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Polyzelos
ένουρέειν καί πόδας έναπονίζασθαι „aus dem podanipter..., in den zuvor die
Ägypter sich erbrochen und uriniert und die Füße gewaschen hätten“ (über
einen zu einem Götterbild umgeschmolzenen ποδανιπτήρ des Amasis; vgl. auch
schon §3 τούς πόδας έκάστοτε έναπενίζοντο).493 Vergleichbar sind in beiden
Fällen auch die ganz unvornehmen Verwendungsweisen (die bei Herodot im
Kontrast zu der späteren Verwendung des umgeschmolzenen Gegenstands
stehen). Zu einem weiteren sehr vielseitig verwendbaren „Gefäß“ in der
Komödie vgl. Ar. Ach. 936-9 (über den gefesselten Nikarchos) πάγχρηστον
άγγος έστοα· / κρατήρ κακών, τριπτήρ δικών, φαίνειν υπευθύνους λυχνούχος
καί κύλιξ { } καί πράγματ’ έγκυκάσθαι.
Zu einer Serie ähnlicher Komposita mit έν- vgl. (neben Hdt. 2,172,4, s. o.)
auch Hdt. 1,138,2 ές ποταμόν δε ούτε ένουρέουσι ούτε έμπτύουσι, ού χεΐρας
έναπονίζονται ούδέ άλλον ούδένα περιορώσι,494 Thuc. 2,44,1 ένευδαιμονή-
σαι τε ... καί έντελευτήσαι,495 und in der Komödie Ar. Plut. 845-6 ... ένεμυ-
ήθης ένερρίγωσ’.... Die Schaffung von Assonanz durch Häufung zusam-
mengesetzter Verben mit demselben Präfix ist ein charakteristisches Element
besonders der frühen griechischen Prosa (vgl. Denniston 1952, 129-30); vgl.
auch Hp. Aph. 2,54 vol. IV p. 486,1-2 Littre μεγέθει δε σώματος έννεάσαι μεν
ελευθέριον καί ούκ αηδές, έγγηράσαι δε δύσχρηστον καί χείρον τών έλασ-
σόνων (zitiert neben weiteren Belegen von Fehling 1969, 244-6, unter dessen
Beispielen Ale. fr. 306(9),4-5 L.-P. ένθορεΐν / καί ένορμήσαι [Worte eines
Kommentators des Alkaios] zu streichen ist). Vereinzelt finden sich derartige
Zusammensetzungen in der Komödie z.B. auch bei Ar. Av. 38 έναποτεΐσαι,
122 έγκατακλινήναι, Ar. Pac. 1228 έναποπατεΐν (die alle, wie die bei Polyzelos
genannten Verben, neben έν- bereits ein weiteres Präfix haben).
Wenn man hier überhaupt über einen Zusammenhang mit politischen
Inhalten des Demotyndareös spekulieren möchte,496 dann könnte man beson-
493 Diese Stelle, die beste Parallele überhaupt zu dem Fragment des Polyzelos, wird er-
wähnt von Meineke II.2 868 (wo zu „Herod. II172“ zu korrigieren ist, vgl. Meineke
V.l 58), aber nicht mehr in den späteren Editionen (z.B. Kock, Edmonds und PCG).
494 Wie bei Herodot hat auch bei Polyzelos έν- nicht in allen vier Verben dieselbe
Bedeutung: bei ένεξεμεϊς und έναποπατήσεις bedeutet es (wie sonst besonders in
Verbindung mit εις + Akk.) „hinein-“, bei έναπονίψεις und ένεκπλυνεΐς dagegen
wahrscheinlich „darin“.
495 Zu der (besonders häufigen) Verwendung von Infinitiven von solchen Verben mit
έν- vgl. KG II 14 Anm. 12.
