Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0692
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
688 widerlegung der thesen

7. So wir dann das, dorab Amßdorff klaget, vnß nie thaylhafft gemacht vnd die
warenn gegenwirtigkeyt Christi jm abendmaal | 30 ᵛ | mitt brot vnd weyn nie vermeynet
habenn, wirt er nichts vnrechts noch falsches anzeygenn, das wir vor bekennen
vnd widerrüffen soltend.

8. Wo aber er oder yemands anders, wie vorgesagt, jmmer meer des Etwaß von 5
vnß mitt der worheyt anzeygen würde, solle vnßer bekantnuß vnd freyer widerruff
vermittels göttlicher gnaden bereyt sein.

Die zehend Schlußred des Amßdorffers:

52. Jtem das forder ¹ bekennen, das sy lauter gewalt vnrecht gethon vnd das Lauther
wol recht vnd Christenlich geschryben hab. 10

Antwort M. Butzers:

1. Von D. Luthers Eerstem schreyben haben wir jaa nitt anders verstanden, dann alß
setzet er zwyschen brot vnd dem leyb deß herren ein Naturliche Eynigung oder anhefftung
² .|31 ʳ |

2. Vrsachen sind gewäßen, das man so hefftig allen tropum ³ vnd alle zeygeley vnd 15
deuteley verwarffe vnd verdammete, wolte das wortlin ›das‹ auffs prot deütenn vnd
das ›jst‹ wäßenlich vnd leyplich zuuerstohn sein.
3. Jtem Sagte, jm prodt werde der leyb Christi leyplich, fleyschlich, naturlich.
4. So bald man Aber den Tropum Synechdochen ⁴ zu gebenn vnd die Sacramentlich
eynigkeyt gesetzt, die naturlich verneynet hatt vnd die Reumlichkeyt nitt be- 20
streyten wolte, haben wir jaa gesähen, das doctor Luther vnd andere der groben
meynung nitt gewäßen sind, wie wir auß den vorgesetzten reden vermeyneten.

5. Dies haben wir aber ouch lengest zu Latein vnd deutsch frey bekennet vnd bezeuget.


6. Wolte gott, das sie ˣ endtgegen ouch so frey bekennet vnd bezeuget würde, do 25
man vnßs vnrecht verdacht vnd zum Schweresten vor aller welt anklagt hatt. | 31 ᵛ |

x) von Bucer über die Zeile erg. und eingewiesen.

1. weiter(hin). Götze, S.88.
2. Anfügung, Verwendung. Frühneuhochdt. WB 1, Sp.1231–1232.
3. bildlichen Ausdruck; vgl. oben S.683, Anm. 5.
4. sc. Ersetzen eines Begriffes durch einen engeren oder weiteren Begriff. Vgl. dazu BDS 8,

S. 266, Anm. 2.

5. Damit meint Bucer u. a. die von ihm verfaßten Schriften: ›Ein Bericht, was zu Frankfurt am
Main geleret‹, Januar 1533, dt. (BDS 4, S.465–506); Abendmahlsgutachten für die Augsburger Prediger
›Responsio docta ministrorum Augustanorum‹, 11. Oktober 1533, dt. (BDS 8, S.251–292);
›Bericht auß der heyligen geschrift von der recht gottseligen anstellung und haußhaltung Christlicher
gemeyn‹, 3. März 1534, dt. (BDS 5, S.109–258); ›Defensio adversus axioma catholicum, id est
criminationem R. P. Roberti Episcopi Abrincensis ...‹, Straßburg: Matthias Apiarius, 1534, lat. (VD
16 B 8866; Bucer-Bibliographie Nr.62).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften