Πόλεις
185
Μαμμάκυθος (ein Stück, das unter dem Titel Αύραι regelmäßig mit Metagenes,
unter dem Titel Μαμμάκυθος dagegen regelmäßig mit Aristagoras in Ver-
bindung gebracht werden; als weiterer möglicher Autor des Μαμμάκυθος
wurde wohl auch Platon betrachtet) und mehrere Komödien, für die in den
Quellen mit anderen Formulierungen mehrere mögliche Autoren genannt
werden (Antiphanes’ oder Alexis’ Άλείπτρια, Antiphanes’ oder Alexis’ Αντεια,
Eubulos’ oder Philippos’ Νάννιον, Alexis’ oder Antidotos’ 'Ομοια). Die Gründe
für die Unsicherheit über die Zuweisung dieser Komödien sind unklar, und
es gibt keinen Grund, für alle diese Fälle eine einheitliche Erklärung anzu-
nehmen (etwa den Versuch antiker Philologen, fehlende Autorenangaben
in den Handschriften aus den Didaskalien zu ergänzen).* * * * * * * * * * * 260 Das Beispiel von
Metagenes’ Αύραι ~ Aristagoras’ Μαμμάκυθος (vgl. dazu Orth 2014a (FrC 9.2),
387-9) zeigt, dass eine Diaskeue eine erstzunehmende Möglichkeit darstellt,261
besonders auch in Fällen von Dichtern, deren Karrieren sich wahrscheinlich
nicht überschnitten (wie bei Kallias’ oder Diokles’ Κύκλωπες und Pherekrates’
oder Strattis’ Αγαθοί). Eubulos’ oder Philippos’ Νάννιον ist dagegen ein Fall,
der sich gut durch die Zusammenarbeit mehrerer Dichter erklären ließe (dass
Philippos Stücke des Eubulos auf die Bühne brachte, bezeugt Schol. Plat. Apol.
4,140a Αριστοφάνης ή Φιλύλλιος έν τάϊς Πόλεσιν). Auf weitere Beispiele deuten
(wohl durch Epitomierung in den Quellen entstandene) Fälle, in denen ein Stück
allein dem in anderen Quellen an zweiter Stelle genannten Autor zugeschrieben
werden (so wird Platons oder Kantharos’ Συμμαχία bei Phot, π 517 allein Kantharos
zugeschrieben [Plat. com. fr. 170]). Ein interessanter Fall ist auch Athen. 14,628d,
wo die in allen anderen Quellen allein Platon zugeschrieben Σκευαί (in dieser
Reihenfolge) als Werk des „Aristophanes oder Platon“ genannt werden (διό και
Αριστοφάνης ή Πλάτων έν ταΐς Σκευαΐς, ώς Χαμαιλέων φησίν, εϊρηκεν οϋτως
[Plat. com. fr. 138]), was auch eine interessante Parallele für die Zuweisung der
Poleis, für die sonst immer zuerst Philyllios genannt wird, an „Aristophanes oder
Philyllios“ bei Athen. 4,140a darstellt.
260 So zuletzt auch Sonnino 2014, 174-7.
261 Dass zumindest ein alternativer Titel durch eine Diaskeue entstehen konnte, zeigt
das Beispiel von Antiphanes’ Βουταλίων: Nach Athen. 8,358d war dieses Stück
eine Diaskeue von Antiphanes’ Αγροίκοι, und bei Athen. 7,304a-b erscheint ein
Doppeltitel έν Άγροίκω ή Βουταλίωνι. Weitere Beispiele sind wahrscheinlich
Alexis’ Κράτεια ή Φαρμακοπώλης und Δημήτριος ή Φιλέταιρος (vgl. mit weite-
rer Literatur Orth 2014a (FrC 9.2), 388-9). Dass aber umgekehrt aber ein solcher
Alternativtitel nicht immer den Titel des ursprünglichen und des bearbeiteten Stücks
nebeneinander nennt, zeigt das Beispiel von Diphilos’ Ευνούχος ή Στρατιώτης, der
nach Athen. ll,496f eine Diaskeue von Diphilos’ eigenem Αίρεσιτείχης war.
