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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0125
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Philyllios

Fackeln in seinen Komödien (Stratt. fr. 38 = Philyll. test. 5). In Sud. δ 1155 (-
test. 2) wird Diokles mit Philyllios und Sannyrion synchronisiert. Gesichert
erscheint demnach eine Tätigkeit des Philyllios in den 390er Jahren (dazu passt
auch die Verspottung des Philonides in fr. 22), gut möglich ein Beginn seiner
Karriere schon im letzten Jahrzehnt des 5. Jh. v. Chr.146 Vielleicht erst aus den
380er Jahren stammt die Eunikos oder Philyllios zugeschriebene Anteia (vgl.
Orth 2014a (FrC 9.2) 292). Dasselbe gilt für die Poleis, wenn meine Vermutung
richtig ist, dass sich das Stück auf den Antalkidasfrieden 386 v. Chr. bezog (vgl.
unten S. 187-90).
Auf einen früheren Beginn von Philyllios’ Karriere könnten zwei weitere
Anhaltspunkte deuten, die aber beide unsicher sind: Der in der Dionysien-
siegerliste (= test. 4) auf Platon folgende Dichter, dessen Name mit Φιλ- be-
ginnt und ca. 415-410 v. Chr. erstmals gesiegt haben dürfte, könnte ebensogut
Philonides wie Philyllios sein (vgl. ad L). Die Verspottung des Laispodias als
φιλόδικος aus Plyntriai e Nausikaa würde gut in die Zeit vor 411 v. Chr. passen,
doch scheint aus der Verspottung des Laispodias bei Stratt. fr. 19 aus dem nach
Schol. Ar. Ran. 404a nach 405 v. Chr. aufgeführten Kinesias des Strattis her-
vorzugehen, dass Laispodias auch später noch im Blickpunkt der athenischen
Öffentlichkeit stand (vgl. unten S. 182).

3. Überlieferung und Rezeption
Das einzige erhaltene antike Urteil über Philyllios ist die Verspottung durch
Strattis (fr. 38 = Philyll. test. 5) für die Verwendung von Fackeln in seinen
Komödien.
Von den insgesamt 33 Fragmenten sind 14 bei Athenaios, 10 bei Pollux, 6
in byzantinischen Lexika (Hesych., Synag. B, Phot., Sud., Etymologica), 2 in
den Aristophanesscholien, je 1 bei Clemens v. Alexandria, Stephanos v. Byzanz
und Eustathios überliefert.147 Durch die unterschiedlichen Zitatträger wird
auch der Inhalt der Fragmente wesentlich mitbestimmt: Die bei Athenaios
überlieferten Fragmente beziehen sich auf Nahrungsmittel und Gastmähler,
die bei Pollux erhaltenen auf Gegenstände, Berufe und seltenere Wörter,
die aus den Aristophanesscholien (fr. 8. 22) auf von Philyllios verspottete

146 Vgl. Storey, FOCIII (2011) 18, der aus der Erwähnung des Laispodias in fr. 8 und
der Stellung in der Lenäensiegerliste eine Karriere von etwa 405 bis 390 erschließt.
147 Mehrfachnennung möglich. Bei Eustathios wurden nur die Belege genannt, die
nicht auf eine andere erhaltene Quelle zurückgeführt werden können.
 
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