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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0359
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ANLAGEN UND GUTACHTEN

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vnd morder sind. Disses ist jnen den vndertanen zur selikeit nodt, dan
die schoff christi erkennen seyn stym vnd volgen jm noch20, wie wollen
aber disse Christi stim erkennen, die sie niemer horen vnd ouch nit
selbs lesen durffen, dan die genßbrediger nur sich selbs suchen vnd
5 iren gewin jm schin des worts vnd verkunden nit der seelen heil vnd
die wil etlich der vermeinten gelerten bei euch villicht sin mechten, die
euch von der gotlichen geschrifft vff menschen dant vnderstunden
abzewenden, als der teuffel allenthalb sich bearbeit jn siner posseß21
zebleiben, Berichten wir euch dogegen der worheit: Nemlich das eyn
10 ieder christ schuldig ist vnd sol vnd muß jn sollichen dingen vrteilen,
wes der geschrifft meinung sei vnd die selbig vnwidertreiblichen an-
nemen wider alle welt, So fer sein lib vnd gut reichet, beschirmen vnd
vertretten jn dem, das er festiglichen den worten gots anhangt vnd aller
menschen gediecht, so gotlicher worheit zewider, fluhet. wo aber die
15 ferfurende irrung vom gegenteil so schon vff gemutzt gleisset vnd etwas
ansehens bie euch haben wolte. Sin wir vrbietig vff euwer ansuchendt,
die selbig durch gotliche geschrifften Euch witers zuendecken vnd zu
verwarnen, auch der ewigen worheit gruntlichen zeberichten, dero wir |
vnßer pflicht noch beistehen wellen vnd vnsers vermogens vertetigen, f° 14 v
20 haben wir guter bruderlicher meinung nit wollen vnangezeigt lossen,
euch des haben zehalten. Mitt angehenckter bitt, das ir Solliches als zu
Christenlicher warnung beschehen jn christlicher fruntlichkeit wellen
annemen. Die genad gottes zu merung seins verstands sei mitt euch
alzeitt. Geben Straßburg am xxvij. tag Januarij anno 1524.
25 Die pfarher, predicanten vnd brüder zu Straßburg.

An herrn Hans Hessen, pfarherrn vnd Ertzpriestern
zu Obern Ehenheim, unserm gutten frind und bruder jn Christo.
Gnad vnd frid von gott dem herrn. f° 15 r
Liber herr pfarherr, dyweil wir zu beiden theilen gleichen befelh haben, däs
30 worts zutreiben, sol auchd billich gleich gemütt vnd verweszehlete [ ?] frint-
schafft vnder vnß gespurt werden, deßhalb wir gelegenheit nach vß er-
heischung bruderlicher liebe euch jetzund schreiben vnd bitten, sollichs
güttlich vffzenemen vnd dem fleissig nachzekumen, Dann wir allein die Ere
gottes, den nutz vnser nechsten vnd der hußgenossen des gloubens frid,

d) auch auch.

20. Vgl. Jo 10,27.

21. Besitzung.
 
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