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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0540
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536 25.2 erbschaftsvertrag zwischen bucer und wibrandis rosenblatt

funff d. ¹ʰ auch geantwort vnd zugestelt vnd sie jm die vberigen noch vßstendigen
vier phund Neun schilling siben d., ⁱ Deßgleichen die hundert guldin, so er derselbigen,
seiner lieben hausfrauwen selig, zu Morgengab ²ⁱ zugesagt, freuntlich geschenckt
vnnd nachgelassen. Also vnd vf das alles den beiden obgemelten vnd also
abgeredten puncten | 75 ᵛ | der drey hundert gulden braulauff widem haupt gut, vnd 5
der Neuntzig zwey phundt zehen schilling barschafft, die er khunfftig vnnserer
Straßburger meß zu lieueren schuldig gnug zuthun vnd die selben beschehener abred
nach zuuersichern. So hat Hans Golinger mhergemelt, fur sich vnd sein Erben
Erstlich fur die drey hundert gulden Braulauff widem hauptgut zu vnderphandt gelegt
vnd thut das hiemit vnd jn krafft diß brieffs, die obangezogen besserung der 10
drey hundert funfftzig gulden vngeuerlich seins erkhaufften hauß jn der prediger
gassen vnd das selbig hauß, das dan dafur phandtpar hafft vnd verpunden sein soll.
Doch der gestalt, so sich sein todtlicher abgang nach dem willen deß herrn fuegen
vnd der widems fall als beschehen wurde, so sollen seine nach gelaßne erben schuldig
vnd hiemit dar zu verpunden sein, die ʲ vilgedachten dreyhundert gulden haupt- 15
gut seiner schwiger frawen ader der selben erben alß bald jn Barem gelt | 76 ʳ |zu
lieueren vnd zuerstatten. Were es aber, das sie daran seumig sein vnd nit thun wurden,
so solte die vilgenant sein schwiger fraw ader der selben erben alßdan das angezogen
vnderphandt, dar zu alle andere seine verlaßne hab vnd gutter, es sig ³ ligendes,
farendes, wie das namen haben wurdet, mogen ⁴ vnd macht haben, sampt vnd 20
sonders, wie jnen gelegen oder gefellig sein wurdet, anzugreiffen, so lang vnd vill,
biß sie der drey hunder gulden straßburger haupt gutz, desgleichen deß schadens
vnd costens, so jnen daruß erwachssen oder vfgangen were, gentzlich vernuegt vnd
betzalt wurden one seiner erben vnd meniglichs jrrung eintrag oder widerred, dan er
obbemelt hauß vnd alle andere seine hab vnd gutter jetzgehorter massen deßhalben 25
darfur verlegt vnd zu phandt gegeben haben wolt.

Gleichergstalt vnd so vill die Neuntzig zwey phundt zehen schilling beruerte, hat
er seiner schwiger fraw fur die selben erlegt vnd zu jren handen gestelt den | 76 ᵛ |
zinß brieff vnder vnnseren Stat grossen jnsigell vber sybengulden geltz, so er hat vff
vnnserer stat Straßburgk jerliches Sant Peters tag Aduincula ⁵ gfallendt mit sybent- 30
zig ein phundt acht schilling phennjng vnd dreissig Neun gulden jn gold Reinsch ⁶
welchen brieff anfecht. Wir, petter Elnhart ⁷ , der Meister vnd der Rath zu Straßburgk
etc., der geben ist den drey vnd zweintzigsten tag Augusten von der gepurt

h)–h) am Rand erg. und eingewiesen.
i)–i) am Rand erg. und eingewiesen.
j) korr. aus: der.

1. Denare, Pfennige.
2. Geschenk des Mannes an die Frau am Morgen nach der Hochzeit. Götze, S.161f.
3. sei.
4. Vermögen. Grimm 12 (= VI), Sp. 2448.
5. 1. August.
6. rheinische Goldgulden.
7. Peter Elnhart (Ellenhart) († 1533), Ratsherr und viermal Stettmeister in Straßburg. Brady,

Ruling Class, S. 310f.
 
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