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des nikolaus von amsdorf
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dann Amßdorfius), oüch gesuchet vnd zu seynen reych mitt hohem ernst gedienet
habenn.
11. Vnd zum anderen, wo Amßdorff vermeynete, ettwas alß vnrecht vnd falsch jn
der schrifften oecolampadij vnd Zwinglij anzüzeygen, ob jm nitt ouch gepuren solte
darzuthun, das wir vnß solches vnrechtens vnd falsches thaylhafft gemacht haben.
12. Dann ye von vnß nitt kan erforderet werden, das wir eynes yeden jrtumb bekennen
oder widerrüffenn, ʷ mußten sünst dem Amßdorffer ouch allerley bekennen
vnd widerruffen, ʷ zum wenigesten ettlich vnrechtmäsig anklagungen. | 29 ᵛ |
Die nünd schlußsred des Amßdorffers:
[51.] Das sy vnrecht geleert vnd geprediget habenn, jn dem das sy predigen, das bedeut
meyn leyb oder das jst die figur meynes leybs.
Antwort Martin Butzers:
1. Das das brot den leyb deß herren bedeute vnd ein zeychen sy deß leybs Christi,
Schreybt ouch der heylig Augustinus ¹ ; das eß des leybs Christi figur sey, Schreybt
Tertulianus ² .
2. Das eß aber nitt ein läres zeychen sey, sunder das der leyb des herren dormitt
geben werde vnd vberreycht, glouben vnd bekennen wir, wie vorgesagt.
3. Vnd peyde ³ Oecolampad vnd Zwinglius haben mir selbs gesagt vnd das ouch
geschryben, das jre meynung nitt sey, das jm heyligen abendtmaal alleyn prodt vnd
weyn lere zeychen deß leybs vnd pluts vnßers herren seyen, sonder ouch der leyb
vnd | 30 ʳ | das plut des herren aldo genoßsen werde.
4. Dorzu haben wir zu Straßburg vnß dißser außlegung, das bedeütet ›meynen
leyb‹, oder ist ›meyns leybs zeychen oder figur‹ nie gepraucht, die wyl wir vernomen,
das man daraußs gleych meynen wolte, es wurden hiemitt läre zeychen jm H.
obendmaal bekennet.
5. Sonder haben meer die außlegung gefieret, wie vnß do befintlich prot vnd
weyn, das vnß alßo worlich vnd gewyßs der leyb vnd das plut deß herren selb gegeben
werde gaystlich vnd dem gloubenn.
6. Mitt wölchen worthen, gaystlich vnd dem glouben, wir ouch nitt die wore gegenwirtigkayt
vnd vbergaab deß leybs vnd pluts deß Herren, sonder das haben vermeynen
wellenn, das der herr allhie nitt werde zur bauchspeyßs oder mitt brot vnd
weyn natürlich vereinbart gegeben.
w)–w) am linken Rand erg. und eingewiesen.
1. Augustin, Contra Adimantum 12,3 (PL 42, Sp. 144; CSEL 25, S.140).
2. Tertullian, Adversus Marcionem IV,40 (PL 2, Sp. 460–461). In den lat. ›Axiomata apologetica‹
(Edition in BDS 6,1, S. 90,11–14) führt Bucer dafür einen anderen Beleg an: Pseudo-Bernhard von
Clairvaux, Sermo de excellentia SS. Sacramenti et dignitate sacerdotum (PL 184, Sp.989D–190A).
3. peyde ... vnd: sowohl ... als auch.
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dann Amßdorfius), oüch gesuchet vnd zu seynen reych mitt hohem ernst gedienet
habenn.
11. Vnd zum anderen, wo Amßdorff vermeynete, ettwas alß vnrecht vnd falsch jn
der schrifften oecolampadij vnd Zwinglij anzüzeygen, ob jm nitt ouch gepuren solte
darzuthun, das wir vnß solches vnrechtens vnd falsches thaylhafft gemacht haben.
12. Dann ye von vnß nitt kan erforderet werden, das wir eynes yeden jrtumb bekennen
oder widerrüffenn, ʷ mußten sünst dem Amßdorffer ouch allerley bekennen
vnd widerruffen, ʷ zum wenigesten ettlich vnrechtmäsig anklagungen. | 29 ᵛ |
Die nünd schlußsred des Amßdorffers:
[51.] Das sy vnrecht geleert vnd geprediget habenn, jn dem das sy predigen, das bedeut
meyn leyb oder das jst die figur meynes leybs.
Antwort Martin Butzers:
1. Das das brot den leyb deß herren bedeute vnd ein zeychen sy deß leybs Christi,
Schreybt ouch der heylig Augustinus ¹ ; das eß des leybs Christi figur sey, Schreybt
Tertulianus ² .
2. Das eß aber nitt ein läres zeychen sey, sunder das der leyb des herren dormitt
geben werde vnd vberreycht, glouben vnd bekennen wir, wie vorgesagt.
3. Vnd peyde ³ Oecolampad vnd Zwinglius haben mir selbs gesagt vnd das ouch
geschryben, das jre meynung nitt sey, das jm heyligen abendtmaal alleyn prodt vnd
weyn lere zeychen deß leybs vnd pluts vnßers herren seyen, sonder ouch der leyb
vnd | 30 ʳ | das plut des herren aldo genoßsen werde.
4. Dorzu haben wir zu Straßburg vnß dißser außlegung, das bedeütet ›meynen
leyb‹, oder ist ›meyns leybs zeychen oder figur‹ nie gepraucht, die wyl wir vernomen,
das man daraußs gleych meynen wolte, es wurden hiemitt läre zeychen jm H.
obendmaal bekennet.
5. Sonder haben meer die außlegung gefieret, wie vnß do befintlich prot vnd
weyn, das vnß alßo worlich vnd gewyßs der leyb vnd das plut deß herren selb gegeben
werde gaystlich vnd dem gloubenn.
6. Mitt wölchen worthen, gaystlich vnd dem glouben, wir ouch nitt die wore gegenwirtigkayt
vnd vbergaab deß leybs vnd pluts deß Herren, sonder das haben vermeynen
wellenn, das der herr allhie nitt werde zur bauchspeyßs oder mitt brot vnd
weyn natürlich vereinbart gegeben.
w)–w) am linken Rand erg. und eingewiesen.
1. Augustin, Contra Adimantum 12,3 (PL 42, Sp. 144; CSEL 25, S.140).
2. Tertullian, Adversus Marcionem IV,40 (PL 2, Sp. 460–461). In den lat. ›Axiomata apologetica‹
(Edition in BDS 6,1, S. 90,11–14) führt Bucer dafür einen anderen Beleg an: Pseudo-Bernhard von
Clairvaux, Sermo de excellentia SS. Sacramenti et dignitate sacerdotum (PL 184, Sp.989D–190A).
3. peyde ... vnd: sowohl ... als auch.