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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

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https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0458
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MARTIN BUCERS FRÜHSCHRIFTEN

frey und wol verwardtp sitzt, ir woltendt gern grund und bodenq, türn
s und thorr darzu haben.> Wolt doch gott, der herr, auch dem weltlichen
gewaltt auff erdtrichu underthänig seinv, Do er zu Petro sagtw: gang anßx
möry, den ersten fisch, den du fachstz-, da fyndsta ain pfeningb bey; den gib fürc
mich und dich [Mt 17,27]. er hat nit gehayssen, den priestern oder gleychß- 5
nerd45 geben, Er maint dene kayser und weltlichf gewaltg. Mer so hör
ich von meimh schuler, danni was ich red, kumpt auß meimj schuler,
Ich kann wederk schreyben nochl leßen, Derselbm spricht. Es standn
Matheii am x. Capitel [7-9]: Gott spricht zu den Apposteln und zu
eüch pfaffen allen: predigent des hymelreichs zunahungo, haylend die krancken, 10
q erkückendp46 die todten, raynigend die außsetzigen, vergebenr47 habt irss empfan-
gent vergebenu solt irsv außgeben. nit wöltw besitzn gold oderx silber, mer muß
B1a ich eüch weyter von gwalty fragen | nach ewermz geduncken: welche
maynent ir, die den rechten gwalta tragentb, die gaystlichen oder welt-
lichn? 15
Pfarrer: die gaistlichen tragent in, dann wanc man uns nit gibt, das
uns zu gehörtd, darvon ir uns nit reden werdt, So habente wir den
f rechtten gewalt des bans.
Schulthayß: solg das ewer schwert oder waffen sein48? <Warumb
wörth ir nit dem Türcken mit eweremi schwert, so nem er nit so vil 20
Cristenlicher land ein.> Ich frag euch, wer ist die recht oberkaitj, bapst
oder kayser?
k Pfarrer: der bapst, dannl er sollm den kayser krönnen und der kayser
den bapst nit.
Schulthayß: solt darumb der bapst ob dem kayser sein? Da sag ich 25
16 nayn zu, so wer offt ain pfarrer ge|waltign über seino lehenherren der

p) vorwardt GIK. - q) boeden C; boedem K. - r) thör EM. - s) am Rande:
Steüerfrey E (M). - t) gwalt F. - u) erdreych EGILM. - v) syn I. - w) saget
K. - x) auß A; an das L. - y) mer C (EGIKM). - z) fachest BHIL; fahest
CDEFGKM. - a) fynst BGI (CDFHKL); fingstu E; findstu M. - b) pfennig
EM. - c) vur I; vor M. - d) gleysnern CD KL; gleyßner IM. - e) dem G. -
f) weltlichem I; weltlichen LM. - g) gwalt DFG. - h) meinem L. - i) wann L. -
j) meinem L. - k) wider Gl. - l) nach Gl. - m) derselbige L. - n) stande I. -
o) zunahunge I; zunähung L. - p) erkuckent C; erquickent EM; erkickent Gl
(K). - q) am Rande: Der geystlickeyt ambt. EM. - r) vergebens CK. - s) ir es L. -
t) empfangen EGM; entfangen I; entpfanhen K. - u) vergebens CK. - v) ir es L. -
w) wolt CGIKM (E). - x) und M. - y) gewalt EGILM. - z) ewrem E; ewern
M. - a) gewalt CGHIKLM. - b) tragen L. - c) wenn K. - d) zu gehört DK
(I). - e) haben BCDEGIKLM. - f) am Rande: Gewalt des bans. EM. - g) solt K.-
h) wert CEL (M); weret Gl; woeret K. - i) ewrem E; ewerm I; ewern M. - j) ubir-
keyt M. - k) am Rande: Keyßerlich kronung. EM. - l) den D. - m) söl BF. -
n) gwaltig D. - o) synen I.
45. Heuchler. 46. Lebendig machen, auferwecken.
47. Umsonst. 48. Vgl. Luther, WA 6, 433-434 (An den christlichen Adel).

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