1. ein sehr väterlicher ratschlag
allzu sehr zu exponieren. ¹ Somit ist die Aufnahme dieses Textes in unsere Reihe gerechtfertigt.
²
2. Inhalt
Den Ausführungen Calvins und Bucers liegt keine eigene Systematik zugrunde, da
sie sich am Aufbau des ursprünglichen ›Consilium Alexandri Farnesii‹ orientieren.
Gleichwohl kann man einige immer wiederkehrende thematische Schwerpunkte ³
identifizieren, die das inhaltliche Profil der Schrift prägen:
I. Polemik gegen den Papst und seine Anhänger, die die alleinige Verantwortung
für die fehlende Einigkeit der Kirche tragen; Hervorhebung des diametralen
Gegensatzes zwischen Christus als Herr der Kirche und dem Papst als Erzfeind
des Reiches Christi ⁴
II. Auflistung und kritische Auseinandersetzung mit den Mißbräuchen der römischen
Kirche: altgläubige Messe, Festhalten am Primat des Papstes, Zölibat, falsche
Verwendung der Kirchengüter, Vernachlässigung des Wortes Gottes ⁵
III. Rekapitulation der Ereignisse der 1530er Jahre, besonders der Religionsverhandlungen
dieser Jahre, um das Anliegen der Evangelischen zu verteidigen
und deren Forderung nach einem nationalen Konzil Nachdruck zu verleihen ⁶
1. »L’essentiel de la documentation exploitée vient de Bucer. Calvin n’a sans doute joué que le
rôle de rédacteur. Comme me l’a fait remarquer C. Augustijn, ›Bucer a procuré les données et selon
toute probabilité, a composé lui-même une partie considerable de l’écrit. Il était le seul qui était au
courant de toutes ces données, mais à ce moment-là, peu de temps avant le Colloque de Ratisbonne,
il ne pouvait porter aucune responsabilité d’un tel libelle‹ (lettre du 20 février 1993). Voir Calvin
comme un secrétaire, mettant de l’ordre dans un dossier, ce n’est pas étonnant, du moins pour la période
strasbourgeoise de sa vie« (Gilmont, Bibliotheca Calviniana II, S. 111f.). Unter diesem Gesichtspunkt
ist es durchaus möglich, daß der von Bucer in seinem Brief an Veit Dietrich erwähnte
»Sturm« (Nemilov, Lettre de Martin Bucer à Veit Dietrich, S. 575) nicht, wie Nemilov vermutet, der
aus Schleiden in der Eifel stammende Humanist und Pädagoge Johannes Sturm (1507–1589;zu ihm
vgl. zuletzt Arnold/Collonges, Quand l’humanisme fait école) ist, sondern der Straßburger Stettmeister
Jakob Sturm (1489–1553; zu ihm vgl. BCor VI, S. 301; Arnold, Jakob Sturm; Ficker/Winckelmann,
Handschriftenproben I, Nr. 3b; Brady, Ruling Class, S. 351f. und ders., Zwischen Gott
und Mammon), den Bucer aus Rücksicht auf die bevorstehenden Religionsverhandlungen von dem
Verdacht, Autor einer solchen Polemik zu sein, befreit wissen wollte.
2. Professor Jean-François Gilmont (Université Catholique de Louvain) ist für seine zuvorkommenden
Ratschläge bei den Überlegungen bezüglich der möglichen Aufnahme dieses Textes in unsere
Reihe herzlich zu danken.
3. Vgl. hierzu die außerordentlich detaillierte Besprechung des Inhalts bei Augustijn, Die Autorschaft,
S. 257–269.
4. Vgl. etwa S. 26,12–30,25, S. 42,14–44,17, S. 54,3–13, S. 70,29–72,5, S. 86,39–88,7 und
S. 118,15–36.
5. Vgl. etwa S.38,1–40,2, S.44,28–52,15, S.62,11–70,17 und S.88,27–90,13.
6. Vgl. etwa S. 32,14–34,18, S. 40,27–42,6, S. 54,21–62,8, S. 80,5–86,24, S. 94,11–96,25, S. 98,17–
110,16 und S. 122,5–26.
