'Ηρακλής γαμών vel Ηρακλής γαμούμενος (fr. 7)
61
Diskussionen Meineke ΙΙ.2 (1840) 843 (vgl. lacobi ap. Meineke V.l (1857)
cxxii); PCG VII (1989) 43 (vgl. IV (1983) 65 ad Cephisod. fr. 6).
Zitatkontext Die erste Stelle bei Pollux steht in einer Aufzählung von Be-
griffen, die mit Wäschern (πλύντοα) Zusammenhängen (Poll. 7,37-41), die
zweite am Anfang eines Abschnitts über Gegenstände zur Pflege oder Be-
arbeitung von Kleidung (10,135-9).
Die Zuweisung von γή σμηκτρίς (und nicht πλυντρίς) an Nikochares an
der zweiten Stelle ist wohl aus einer verkürzten Wiedergabe der an der ersten
Stelle vollständiger aufgeführten Evidenz (vgl. Kaibels Ergänzung zu 10,135)
oder einem einfachen Versehen des Pollux (Verwechslung zweier in der Quelle
und bei Poll. 7,40 selbst kurz hintereinander angeführter Belege) entstanden.69
Natürlich könnte, wenn die beiden Stellen bei Pollux auf unterschiedliche
Quellen zurückgehen, der Fehler aber auch schon vor Pollux entstanden sein.
Interpretation Zu den im Altertum zum Reinigen von Tuchen und Klei-
dungsstücken und für kosmetische und medizinische Zwecke verwendeten
Erden mit fettlösender Wirkung vgl. insgesamt Robertson 1986, 26-36 und
mit weiterer Literatur Diggle 2004, 313.70 Die bekannteste war die nach dem
Abbauort, der Insel Kimolos, benannte γή Κιμωλία (Calciummontmorillonit,
noch heute auf Kimolos abgebaut, vgl. Robertson 1986, 35-6), vgl. z.B. Ar. Ran.
712 mit Scholien, Thphr. Lap. 9,62, Plin. NH 35,36 und 195-6 (wo verschiedene
Arten mit unterschiedlicher Verwendung genannt werden).
Bezeichnungen wie γή σμηκτρίς (Eup. fr. 412, Hp. Fist. 3 vol. VI p. 450,6
Littre und Mui. 2,189 vol. VIII p. 370,2 Littre; von σμήχω, vgl. Chantraine
s.v. σμήω und Frisk s. v. σμάω) und γή πλυντρίς (vgl. Menestor ap. Thphr.
CP 2,4,3; von πλύνω) benennen die Erden dagegen nach ihrer hauptsächli-
chen Funktion.71 γή σμηκτρίς deutet besonders auf Körperpflege (vgl. LSJ s. v.
69 Vgl. schon Meineke II.2 843.
70 Zum Reinigen von Tuchen durch die Walker und von verschmutzten Kleidungs-
stücken vgl. Plin. NH 35,196 est et alius Cimoliae usus in vestibus (vgl. Plaut. Aul.
717; Blümner 1912,176), und zu der Verwendung für kosmetische und medizinische
Zwecke Hp. Mui. 2,189 vol. VIII p. 370,2 Littre, Fist. 3 vol. VI p. 450,6 Littre γή
διαχρίσας σμηκτρίδι, Plin. NH 35,195.
71 Adjektive auf-τρίς (mit einem Substantiv im Femininum oder in substantivierter
Verwendung) drücken im klassischen Griechisch regelmäßig den genaueren Zweck
eines Gegenstands aus, vgl. Hdt. 1,194,2 διφθέρας στεγαστρίδας, 2,38,3 γήν ση-
μαντρίδα, Apolloph. fr. 5,4 φιβάλεως ... στεφανωτρίδας, Theopomp. com. fr. 38,1
ωαν λουτρίδα, Xen. Symp. 4,38 έφεστρίδες, Hp. Superf. 28 vol. VIII p. 492,16 μήλην
ύπαλειπτρίδα, Dem. 52,5 ύπό ληστρίδων νεών, Poll. 6,31 καί κύλιξ μετανιπτρίς ή
έπί πάσιν· ε’ίποις δ’ αν τήν αύτήν καί έπινιπτρίδα. Vgl. Lobeck 1820, 255.
