 222, 25). 1461 wird er als Adolf II. Nachfolger Diethers von Isenburg auf
dem Erzstuhl von Mainz. Sein Kampf um den Besitz des Erzbistums ist be-
kannt. Vgl. Allg. Deutsche Biographie I, S. 117; Dict. d’Hist. et de
Geogr. eccles. I, Sp. 580.
2 In dem Verzeichnis der Pröpste von St. Peter in Mainz (damals extra
moenia) wird Adolf u. a. bezeichnet als ,,Curiae Archiepiscopalis Erfurtensis
Provisor et in spiritualibus Commissarius generalis; provisor itidem ecclesia-
rum Gothanae et Isenacensis.“ Vgl. G. Christ. Joannis, Rerum Moguntia-
carum II, 1722, S. 492 Nr. 145.
3 Vgl. über ihn II. Loose in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte
der Stadt Meißen I, H. 2 (1883), S. 34—71.
 
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