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allzu sehr zu exponieren. ¹ Somit ist die Aufnahme dieses Textes in unsere Reihe gerechtfertigt.
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2. Inhalt
Den Ausführungen Calvins und Bucers liegt keine eigene Systematik zugrunde, da
sie sich am Aufbau des ursprünglichen ›Consilium Alexandri Farnesii‹ orientieren.
Gleichwohl kann man einige immer wiederkehrende thematische Schwerpunkte ³
identifizieren, die das inhaltliche Profil der Schrift prägen:
I. Polemik gegen den Papst und seine Anhänger, die die alleinige Verantwortung
für die fehlende Einigkeit der Kirche tragen; Hervorhebung des diametralen
Gegensatzes zwischen Christus als Herr der Kirche und dem Papst als Erzfeind
des Reiches Christi ⁴
II. Auflistung und kritische Auseinandersetzung mit den Mißbräuchen der römischen
Kirche: altgläubige Messe, Festhalten am Primat des Papstes, Zölibat, falsche
Verwendung der Kirchengüter, Vernachlässigung des Wortes Gottes ⁵
III. Rekapitulation der Ereignisse der 1530er Jahre, besonders der Religionsverhandlungen
dieser Jahre, um das Anliegen der Evangelischen zu verteidigen
und deren Forderung nach einem nationalen Konzil Nachdruck zu verleihen ⁶
1. »L’essentiel de la documentation exploitée vient de Bucer. Calvin n’a sans doute joué que le
rôle de rédacteur. Comme me l’a fait remarquer C. Augustijn, ›Bucer a procuré les données et selon
toute probabilité, a composé lui-même une partie considerable de l’écrit. Il était le seul qui était au
courant de toutes ces données, mais à ce moment-là, peu de temps avant le Colloque de Ratisbonne,
il ne pouvait porter aucune responsabilité d’un tel libelle‹ (lettre du 20 février 1993). Voir Calvin
comme un secrétaire, mettant de l’ordre dans un dossier, ce n’est pas étonnant, du moins pour la période
strasbourgeoise de sa vie« (Gilmont, Bibliotheca Calviniana II, S. 111f.). Unter diesem Gesichtspunkt
ist es durchaus möglich, daß der von Bucer in seinem Brief an Veit Dietrich erwähnte
»Sturm« (Nemilov, Lettre de Martin Bucer à Veit Dietrich, S. 575) nicht, wie Nemilov vermutet, der
aus Schleiden in der Eifel stammende Humanist und Pädagoge Johannes Sturm (1507–1589;zu ihm
vgl. zuletzt Arnold/Collonges, Quand l’humanisme fait école) ist, sondern der Straßburger Stettmeister
Jakob Sturm (1489–1553; zu ihm vgl. BCor VI, S. 301; Arnold, Jakob Sturm; Ficker/Winckelmann,
Handschriftenproben I, Nr. 3b; Brady, Ruling Class, S. 351f. und ders., Zwischen Gott
und Mammon), den Bucer aus Rücksicht auf die bevorstehenden Religionsverhandlungen von dem
Verdacht, Autor einer solchen Polemik zu sein, befreit wissen wollte.
2. Professor Jean-François Gilmont (Université Catholique de Louvain) ist für seine zuvorkommenden
Ratschläge bei den Überlegungen bezüglich der möglichen Aufnahme dieses Textes in unsere
Reihe herzlich zu danken.
3. Vgl. hierzu die außerordentlich detaillierte Besprechung des Inhalts bei Augustijn, Die Autorschaft,
S. 257–269.
4. Vgl. etwa S. 26,12–30,25, S. 42,14–44,17, S. 54,3–13, S. 70,29–72,5, S. 86,39–88,7 und
S. 118,15–36.
5. Vgl. etwa S.38,1–40,2, S.44,28–52,15, S.62,11–70,17 und S.88,27–90,13.
6. Vgl. etwa S. 32,14–34,18, S. 40,27–42,6, S. 54,21–62,8, S. 80,5–86,24, S. 94,11–96,25, S. 98,17–
110,16 und S. 122,5–26.
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