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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0381
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376

Komödien und Fragmente
Γέλως (Gelös)
(„Das Lachen“)
Diskussionen Daub 1880a, 65; Körte 1920, 2285,38-44; Geißler 1925, 67;
Edmonds I (1957) 883 Anm. g; Geißler 1969, xvii; PCG VII (1989) 586; Storey,
FOCIII (2011) 219; Zimmermann 2011, 763.
Titel Der nur für Sannyrion bezeugte Titel hat seine nächste Parallele in
Lysippos’ 409 v. Chr. aufgeführten Καταχήναι (zu καταχήνη „Verspottung“,
„Verhöhnung“ vgl. Ar. Vesp. 575-6, Eccl. 631).
In der Komödie wird das Lachen immer wieder in unterschiedlicher Weise
thematisiert. In einer Untersuchung der Belege von γελάω (und von dessen
Ableitungen, Zusammensetzungen und Synonymen) unterscheidet Sommer-
stein 2009, 104-15 drei Hauptbedeutungen, in denen die Wortfamilie γελάω
verwendet wird: (1) „laughter of derision“ (Lachen auf Kosten anderer); (2)
„provoked laughter“ (das Lachen, das absichtlich hervorgerufen wird; darunter
fällt besonders das Lachen des Publikums, das die Komödiendichter anstreben);
(3) Lachen als Ausdruck von Freude und Vergnügen (erscheint regelmäßig als
Ziel, das sich Komödienfiguren setzen, und oft auch erreichen). Die Belege des
Substantivs γέλως in der Komödie lassen sich größtenteils in diese Kategorien
einteilen (allerdings ist die Einordnung nicht immer klar): Zu (1) gehören Ar.
Nub. 1035 καί μή γέλωτ’ όφλήσεις, wo vom Ausgelachtwerden nach einer
Niederlage die Rede ist, und mehrere Beispiele, in denen das Lachen von absur-
der Kleidung oder sonstigen äußerlichen Merkmalen ausgeht (Ar. Thesm. 942,
Ran. 45, Com. adesp. fr. 225; eng verwandt mit diesen Fällen ist auch das Lachen
über die mit roter Farbe besprühten Besucher der Volksversammlung bei Ar.
Eccl. 379); zu (2) gehören neben Epich. fr. 32,3-4 καί ποιέω πολύν / γέλωτα,
wo ein Parasit spricht, und Ar. Vesp. 1260-1 (κατ’ εις γέλων / τό πράγμ’ έτρε-
ψας; hervorgerufen durch Erzählung eines Αίσωπικόν γέλοιον ή Συβαριτικόν
[1259]), wo das Lachen zur Lösung einer heiklen Situation hervorgerufen wird,
besonders metatheatralische Äußerungen über die Komödie (Ar. Nub. 539 τοΐς
παιδίοις ϊν’ μ γέλως und Vesp. 57 μηδ’ αύ γέλωτα Μεγαρόθεν κεκλεμμένον; vgl.
auch Ran. 404); zu (3) gehören Ar. Av. 732 (νεότητα, γέλωτα, χορούς, θαλίας)
und Antiph. fr. 142,7 (ήμΐν δε μετά γέλωτος ό βίος καί τρυφής).552 Zum Lachen

552 Einige weitere Belege lassen sich nicht eindeutig einer dieser Kategorien zuordnen
(teilweise bedingt durch den fehlenden Kontext): Ar. fr. 629. 639, Men. Perinth. fr.
10, Men. fr. 881, Philippid. fr. 5,6.
 
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