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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 1): Frühschriften 1520 - 1524 — Gütersloh, 1960

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29138#0462
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MARTIN BUCERS FRÜHSCHRIFTEN

458
zu schynnden erdacht sey, Ist das war, das man die pfryenndenb söllichenc
19 d Stocknarren | leycht, die sy nit verdienent oder verdienen kündene. vil
wegerf59 werßg, es wurdh ainer ain schaff hyrt dann ain seelversorger. Dann
Cristus hat nit umbsunsti zu Petro gsprochenj dreyk mal: Petre, hastul
o mich lieb, so waydnem meine schäfflein [Jo 21,15]. wann er die lieben nit hat, 5
Die petrus hat gehabt zu dem Herren?, <und nit gelert ist,> so ist es
B2b verlorenq, so weyß | ich ain gutte ärtzneyr darzu: Welcher nichts kan
und nit geschickts zu priester ist, demt nem man die pfründen und jag
in auß dem land oder zwing in zu arbaittenu. und sunst welicherv mer
y dann ain pfryendw hat, dem nem sy ain landtfürstx oder herr und tayl 10
sy under arm, gelert pfaffen und laß fürbaß60 kainz auff ain pfryenda
zu Rom belechnenb61 Und verleychentsc die Fürsten fürohind selbse.
So werdentf die armen leüt freyer und unbeschätztg. |
20 < Dann es stath manicheri ölgötz62 auff die Cantzel, und wil den
k Luther mit seinen guten bücherj außrichtn und vermayntl, er wöl mit 15
seinem klaffen uns all erschrecken, vonsm Luthers leer zu fallen, der dem
frummen Luther nit kündn ain schuchrüemenc aufflösen an seiner leer,
s und wöllentp dannochtq ettlich Letzelltiatr hayssen, das ist ain brot
wedert sauru noch süßv, umb den kindlinßtagw63 ist es werd. Und etlichx
z gut Magistery im weinglaß, zwar sy gewinnenda nit vil an söllichemb 20
predigen, dann wannc man darnach auff den plätznd oder in den böderne
zusamenkumptf und sölichsg von in zu red wirdt, Soh spricht man: ey

b) pfrunden IKM. - c) sollichen FGIKLM. - d) am Rande: stocknarren. EM. -
e) könden L. - f) besser EM. - g) wer es K. - h) würd D; wirt L. - i) umb-
sonst I. - j) gesprochen CDFGIKLM. - k) dreu L. - l) hast H; hast du L. -
m) weyde EM. - n) lieb GIK. - o) am Rande: Petre, hastu mich lieb. EM. -
p) herrn BCDFGHIKL. - q) verlorn CEFGIKLM. - r) ärtzeney L. - s) gschickt
BDEFH. - t) den F. - u) erbeytten EM; ärbeiten L. - v) wellcher L. - w) pfrund
EIKM. - x) Lantfurst CIK; Lantzfurst M. - y) am Rande: Vil lehen. EM. -
z) keinen L. - a) pfrund CEIK. - b) belehenen DL; belenen EM. - c) verley-
hents BCDEFGIKM; verleyhent L. — d) furhin CEKM; fürhin DL. — e) selbst
EM; die pfründen selbst L. - f) werden BCDFGHIKLM. - g) unbeschatzt CK. -
h) stät L. - i) maniger CK; mancher L. - j) buchern CKM; bucher I; büchern L. -
k) am Rande: Luther. EM. - l) er vermaynt D. - m) von des CKL. — n) kund
EIM; könd L. - o) riemen CDGIKL (EM); rüemen H. - p) wollent CK (EM);
wellent D. - q) dennocht F; dannoch KM; dennoch L. - r) Letzenciat E; Le-
cenciat M. — s) am Rande: Letzelciat. EM. - t) wider GM; widder I. - u) sauer
E (GM). - v) nach suesse I. - w) kinlinßtag D; kindleinßtag E. - x) ettliche L. -
y) magistri L. - z) am Rande: Güt magister. EM. - a) gewinnen CIKL. - b) soll-
chem CK; sollichem EM (G); sollichen I. - c) wenn K. - d) platzen M; pletzen
I. - e) bedern CK (L); bodern EFM. - f) kümpt L. - g) sollichs CEFGIKLM. -
h) Do K.
59. Besser. 60. Fortan. 61. Belehnen.
62. Mit Öl gesalbter, falscher Priester.
63. Tag der unschuldigen Kindlein, 28. Dezember.

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