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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0500
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496 24. exomologesis sive confessio de eucharistia

chen Überschriften, mit denen sie versehen wurden. ¹ Nach Bucers Tod wurde auch
eine Übersetzung ins Deutsche veröffentlicht. ² In der folgenden Inhaltszusammenfassung
benutzen wir die Zählung der historisch am wirksamsten gewordenen
Überlieferung, nämlich der Wiedergabe dieser Thesen in dem von Konrad Hubert
herausgegebenen Band der ›Scripta Anglicana‹ ³ .

Die Thesenreihe läßt sich überblicksartig folgendermaßen gliedern:

I. Vom Abendmahl ist allein mit den einfachen und klaren Worten des Heiligen
Geistes, wie sie in der Heiligen Schrift überliefert werden, zu sprechen
[Art. 1–4].

II. Dreierlei wird im Abendmahl dargereicht und empfangen: (1) Brot und Wein,
(2) Leib und Blut Christi und (3) eine Bekräftigung des neuen Bundes und der
Sündenvergebung [Art. 5–6].

III. Durch das Abendmahl gewinnen die Gläubigen Zugang zur Gemeinschaft mit
Jesus Christus und haben Anteil an seinem Leib [Art. 7–8].

IV. Diese Gemeinschaft kann nur durch den Glauben und durch die Worte, die
der Heilige Geist selbst benutzt, und nicht durch menschliche Begriffe, die der
sinnlich faßbaren Welt entnommen sind, verstanden werden [Art. 9–16].

V. Bei der Interpretation der Worte der Heiligen Schrift zur Anwesenheit Christi
im Abendmahl darf man nicht die zwei Naturen Christi voneinander trennen
und etwa seine Himmelfahrt im leiblichen, lokal-begrenzten Sinne mißverstehen
[Art. 17–21].

VI. Unverzichtbarkeit des Glaubens und Nutzlosigkeit der menschlichen Vernunft
für das rechte Verständnis des Abendmahls [Art. 22–26].

VII. Die klaren Worte der Heiligen Schrift sind etwaigen mißverständlichen Äußerungen
der Kirchenväter vorzuziehen [Art. 27–30].

VIII. Zum richtigen Verständnis der Gegenwart Christi im Abendmahl [Art. 31– 46]:
A. Die Worte der Schrift dürfen nicht im Sinne einer lokalen Präsenz mißverstanden
werden [Art. 31–32].

B. Die innige Gemeinschaft mit Christus, die die Gläubigen durch das
Abendmahl im Glauben erfahren, ist Ausdruck der Gegenwart Christi
[Art. 33–34].

C. Die im Glauben erfahrene Gegenwart Christi umfaßt den ganzen Christus
in seiner göttlichen und menschlicher Natur; diese Präsenz darf nicht mit
den mißverständlichen Worten realiter, carnaliter, substantialiter zusätzlich
bezeichnet werden, zumal diese in der Heiligen Schrift nicht vorkommen
[Art. 35–38].

D. Unter Umständen kann zur Verteidigung der Wahrheit Gottes vor ihren
Feinden von den Begriffen realiter und substantialiter vorsichtig Gebrauch

1. Vgl. unten S.498.

2. ›Vom hailigen Nachtmal vnsers Herrn Jesu Christi Christliche Bekanntnuß D. Martini Buceri
von Straßburg, nahe vor seinem ende beschehen, verteütscht‹, ohne Ort, ohne Drucker, 1560 (Bucer-Bibliographie
217).

3. Vgl. unten Druck E.
 
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