Δημοτυνδάρεως (fr. 4)
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(6) Storey, FOC III (2011) 208-9, der keine Rekonstruktion des Wortlauts
versucht, in seiner Übersetzung aber von einer Ersetzung von έναποβάσεις
durch έναποβάψεις ausgeht und έναποβάψεις κυανία mit „dye (?) clothes
blue“ wiedergibt; unklar bleibt dabei aber die Relevanz von -απο-.
Keiner dieser Vorschläge ist völlig zufriedenstellend. Die überlieferten Reste
lassen sich aber besonders gut mit einer Deutung als iambische Tetrameter
vereinbaren (wie in Cobets Vorschlag, bei dem allerdings die relativ späte
Stellung des γάρ problematisch bleibt und als zusätzliche Komplikation hin-
zukommt, dass bei ihm das λεκάνιον nur noch in einem Vergleich genannt
wird. Und in Vers 2 überrascht wiederum die späte Stellung von έπειτ’, dass
an 1 πρώτον μεν anschließt, aber nicht vor dem zweiten, sondern erst vor
dem vierten Glied der Aufzählung folgt. Und schließlich kann seine Version
nicht erklären, wie κυανία in den Text geraten ist. Eine mögliche Antwort
auf diese Schwierigkeiten könnte etwa die folgende Rekonstruktion liefern:
<τώ> γάρ λεκανίω <τουτφ'ι> πρώτον μεν έναπονίψει / ένεξεμεΐς, ένεκπλυνεΐς,
έναποβαλεΐς — (wobei hier ein Objekt zu έναποβαλεΐς zu ergänzen ist,
dessen Reste sich in κυάνιά erhalten haben könnten). Die überlieferte Form
in Vers 1 λεκανίω γάρ könnte in diesem Fall mit der Auslassung des (für
den Zweck des Zitats irrelevanten) Artikels und deiktischen Pronomens und
der dadurch notwendigen Umstellung von γάρ nach λεκανίω erklärt werden.
Allerdings opfert man Bentleys έναποπατήσει(ς) sicherlich nur ungern, zumal
unklar bleibt, worauf sich έναποβαλεΐς hier genau beziehen kann. Vielleicht
wäre auch (in enger Anlehnung an Cobet, aber mit zeitlicher Bedeutung von
κάπειτ’) ένεξεμεΐς, ένεκπλυνεΐς, κάπειτ’ έναποπατήσει denkbar, wobei hier
dann vielleicht zeitlich während eines Symposions (?) aufeinanderfolgende
Aktivitäten genannt werden (allerdings bleibt dann die genaue Bedeutung
von ένεκπλυνεΐς unklar).
Interpretation Soweit aus dem korrupten Text noch erkennbar, wird hier
offenbar ein als λεκάνιον bezeichnetes Gefäß für seine vielfältigen Verwen-
dungsmöglichkeiten gepriesen (vielleicht aber auch dessen wenig vornehme
Verwendungen verspottet; vgl. die von Trygaios vorgeschlagenen neuen
Verwendungen der Waffen des Waffenverkäufers in Aristophanes’ Frieden,
besonders 1228 [über einen Brust- und Rückenpanzer] έναποπατεΐν γάρ έστ’
έπιτήδειος πάνυ). Die Verbformen im Futur und in der zweiten Person wären
gut mit der Annahme vereinbar, dass der Sprecher hier einen Gegenstand an-
preist, den er (oder ggf. eine andere Person) dem Angesprochenen verkaufen
oder schenken will (oder das schon getan hat).
Eine interessante Parallele für die Darstellung der vielfältigen Funktionen
eines Gefäßes mit einer Serie von Verbalkomposita mit έν- ist Hdt. 2,172,4 έκ
του ποδανιπτήρος ..., ές τον πρότερον μέν τούς Αιγυπτίους ένεμέειν τε καί
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(6) Storey, FOC III (2011) 208-9, der keine Rekonstruktion des Wortlauts
versucht, in seiner Übersetzung aber von einer Ersetzung von έναποβάσεις
durch έναποβάψεις ausgeht und έναποβάψεις κυανία mit „dye (?) clothes
blue“ wiedergibt; unklar bleibt dabei aber die Relevanz von -απο-.
Keiner dieser Vorschläge ist völlig zufriedenstellend. Die überlieferten Reste
lassen sich aber besonders gut mit einer Deutung als iambische Tetrameter
vereinbaren (wie in Cobets Vorschlag, bei dem allerdings die relativ späte
Stellung des γάρ problematisch bleibt und als zusätzliche Komplikation hin-
zukommt, dass bei ihm das λεκάνιον nur noch in einem Vergleich genannt
wird. Und in Vers 2 überrascht wiederum die späte Stellung von έπειτ’, dass
an 1 πρώτον μεν anschließt, aber nicht vor dem zweiten, sondern erst vor
dem vierten Glied der Aufzählung folgt. Und schließlich kann seine Version
nicht erklären, wie κυανία in den Text geraten ist. Eine mögliche Antwort
auf diese Schwierigkeiten könnte etwa die folgende Rekonstruktion liefern:
<τώ> γάρ λεκανίω <τουτφ'ι> πρώτον μεν έναπονίψει / ένεξεμεΐς, ένεκπλυνεΐς,
έναποβαλεΐς — (wobei hier ein Objekt zu έναποβαλεΐς zu ergänzen ist,
dessen Reste sich in κυάνιά erhalten haben könnten). Die überlieferte Form
in Vers 1 λεκανίω γάρ könnte in diesem Fall mit der Auslassung des (für
den Zweck des Zitats irrelevanten) Artikels und deiktischen Pronomens und
der dadurch notwendigen Umstellung von γάρ nach λεκανίω erklärt werden.
Allerdings opfert man Bentleys έναποπατήσει(ς) sicherlich nur ungern, zumal
unklar bleibt, worauf sich έναποβαλεΐς hier genau beziehen kann. Vielleicht
wäre auch (in enger Anlehnung an Cobet, aber mit zeitlicher Bedeutung von
κάπειτ’) ένεξεμεΐς, ένεκπλυνεΐς, κάπειτ’ έναποπατήσει denkbar, wobei hier
dann vielleicht zeitlich während eines Symposions (?) aufeinanderfolgende
Aktivitäten genannt werden (allerdings bleibt dann die genaue Bedeutung
von ένεκπλυνεΐς unklar).
Interpretation Soweit aus dem korrupten Text noch erkennbar, wird hier
offenbar ein als λεκάνιον bezeichnetes Gefäß für seine vielfältigen Verwen-
dungsmöglichkeiten gepriesen (vielleicht aber auch dessen wenig vornehme
Verwendungen verspottet; vgl. die von Trygaios vorgeschlagenen neuen
Verwendungen der Waffen des Waffenverkäufers in Aristophanes’ Frieden,
besonders 1228 [über einen Brust- und Rückenpanzer] έναποπατεΐν γάρ έστ’
έπιτήδειος πάνυ). Die Verbformen im Futur und in der zweiten Person wären
gut mit der Annahme vereinbar, dass der Sprecher hier einen Gegenstand an-
preist, den er (oder ggf. eine andere Person) dem Angesprochenen verkaufen
oder schenken will (oder das schon getan hat).
Eine interessante Parallele für die Darstellung der vielfältigen Funktionen
eines Gefäßes mit einer Serie von Verbalkomposita mit έν- ist Hdt. 2,172,4 έκ
του ποδανιπτήρος ..., ές τον πρότερον μέν τούς Αιγυπτίους ένεμέειν τε καί