Γαλάτεια (fr. 3)
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3 κυμινοδόκον Nur hier bezeugt (Poll. 10,93 nennt im Anschluss an
das Fragment des Nikochares κυμινοδόκη [mit Apollod. Gel. fr. 2,2] und κυ-
μινοθήκη). Adjektive auf -δόκος sind hauptsächlich poetisch (z.B. ίοδόκος,
οίνοδόκος, θυοδόκος), und überhaupt ist -δόκος (oder -δόκον) in Gefäß-
bezeichnungen in klassischer Zeit sonst nicht bezeugt. Das (wie έχον in Vers
2 zeigt) Neutrum -δόκον (vgl. μελανοδόκον PLond. 402,25 [2. Jh. v. Chr.]) ist
vielleicht damit zu erklären, dass hier ein Substantiv im Neutrum wie άγγεΐον
oder σκεύος dazuzudenken ist (oder in Nikochares’ vollständigem Text tat-
sächlich stand).51 Hier vielleicht ein (para)dithyrambischer Neologismus, aber
da später κυμινοδόκη (Apollod. Gel. fr. 2,2) offenbar eine normale Bezeichnung
für einen Gegenstand war, vielleicht einfach eine (poetischer klingende?)
Variante eines alltäglichen Worts.52
Die Unterteilung in verschiedene kleine καδίσκοι macht es wahrscheinlich,
dass das Gefäß nicht allein für Kümmel, sondern auch für andere Gewürze
bestimmt war (wenn nicht gerade in der Verwendung für Kümmel allein die
Pointe liegt, vgl. oben Anm. 49). Zum Kümmel (κύμινον) vgl. Olson/Sens
2000, 107 ad Archestr. fr. 24,3, Garcia Soler 2001, 351-2, Dalby 2003, 108-9
(der annimmt, dass bei einem Gastmahl im κυμινοδόκον gemahlener Kümmel
oder eine Mischung aus Kümmel und Salz auf den Tisch gestellt wurde; die
erhaltenen Quellen liefern dafür jedoch keine Anhaltspunkte).
Bei Apollod. Gel. fr. 2 μεταξύ των λόγων δε, τουτί μοι δοκεΐ / κυμινοδόκην
ού γραμματεΐον περιφέρειν („Und nebenbei gesagt, dies scheint (er/sie) mir
als (= wie ein) Kümmelgefäß, nicht als Silbertruhe herumzutragen“) liegt die
Pointe vielleicht im Kontrast zwischen einer großen schweren Truhe und
einem kleinen und ganz leichten Kümmelbehälter.
51 Vgl. auch μυληκόρω bei Archipp. fr. 22, das zumindest von Poll. 10,29 als Neutrum,
(τό) μυληκόρον gedeutet wird.
52 Zweifel an der Überlieferung mit κυμινοδόκον im Neutrum äußern Naber 1880,
41 (der in Vers 2 das überlieferte εχων übernimmt und in Vers 1 ειργασμένε, in
Vers 3 κυμινοδόκε in den Text setzt; ebensogut könnte man auch alles in den
Nominativ Singular im Maskulinum setzen: είργασμένος ... εχων ... κυμινοδόκος)
und Headlam 1899, 6, der in Vers 3 κυμινοδοκεϊον vorschlägt (vgl. πανδοκεΐον).
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3 κυμινοδόκον Nur hier bezeugt (Poll. 10,93 nennt im Anschluss an
das Fragment des Nikochares κυμινοδόκη [mit Apollod. Gel. fr. 2,2] und κυ-
μινοθήκη). Adjektive auf -δόκος sind hauptsächlich poetisch (z.B. ίοδόκος,
οίνοδόκος, θυοδόκος), und überhaupt ist -δόκος (oder -δόκον) in Gefäß-
bezeichnungen in klassischer Zeit sonst nicht bezeugt. Das (wie έχον in Vers
2 zeigt) Neutrum -δόκον (vgl. μελανοδόκον PLond. 402,25 [2. Jh. v. Chr.]) ist
vielleicht damit zu erklären, dass hier ein Substantiv im Neutrum wie άγγεΐον
oder σκεύος dazuzudenken ist (oder in Nikochares’ vollständigem Text tat-
sächlich stand).51 Hier vielleicht ein (para)dithyrambischer Neologismus, aber
da später κυμινοδόκη (Apollod. Gel. fr. 2,2) offenbar eine normale Bezeichnung
für einen Gegenstand war, vielleicht einfach eine (poetischer klingende?)
Variante eines alltäglichen Worts.52
Die Unterteilung in verschiedene kleine καδίσκοι macht es wahrscheinlich,
dass das Gefäß nicht allein für Kümmel, sondern auch für andere Gewürze
bestimmt war (wenn nicht gerade in der Verwendung für Kümmel allein die
Pointe liegt, vgl. oben Anm. 49). Zum Kümmel (κύμινον) vgl. Olson/Sens
2000, 107 ad Archestr. fr. 24,3, Garcia Soler 2001, 351-2, Dalby 2003, 108-9
(der annimmt, dass bei einem Gastmahl im κυμινοδόκον gemahlener Kümmel
oder eine Mischung aus Kümmel und Salz auf den Tisch gestellt wurde; die
erhaltenen Quellen liefern dafür jedoch keine Anhaltspunkte).
Bei Apollod. Gel. fr. 2 μεταξύ των λόγων δε, τουτί μοι δοκεΐ / κυμινοδόκην
ού γραμματεΐον περιφέρειν („Und nebenbei gesagt, dies scheint (er/sie) mir
als (= wie ein) Kümmelgefäß, nicht als Silbertruhe herumzutragen“) liegt die
Pointe vielleicht im Kontrast zwischen einer großen schweren Truhe und
einem kleinen und ganz leichten Kümmelbehälter.
51 Vgl. auch μυληκόρω bei Archipp. fr. 22, das zumindest von Poll. 10,29 als Neutrum,
(τό) μυληκόρον gedeutet wird.
52 Zweifel an der Überlieferung mit κυμινοδόκον im Neutrum äußern Naber 1880,
41 (der in Vers 2 das überlieferte εχων übernimmt und in Vers 1 ειργασμένε, in
Vers 3 κυμινοδόκε in den Text setzt; ebensogut könnte man auch alles in den
Nominativ Singular im Maskulinum setzen: είργασμένος ... εχων ... κυμινοδόκος)
und Headlam 1899, 6, der in Vers 3 κυμινοδοκεϊον vorschlägt (vgl. πανδοκεΐον).