Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0185
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VERANTWORTUNG

181

mit allem fug und gunst bey einer gantzen gemeyn und Rath, hab ich
zuvor durch den druck bey dem ->Summary meiner predig zu Weyssen-
burg gethon< lassen ußgon.
Also erbeüt ich mich nun zuerst uff die predigermünch, bey den ich
5 gar nah mein halb alter verschlyssen hab. | Darnach uff mein genedigen
herren hertzog Friderich Pfaltzgrave und seiner gnaden hoffgesynd, an
welchem hoff ich nach hynlegung der müncherey ein jar gewesen bin.
Ferner uff juncker Franciscus seligen sun und vettern, bey den ich, als
ich von hoff kummen bin, bey fünff monaten gewont hab. Weiterp uff
10 den Rath und gantz gemeyn zu Weissenburg, bey den ich nachmals
ein halb jar gepredigt hab. Zuletzst uff meine genedigen herren und
burgerschafft der statt Straßburg. Würdt dann erfunden, das ich an der
ort einem oder mer mich unredlich und das menschlichem urteil zu
straffen gebürt gehalten habe oder von ir einem anders dann mit eeren
15 ja on sundern gunst und verheissung, mir weyter guts und gunst zu
beweisen, gescheiden sey (on allein bey den Predigermünchen, von den
ich wol mit eeren gescheiden bin. dann durchs recht ist mein abscheid
gebilliget worden, aber doch nit mit irem gunst oder verheissung
weiterer freündtschafft, als wol zu mutmassen ist), so begib ich mich
20 yetz allweg in drey86 straff, wo beybracht werden mag, das ich eine von
menschlichem gericht verdyent hab, will auch mein leben lang aller erbar
leüt und allen ämptern und eeren, so erbarn leüten zuston, beraubt
sein. Der lebt aber nit, der solchs uff mich bringen mag. Ein armer
sünder bin ich und göttlichem gericht nach nit würdig des luffts, von
25 dem ich athem, aber durch sein genad hab ich noch bißher mein usser-
lichen wandel, der dann allein den menschen gebürt zu richten, also
härbrocht und will in weyter durch göttlich hilff also hynfüren, das
mich kein erbar, frumm mensch sol zu schelten haben. Von den andern
hat doch Christus selb nit ungeschmächt mögen bleiben. Darumb würd
30 ich mich ir geschrey nit lassen anfechten, sye haben nit bessers von
irem vatter dem teüfel, der das haubt ist aller lesterer, gelernet. | Allein
so ferr ich seh, das ir lyegen und lestern wolt den schwachen im glauben
ergerlich sein und sye vom gottswort abscheüw machen, will ich mich
verantworten, ir lügen anzeygen und damitt dem exemplo Christi nach
35 die sach gott befelhen, der gerecht richtet und leider die lesterer und
lugenmeüler wol finden würdt.
Des gesynds einer hat ein büchlin auch geschriben und den Schnapp-
han genant87, welchs, so schandtlich wort, unverschampte gryflich lügen

Summary
predig M. Butzers.

E 2 b

E 3 a

Schnapphahn.

p) Wetter.
86. Dreifach.
87. B. sucht den Verfasser der anonymen Schrift »Der Schnapphahn« unter den
Schreibern des geistlichen Gerichts. In dieser Schmähschrift wird B. »ein hoch-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften