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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0141
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SUMMARY 137
nit luther noch Biblischer schrifft, die die christlich kirch allein an-
genommen hat, eüch an tag legen und verkleren, so seind ir bey eüwer
seel seligkeit und schwerer ungnad unsers herren Jhesu Christi schuldig,
solche falsche prediger abzusetzen und worhafftige christliche einsetzen.
5 Deren findt ir yetz genug (gott sey lob), die vil mit höhern gnaden
begobt seind dann ich, das ir gar leycht eüch erstatten möcht, was eüch
an mir ist abgangen. Ich hab ein gantz halb jar bey eüch mein müglichen
fleiß, noch maß des glaubens mir verluhen, in verkündigung göttlichs
worts nit gespart, gott dem herren gefalt nun, das ich anderßwo auch
10 den brüdern im herren mein dienst bewiße. Gott der almechtig verlyh
sein gnad, das ir bleiben bey dem, so ir von mir gehört habt, so hab ich
bey eüch nit vergebens gearbeit und ir mich auch nit umbsust gehört.
Aber herr Heinrichs, eüwers mitburgers und treüwen pfarrhers, der
eüch zu gut also ein groß über sein narung verthon hat und nichs noch
15 gelassen, domit ir Christum | möchten erkennen und uß dem vilfeltigen
irrthumb des Antichrists erlößt werden, doran gesetzt hat eer und gut
und deßhalb, das er eüch zu erkantnüß Christi brächt, unbillich yetzt
verjagt ist von vatter, muter, brüder, vatterland und allem dem seinen,
gepürt sichs uß christlicher liebe und danckbarkeit, in gutem nit zu ver-
20 gessen und hyeran aber niemant ansehen. Dann man ye gott mer ge-
horsam sein musß dann den menschen. Hyemit will ich eüch also ursach
unsers abscheyds und wie wir auch zusammen kummen seind mit dem,
das uns bey einander widerfaren ist, kurtzlich anzöigt, haben, wie es
die worheit uff ir hat. Gott der herr geb eüch in allem ein rechten christ-
25 lichen verstandt, uff das ir seinem wort volgen und anhangen und nit
etlichen bey eüch im geytz, wollust und antichristischer tyranney
ersoffen, die wie sye von grund arg seind, also künnen sye auch nichs
guts reden. Aber ir unsinnigkeit kumpt an tag und sye werdens nit
hinuß füren. Disen zu gefallen, sye seyen bey eüch oder anderswo, und
30 zu offentlicher bekantnüß christlicher worheit, so ich bey eüch gepredigt
hab, und das ir und menigklich sehe, das ichs sein kein scheüwe trag
und weisß, das ich dar bey beston mag (man wölle mir dann die göttlich
schrifft leügnen), so hab ich hye bey lossen trucken mein artickel und
ußschreiben, das ich bey eüch offentlich angeschlagen und uff der cantzel
35 gelesen und verkündt habe. Und will hye, oder wohin mich noch gott
berüffen würt, erwarten aller und yeder, so mein predig zu widerlegen
vermeynend, bereyt ynen freündtlichen bescheyd und antwort zu geben,
mit dem geding, das man mich versteinige, wo solchs nit in göttlicher
schrifft gegründt und ußgedruckt gefunden würt279. Auch will ich mein

d) verneynen.

Heinrich Motherer
L 1 a

279. Vgl. Dtn 13,1-5.
 
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