496 Muhl 1881, 114 vermutet (ausgehend von Dobrees Korrektur zu Κλεινία am Ende
des Fragments, die auch Meineke II.2 869 favorisiert), dass hier die Unterwürfigkeit
des Theramenes gegenüber Alkibiades thematisiert wird. Diese Annahme basiert
nicht nur auf einer ganz unsicheren Korrektur des Texts, sie ist auch mit dieser
Polyzelos
ένουρέειν καί πόδας έναπονίζασθαι „aus dem podanipter..., in den zuvor die
Ägypter sich erbrochen und uriniert und die Füße gewaschen hätten“ (über
einen zu einem Götterbild umgeschmolzenen ποδανιπτήρ des Amasis; vgl. auch
schon §3 τούς πόδας έκάστοτε έναπενίζοντο).493 Vergleichbar sind in beiden
Fällen auch die ganz unvornehmen Verwendungsweisen (die bei Herodot im
Kontrast zu der späteren Verwendung des umgeschmolzenen Gegenstands
stehen). Zu einem weiteren sehr vielseitig verwendbaren „Gefäß“ in der
Komödie vgl. Ar. Ach. 936-9 (über den gefesselten Nikarchos) πάγχρηστον
άγγος έστοα· / κρατήρ κακών, τριπτήρ δικών, φαίνειν υπευθύνους λυχνούχος
καί κύλιξ { } καί πράγματ’ έγκυκάσθαι.
Zu einer Serie ähnlicher Komposita mit έν- vgl. (neben Hdt. 2,172,4, s. o.)
auch Hdt. 1,138,2 ές ποταμόν δε ούτε ένουρέουσι ούτε έμπτύουσι, ού χεΐρας
έναπονίζονται ούδέ άλλον ούδένα περιορώσι,494 Thuc. 2,44,1 ένευδαιμονή-
σαι τε ... καί έντελευτήσαι,495 und in der Komödie Ar. Plut. 845-6 ... ένεμυ-
ήθης ένερρίγωσ’.... Die Schaffung von Assonanz durch Häufung zusam-
mengesetzter Verben mit demselben Präfix ist ein charakteristisches Element
besonders der frühen griechischen Prosa (vgl. Denniston 1952, 129-30); vgl.
auch Hp. Aph. 2,54 vol. IV p. 486,1-2 Littre μεγέθει δε σώματος έννεάσαι μεν
ελευθέριον καί ούκ αηδές, έγγηράσαι δε δύσχρηστον καί χείρον τών έλασ-
σόνων (zitiert neben weiteren Belegen von Fehling 1969, 244-6, unter dessen
Beispielen Ale. fr. 306(9),4-5 L.-P. ένθορεΐν / καί ένορμήσαι [Worte eines
Kommentators des Alkaios] zu streichen ist). Vereinzelt finden sich derartige
Zusammensetzungen in der Komödie z.B. auch bei Ar. Av. 38 έναποτεΐσαι,
122 έγκατακλινήναι, Ar. Pac. 1228 έναποπατεΐν (die alle, wie die bei Polyzelos
genannten Verben, neben έν- bereits ein weiteres Präfix haben).
Wenn man hier überhaupt über einen Zusammenhang mit politischen
Inhalten des Demotyndareös spekulieren möchte,496 dann könnte man beson-
493 Diese Stelle, die beste Parallele überhaupt zu dem Fragment des Polyzelos, wird er-
wähnt von Meineke II.2 868 (wo zu „Herod. II172“ zu korrigieren ist, vgl. Meineke
V.l 58), aber nicht mehr in den späteren Editionen (z.B. Kock, Edmonds und PCG).
494 Wie bei Herodot hat auch bei Polyzelos έν- nicht in allen vier Verben dieselbe
Bedeutung: bei ένεξεμεϊς und έναποπατήσεις bedeutet es (wie sonst besonders in
Verbindung mit εις + Akk.) „hinein-“, bei έναπονίψεις und ένεκπλυνεΐς dagegen
wahrscheinlich „darin“.
495 Zu der (besonders häufigen) Verwendung von Infinitiven von solchen Verben mit
έν- vgl. KG II 14 Anm. 12.
496 Muhl 1881, 114 vermutet (ausgehend von Dobrees Korrektur zu Κλεινία am Ende
des Fragments, die auch Meineke II.2 869 favorisiert), dass hier die Unterwürfigkeit
des Theramenes gegenüber Alkibiades thematisiert wird. Diese Annahme basiert
nicht nur auf einer ganz unsicheren Korrektur des Texts, sie ist auch mit dieser