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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0046
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MARTIN BUCERS FRÜHSCHRIFTEN

Weißenburg den deutschen Text nach Seiten und Typen wie das
Original angeordnet. Auch ist das Titelbild des Exemplars beigegeben,
das dem Thomasstift gehört.
Strohl hat seine Ausgabe mit Einleitung, französischer Übersetzung
und Anmerkungen versehen. Die Übersetzung ist jeweils entsprechend
auf die dem Urtext gegenüberliegende Seite gedruckt.
C. DIE VORLIEGENDE AUSGABE
Der vorliegenden Ausgabe ist der Originaltext zugrunde gelegt. Bei
der Kommentierung konnte die Ausgabe von Strohl mitbenutzt
werden; es bestand kein Grund, im einzelnen zu vermerken, wo die
vorliegende Ausgabe von Strohl abweicht.

4. Inhalt
Die Predigt selbst gliedert sich in zwei Teile. Obschon sie einfach und
klar aufgebaut ist, ist doch der Gedankengang, zumal im zweiten Teil,
an manchen Stellen nicht ganz leicht zu erfassen, weil Bucer nach der
Art eines eindringlichen Predigers durch Wiederholungen seine Gedanken
möglichst stark einzuprägen sucht.
Der erste Teil der Predigt (S. 45—59) schildert, wie Gott aus seiner
grundlosen Liebe die Welt erschaffen hat, um seine Güte zu offenbaren,
und wie sich diese Güte Gottes in der Schöpfung als in einer Welt
gegenseitigen Dienens widerspiegelt (S. 45—48)- Mit dem Sündenfall der
bösen Engel und des Menschen ist die große Wende eingetreten: Der
Mensch ist nun nicht mehr darauf aus, anderen Gutes zu tun, sondern
er kennt nur noch sich selbst. Aber in dem Maße seines Eigennutzes ist
ihm der Segen der kreatürlichen Schöpfung entfallen; an den über der
Schöpfung gesprochenen dem Menschen geltenden Verheißungen hat er
keinen Teil mehr (S. 48-50).
Aus dem Wesen der Schöpfung, deren Prinzip die sich selbst mit-
teilende Güte Gottes ist, entwickelt Bucer Eigenart und Rangfolge der
Stände (S. 50 und 51): Der geistliche Stand, der allen Menschen geistliche
Güter vermittelt (S. 51—54), der Stand der Obrigkeit, der in besonderer
Weise auf das Gemeinwohl gerichtet ist (S. 55—58), und schließlich die
übrigen Stände, deren Rang sich nach dem Maße feststellen läßt, in dem
sie den Nächsten nützen (S. 58 und 59).
Der zweite Teil (S. 59—67) erörtert, wie die erste Ordnung wieder-
gebracht wird, nämlich durch Jesus Christus, bzw. durch den Glauben
an ihn (S. 59-61). Der rechte Glaube stellt den Menschen auf den
Boden der Heiligen Schrift, die ihn dessen versichert, daß er ein Kind
 
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