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Sannyrion
Kombination der folgenden Informationen (vgl. Snell/Kannicht, TrGF I2186-8,
Kassel/Austin ad Ar. fr. 117, Pirrotta 2009, 154— 5):571
1. Nach Plat. Apol. 23e trat Meletos im Prozess gegen Sokrates besonders
für die Belange der Dichter ein (Μέλητος μέν ύπέρ των ποιητών άχθόμε-
νος). Dass der Ankläger des Sokrates mit dem in Aristophanes’ Gerytades
(wahrscheinlich ca. 408 v. Chr.) und Sannyrions Gelds verspotteten Tragiker
aber nicht identisch sein kann, geht aus der Bemerkung von Plat. Euthyphr.
2b hervor, dass der Sokratesankläger zur Zeit des Prozesses noch jung (und
was angesichts der Komödienverspottung des Tragikers noch schwerer wiegt)
unbekannt war.
2. Nach Diog. Laert. 2,40 hieß der Vater des Sokratesanklägers ebenfalls
Meletos.
3. Nach Schol. Plat. Apol. 18b3 p. 13 Cufalo erwähnte Aristophanes in den
Geörgoi (424-422 v. Chr.)572 Meletos ώς Καλλίαν περαίνοντος (Ar. fr. 117).
4. Nach derselben Quelle bezeichnete Aristophanes in den Pelargoi (390er
Jahre?)573 Meletos als Sohn des Laios (Ar. fr. 453), da er im selben Jahr, in dem
Aristophanes die Pelargoi aufführte, seine Oidipodeia auf die Bühne brachte.
Das erklärt sich am besten, wenn damit der jüngere Meletos gemeint ist,
dessen Vater als früherer Liebhaber des Kallias mit dem Erfinder der Päderastie
Laios (der nach dem Mythos Chrysippos liebte) gleichgesetzt wird (vgl. Geißler
1925, 72).
άπό Ληναίου Eine Abwandlung der für die Bezeichnung des Lenäena-
gons üblichen Formel mit επί Ληναίω, vgl. Ar. Ach. 504 ούπί Ληναίω τ’ αγών
(über die Lenäen), fr. 590,27-9 άλλ’ έχρήν χορόν δίδοντας τον επί Ληναίω
σκοπεΐν, Plat. Prot. 327d άγριοί τινες οίοίπερ οϋς πέρυσιν Φερεκράτης ό ποι-
ητής έδίδαξεν επί Ληναίω, Dem. 21,10 [in einem Gesetz] καί επί Ληναίω ^ή}
πομπή καί οί τραγωδοί καί οί κωμωδοί, καί τοΐς έν άστει Διονυσίοις ή πομπή
καί οί παΐδες καί ό κώμος καί οί κωμωδοί καί οί τραγωδοί, Arist. Ath. pol.
57,1 Διονυσίων τών επί Ληναίω (επιληναιων pap.) mit Rhodes 1981, 637, IG II2
1496 [331/0 v. Chr.],74.105 (jeweils, mehr oder weniger stark ergänzt: έγ [= έκ]
Διονυσίων τών επί Ληναίω). Die Formel ist wahrscheinlich „a fossilized rem-
nant of an earlier period when less formal dramatic competitions were held in
the precinct itself“ (Olson 2002, 202 ad Ar. Ach. 504). Die Abwandlung dieser
Formel ist bei Sannyrion noch in der Wahl der Präposition άπό erkennbar, die
dem ursprünglichen επί inhaltlich und klanglich näher steht als das eigentlich
571 Vgl. zu den Personen mit dem Namen Meletos im späten 5. Jh. v. Chr. auch Mazon
1942, MacDowell 1962, 208-10, Nails 2002, 199-202.
572 Vgl. Geißler 1925, 36, Henderson 2007, 161.
573 Vgl. Geißler 1925, 71-2, Henderson 2007, 323.
Sannyrion
Kombination der folgenden Informationen (vgl. Snell/Kannicht, TrGF I2186-8,
Kassel/Austin ad Ar. fr. 117, Pirrotta 2009, 154— 5):571
1. Nach Plat. Apol. 23e trat Meletos im Prozess gegen Sokrates besonders
für die Belange der Dichter ein (Μέλητος μέν ύπέρ των ποιητών άχθόμε-
νος). Dass der Ankläger des Sokrates mit dem in Aristophanes’ Gerytades
(wahrscheinlich ca. 408 v. Chr.) und Sannyrions Gelds verspotteten Tragiker
aber nicht identisch sein kann, geht aus der Bemerkung von Plat. Euthyphr.
2b hervor, dass der Sokratesankläger zur Zeit des Prozesses noch jung (und
was angesichts der Komödienverspottung des Tragikers noch schwerer wiegt)
unbekannt war.
2. Nach Diog. Laert. 2,40 hieß der Vater des Sokratesanklägers ebenfalls
Meletos.
3. Nach Schol. Plat. Apol. 18b3 p. 13 Cufalo erwähnte Aristophanes in den
Geörgoi (424-422 v. Chr.)572 Meletos ώς Καλλίαν περαίνοντος (Ar. fr. 117).
4. Nach derselben Quelle bezeichnete Aristophanes in den Pelargoi (390er
Jahre?)573 Meletos als Sohn des Laios (Ar. fr. 453), da er im selben Jahr, in dem
Aristophanes die Pelargoi aufführte, seine Oidipodeia auf die Bühne brachte.
Das erklärt sich am besten, wenn damit der jüngere Meletos gemeint ist,
dessen Vater als früherer Liebhaber des Kallias mit dem Erfinder der Päderastie
Laios (der nach dem Mythos Chrysippos liebte) gleichgesetzt wird (vgl. Geißler
1925, 72).
άπό Ληναίου Eine Abwandlung der für die Bezeichnung des Lenäena-
gons üblichen Formel mit επί Ληναίω, vgl. Ar. Ach. 504 ούπί Ληναίω τ’ αγών
(über die Lenäen), fr. 590,27-9 άλλ’ έχρήν χορόν δίδοντας τον επί Ληναίω
σκοπεΐν, Plat. Prot. 327d άγριοί τινες οίοίπερ οϋς πέρυσιν Φερεκράτης ό ποι-
ητής έδίδαξεν επί Ληναίω, Dem. 21,10 [in einem Gesetz] καί επί Ληναίω ^ή}
πομπή καί οί τραγωδοί καί οί κωμωδοί, καί τοΐς έν άστει Διονυσίοις ή πομπή
καί οί παΐδες καί ό κώμος καί οί κωμωδοί καί οί τραγωδοί, Arist. Ath. pol.
57,1 Διονυσίων τών επί Ληναίω (επιληναιων pap.) mit Rhodes 1981, 637, IG II2
1496 [331/0 v. Chr.],74.105 (jeweils, mehr oder weniger stark ergänzt: έγ [= έκ]
Διονυσίων τών επί Ληναίω). Die Formel ist wahrscheinlich „a fossilized rem-
nant of an earlier period when less formal dramatic competitions were held in
the precinct itself“ (Olson 2002, 202 ad Ar. Ach. 504). Die Abwandlung dieser
Formel ist bei Sannyrion noch in der Wahl der Präposition άπό erkennbar, die
dem ursprünglichen επί inhaltlich und klanglich näher steht als das eigentlich
571 Vgl. zu den Personen mit dem Namen Meletos im späten 5. Jh. v. Chr. auch Mazon
1942, MacDowell 1962, 208-10, Nails 2002, 199-202.
572 Vgl. Geißler 1925, 36, Henderson 2007, 161.
573 Vgl. Geißler 1925, 71-2, Henderson 2007, 323.