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Μαμμάκυθος (ein Stück, das unter dem Titel Αύραι regelmäßig mit Metagenes,
unter dem Titel Μαμμάκυθος dagegen regelmäßig mit Aristagoras in Ver-
bindung gebracht werden; als weiterer möglicher Autor des Μαμμάκυθος
wurde wohl auch Platon betrachtet) und mehrere Komödien, für die in den
Quellen mit anderen Formulierungen mehrere mögliche Autoren genannt
werden (Antiphanes’ oder Alexis’ Άλείπτρια, Antiphanes’ oder Alexis’ Αντεια,
Eubulos’ oder Philippos’ Νάννιον, Alexis’ oder Antidotos’ 'Ομοια). Die Gründe
für die Unsicherheit über die Zuweisung dieser Komödien sind unklar, und
es gibt keinen Grund, für alle diese Fälle eine einheitliche Erklärung anzu-
nehmen (etwa den Versuch antiker Philologen, fehlende Autorenangaben
in den Handschriften aus den Didaskalien zu ergänzen).* * * * * * * * * * * 260 Das Beispiel von
Metagenes’ Αύραι ~ Aristagoras’ Μαμμάκυθος (vgl. dazu Orth 2014a (FrC 9.2),
387-9) zeigt, dass eine Diaskeue eine erstzunehmende Möglichkeit darstellt,261
besonders auch in Fällen von Dichtern, deren Karrieren sich wahrscheinlich
nicht überschnitten (wie bei Kallias’ oder Diokles’ Κύκλωπες und Pherekrates’
oder Strattis’ Αγαθοί). Eubulos’ oder Philippos’ Νάννιον ist dagegen ein Fall,
der sich gut durch die Zusammenarbeit mehrerer Dichter erklären ließe (dass
Philippos Stücke des Eubulos auf die Bühne brachte, bezeugt Schol. Plat. Apol.
4,140a Αριστοφάνης ή Φιλύλλιος έν τάϊς Πόλεσιν). Auf weitere Beispiele deuten
(wohl durch Epitomierung in den Quellen entstandene) Fälle, in denen ein Stück
allein dem in anderen Quellen an zweiter Stelle genannten Autor zugeschrieben
werden (so wird Platons oder Kantharos’ Συμμαχία bei Phot, π 517 allein Kantharos
zugeschrieben [Plat. com. fr. 170]). Ein interessanter Fall ist auch Athen. 14,628d,
wo die in allen anderen Quellen allein Platon zugeschrieben Σκευαί (in dieser
Reihenfolge) als Werk des „Aristophanes oder Platon“ genannt werden (διό και
Αριστοφάνης ή Πλάτων έν ταΐς Σκευαΐς, ώς Χαμαιλέων φησίν, εϊρηκεν οϋτως
[Plat. com. fr. 138]), was auch eine interessante Parallele für die Zuweisung der
Poleis, für die sonst immer zuerst Philyllios genannt wird, an „Aristophanes oder
Philyllios“ bei Athen. 4,140a darstellt.
260 So zuletzt auch Sonnino 2014, 174-7.
261 Dass zumindest ein alternativer Titel durch eine Diaskeue entstehen konnte, zeigt
das Beispiel von Antiphanes’ Βουταλίων: Nach Athen. 8,358d war dieses Stück
eine Diaskeue von Antiphanes’ Αγροίκοι, und bei Athen. 7,304a-b erscheint ein
Doppeltitel έν Άγροίκω ή Βουταλίωνι. Weitere Beispiele sind wahrscheinlich
Alexis’ Κράτεια ή Φαρμακοπώλης und Δημήτριος ή Φιλέταιρος (vgl. mit weite-
rer Literatur Orth 2014a (FrC 9.2), 388-9). Dass aber umgekehrt aber ein solcher
Alternativtitel nicht immer den Titel des ursprünglichen und des bearbeiteten Stücks
nebeneinander nennt, zeigt das Beispiel von Diphilos’ Ευνούχος ή Στρατιώτης, der
nach Athen. ll,496f eine Diaskeue von Diphilos’ eigenem Αίρεσιτείχης war.