682 widerlegung der thesen
9. Jtem, das vnßer herr Jesus solte da zur bauchspeyßs gegeben werden.
10. Des alles ziehen wir ʰ vnß auff vnßere bucher ʰ , die ye vnueruckliche vnd vyllich
vnuerdochte ¹ zeugen sein.
11. So dann nun D. Luther jn seyner großen Confeßsion ² selb zeuget, das zwyschen
dem leyb des herren vnd dem prot kein naturliche, personliche oder wirckli- 5
che vereynigung, Sonder ein sacramentliche eynigkeyt ³ ist, Dorumb das Christus
leyb vnd das prodt vnß alda zum Sacrament gegeben werdenn. ⁴
12. Vnd dann oüch frey bekennet, das er nitt setze, das der leyb des herren jm brot
oder obendtmaal syge ⁵ begrifflicher oder Reumlicher weyßs.
[13.] Auß dem volget bey vnßs, das D. Luther vnßeren | 24 ʳ | herren Jesum Chri- 10
stum jm hayligen abendtmaal zugegen sein bekennet wol gantz waarhafft vnd wä-
ßentlich, aber doch das jhn weder Sinn noch vernunfft begreyffen mögen vnd er
dorzu keiner bauchspeyß geben werde.
14. Die weyl dann wir solche gegenwirtigkeyt des herren jm heyligen obendtmaal
ouch haltenn, leeren vnd bekennen mitt worthen vnd schrifftenn, so achtens wirs ⁱ 15
iar ⁶ dorfur, das wir jm grund des handels mitt D. Lauther vnd allen denen, die eß
mitt jhm jn dißer sach recht halten, eins seyenn. ⁷
15. Doch setzen wir daß zu erkantnuß sein, D. Lauters selbs, vnd eins yedenn,
dann niemand von eyns anderenn synn vnd meynung gründtlicher vrthaylen kan,
dann yeder selb, wir zeugendt ʲ alleyn von vnßerem gewyßsen vnd haltenn. 20
16. Derhalb, ob wir schon des orts jrreten vnd nicht alßo mitt D. Lauthern vnd
anderenn vber ein stymmeten, noch ⁸ möchte vnß nieman der lügenen – jch geschweyg
offentlicher lügenen – bezüchtigen.
17. Dann wir nitt meer fürgeben, dann das wir glouben vnd halten, dasselbig wißsendt
oüch | 24 ᵛ | wir vor gott alßo bestohn, wie wirs fürgebenn. Thund dorbey dar 25
dißes vnßers haltens vrsachenn vnd stellen die selbigen für eynenn yedenn, den diße
sach yemer mag angon, zu richten.
18. Nun richten alle Christenn zwyschen Amßdorfernn vnd vnß, ob wir hierinn
erfünden werden alß die list prauchend.
Ob wir vnßere leer nitt wöllen bekennen? 30
Ob wir dorinn vnuerschampt schreybenn, so wir Schreyben, wir haltens mitt D.
lauternn?
h)–h) über der Zeile erg. und eingewiesen.
i) am Wortende korr.
j) korr. aus: zeygendt.
1. unverdächtige, untadelige.
2. Martin Luther, ›Vom abendmal Christi, Bekendnis‹, Wittenberg: Michael Lotter, 1528 (VD 16
L 6986). Bucer hat auf diese Schrift im Juni 1528 positiv reagiert: ›Vergleichung D. Luthers vnnd seines
gegentheyls vom Abentmal Christi‹, Straßburg, Wolfgang Köpfel, 1528 (BDS 2, S.305–383).
3. Unio sacramentalis. Vgl. dazu BDS 8, S.76, Anm. 11.
4. ebd.Bl. v iija. StA Luther, Bd. 4, S.183,6–9; WA26, S.442,23–26.
5. sei.
6. gar, ganz.
7. Vgl. BDS 5, S.246–258.
8. dennoch.
9. Jtem, das vnßer herr Jesus solte da zur bauchspeyßs gegeben werden.
10. Des alles ziehen wir ʰ vnß auff vnßere bucher ʰ , die ye vnueruckliche vnd vyllich
vnuerdochte ¹ zeugen sein.
11. So dann nun D. Luther jn seyner großen Confeßsion ² selb zeuget, das zwyschen
dem leyb des herren vnd dem prot kein naturliche, personliche oder wirckli- 5
che vereynigung, Sonder ein sacramentliche eynigkeyt ³ ist, Dorumb das Christus
leyb vnd das prodt vnß alda zum Sacrament gegeben werdenn. ⁴
12. Vnd dann oüch frey bekennet, das er nitt setze, das der leyb des herren jm brot
oder obendtmaal syge ⁵ begrifflicher oder Reumlicher weyßs.
[13.] Auß dem volget bey vnßs, das D. Luther vnßeren | 24 ʳ | herren Jesum Chri- 10
stum jm hayligen abendtmaal zugegen sein bekennet wol gantz waarhafft vnd wä-
ßentlich, aber doch das jhn weder Sinn noch vernunfft begreyffen mögen vnd er
dorzu keiner bauchspeyß geben werde.
14. Die weyl dann wir solche gegenwirtigkeyt des herren jm heyligen obendtmaal
ouch haltenn, leeren vnd bekennen mitt worthen vnd schrifftenn, so achtens wirs ⁱ 15
iar ⁶ dorfur, das wir jm grund des handels mitt D. Lauther vnd allen denen, die eß
mitt jhm jn dißer sach recht halten, eins seyenn. ⁷
15. Doch setzen wir daß zu erkantnuß sein, D. Lauters selbs, vnd eins yedenn,
dann niemand von eyns anderenn synn vnd meynung gründtlicher vrthaylen kan,
dann yeder selb, wir zeugendt ʲ alleyn von vnßerem gewyßsen vnd haltenn. 20
16. Derhalb, ob wir schon des orts jrreten vnd nicht alßo mitt D. Lauthern vnd
anderenn vber ein stymmeten, noch ⁸ möchte vnß nieman der lügenen – jch geschweyg
offentlicher lügenen – bezüchtigen.
17. Dann wir nitt meer fürgeben, dann das wir glouben vnd halten, dasselbig wißsendt
oüch | 24 ᵛ | wir vor gott alßo bestohn, wie wirs fürgebenn. Thund dorbey dar 25
dißes vnßers haltens vrsachenn vnd stellen die selbigen für eynenn yedenn, den diße
sach yemer mag angon, zu richten.
18. Nun richten alle Christenn zwyschen Amßdorfernn vnd vnß, ob wir hierinn
erfünden werden alß die list prauchend.
Ob wir vnßere leer nitt wöllen bekennen? 30
Ob wir dorinn vnuerschampt schreybenn, so wir Schreyben, wir haltens mitt D.
lauternn?
h)–h) über der Zeile erg. und eingewiesen.
i) am Wortende korr.
j) korr. aus: zeygendt.
1. unverdächtige, untadelige.
2. Martin Luther, ›Vom abendmal Christi, Bekendnis‹, Wittenberg: Michael Lotter, 1528 (VD 16
L 6986). Bucer hat auf diese Schrift im Juni 1528 positiv reagiert: ›Vergleichung D. Luthers vnnd seines
gegentheyls vom Abentmal Christi‹, Straßburg, Wolfgang Köpfel, 1528 (BDS 2, S.305–383).
3. Unio sacramentalis. Vgl. dazu BDS 8, S.76, Anm. 11.
4. ebd.Bl. v iija. StA Luther, Bd. 4, S.183,6–9; WA26, S.442,23–26.
5. sei.
6. gar, ganz.
7. Vgl. BDS 5, S.246–258.
8. dennoch.