61
Diskussionen Meineke ΙΙ.2 (1840) 843 (vgl. lacobi ap. Meineke V.l (1857)
cxxii); PCG VII (1989) 43 (vgl. IV (1983) 65 ad Cephisod. fr. 6).
Zitatkontext Die erste Stelle bei Pollux steht in einer Aufzählung von Be-
griffen, die mit Wäschern (πλύντοα) Zusammenhängen (Poll. 7,37-41), die
zweite am Anfang eines Abschnitts über Gegenstände zur Pflege oder Be-
arbeitung von Kleidung (10,135-9).
Die Zuweisung von γή σμηκτρίς (und nicht πλυντρίς) an Nikochares an
der zweiten Stelle ist wohl aus einer verkürzten Wiedergabe der an der ersten
Stelle vollständiger aufgeführten Evidenz (vgl. Kaibels Ergänzung zu 10,135)
oder einem einfachen Versehen des Pollux (Verwechslung zweier in der Quelle
und bei Poll. 7,40 selbst kurz hintereinander angeführter Belege) entstanden.69
Natürlich könnte, wenn die beiden Stellen bei Pollux auf unterschiedliche
Quellen zurückgehen, der Fehler aber auch schon vor Pollux entstanden sein.
Interpretation Zu den im Altertum zum Reinigen von Tuchen und Klei-
dungsstücken und für kosmetische und medizinische Zwecke verwendeten
Erden mit fettlösender Wirkung vgl. insgesamt Robertson 1986, 26-36 und
mit weiterer Literatur Diggle 2004, 313.70 Die bekannteste war die nach dem
Abbauort, der Insel Kimolos, benannte γή Κιμωλία (Calciummontmorillonit,
noch heute auf Kimolos abgebaut, vgl. Robertson 1986, 35-6), vgl. z.B. Ar. Ran.
712 mit Scholien, Thphr. Lap. 9,62, Plin. NH 35,36 und 195-6 (wo verschiedene
Arten mit unterschiedlicher Verwendung genannt werden).
Bezeichnungen wie γή σμηκτρίς (Eup. fr. 412, Hp. Fist. 3 vol. VI p. 450,6
Littre und Mui. 2,189 vol. VIII p. 370,2 Littre; von σμήχω, vgl. Chantraine
s.v. σμήω und Frisk s. v. σμάω) und γή πλυντρίς (vgl. Menestor ap. Thphr.
CP 2,4,3; von πλύνω) benennen die Erden dagegen nach ihrer hauptsächli-
chen Funktion.71 γή σμηκτρίς deutet besonders auf Körperpflege (vgl. LSJ s. v.
69 Vgl. schon Meineke II.2 843.
70 Zum Reinigen von Tuchen durch die Walker und von verschmutzten Kleidungs-
stücken vgl. Plin. NH 35,196 est et alius Cimoliae usus in vestibus (vgl. Plaut. Aul.
717; Blümner 1912,176), und zu der Verwendung für kosmetische und medizinische
Zwecke Hp. Mui. 2,189 vol. VIII p. 370,2 Littre, Fist. 3 vol. VI p. 450,6 Littre γή
διαχρίσας σμηκτρίδι, Plin. NH 35,195.
71 Adjektive auf-τρίς (mit einem Substantiv im Femininum oder in substantivierter
Verwendung) drücken im klassischen Griechisch regelmäßig den genaueren Zweck
eines Gegenstands aus, vgl. Hdt. 1,194,2 διφθέρας στεγαστρίδας, 2,38,3 γήν ση-
μαντρίδα, Apolloph. fr. 5,4 φιβάλεως ... στεφανωτρίδας, Theopomp. com. fr. 38,1
ωαν λουτρίδα, Xen. Symp. 4,38 έφεστρίδες, Hp. Superf. 28 vol. VIII p. 492,16 μήλην
ύπαλειπτρίδα, Dem. 52,5 ύπό ληστρίδων νεών, Poll. 6,31 καί κύλιξ μετανιπτρίς ή
έπί πάσιν· ε’ίποις δ’ αν τήν αύτήν καί έπινιπτρίδα. Vgl. Lobeck 1820, 255.