Δανάη (fr. 8)
403
Im Danae-Mythos verwandelt sich Zeus schließlich in einen Goldregen und
gelangt so in Danaes Gemach. Ob Sannyrion diese Version übernahm (die
durchaus komisches Potential hatte, wenn dadurch Danae zu einer käuflichen
Hetäre gemacht wurde) oder durch eine andere Lösung ersetzte, ist unbe-
kannt. Bei Men. Sam. 590 wird die Verwandlung des Zeus zum Goldregen
und das Eindringen ins Haus mit γενόμενος χρυσός ... έρρύη / διά τέγους
ausgedrückt.598
Bei Ar. Vesp. 324 bittet Philokleon Zeus, ihn in Rauch zu verwandeln, damit
er leichter aus dem Haus gelangen kann (Gildersleeve ap. Humphreys 1880,
457-8 Anm. 1 sieht Parallelen zu der Situation der eingesperrten Danae und
spekuliert über einen lyrischen Dialog der Danae mit dem Chor in Euripides’
Danae als Vorbild; vgl. aber Rau 1967, 151 mit Anm. 37).
Zu τί ούν (mit Hiat) vgl. Stama 2014 (FrC 7), 377 ad Com. adesp. fr. 1062,1.
εις οπήν ένδύσομαι; όπή („Loch“; vgl. z.B. Ar. Plut. 715) kann bei einem
Gebäude verschiedene Öffnungen an ganz unterschiedlichen Stellen bezeich-
nen (vgl. Ar. Vesp. 127. 317. 350-2). Das Ehebruchsmotiv und der Goldregen
im Danae-Mythos lassen hier besonders an eine Öffnung am oder unter dem
Dach eines Hauses, z.B. einen Rauchabzug, denken.
Attische Häuser hatten unter dem Dach eine als Rauchabzug dienende
Öffnung, die bei Bedarf (z. B. bei Wind) verschlossen werden konnte, vgl.
Phot, o 388 (οπαία κεραμίς· ή την κάπνην έχουσα), Poll. 2,54 όπαίαν δέ οί
Αττικοί την κεραμίδα έκάλουν, ή την οπήν έχει, Theognost. gl. 65,8 Alpers
όπαία κεραμίς- τήν οπήν έπικλείουσα. Bei Diph. fr. 85 διακύψας όρώ / διά τής
οπαίας κεραμίδος καλήν σφόδρα (vgl. Kassel/Austin ad Z.) nutzt ein Mann
dieses Loch, um einen Blick auf eine schöne Frau zu werfen, und bei Xenarch.
fr. 4,11 μηδέ δι’ όπής κάτωθεν είσδΰναι στέγης wird unter den Mühen und
Gefahren, die Ehebrecher auf sich nehmen müssen, auch das Einsteigen ins
Haus durch ein Loch unter dem Dach genannt (vgl. Zenob. Ath. 2,16 vol. IV p.
138,7-8 Bühler τής δέ άπό τής στέγης δεχομένης τον μοιχόν und mit weiteren
Belegen Bühler 1982, 147). Wenn ein solches Loch am Dach gemeint ist (vgl.
auch Ar. fr. 10 και δι’ όπής κάπί τέγους), dann wählt Zeus hier den typischen
Weg eines Ehebrechers, um zu Danae zu gelangen. In der späteren Komödie
wird noch zweimal das Einsteigen eines Ehebrechers in das Haus direkt mit
dem Danaemythos in Verbindung gebracht, vgl. Men. Sam. 589-91 (Demeas zu
Nikeratos) ούκ άκήκοας λεγόντων ... / των τραγωδών ώς γενόμενος χρυσός ό
598 Zu τί ... γενόμενος vgl. Aesch. Sept. 297 τί γένωμαι; und die von Blaydes 1890,
64 genannten Thuc. 2,52,3 ούκ έχοντες δτι γένωνται und Theocr. 15,51 άδίστα
Γοργώ, τί γενώμεθα; (wo aber jeweils, anders als hier, die Furcht vor die Zukunft
ausgedrückt wird).
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Im Danae-Mythos verwandelt sich Zeus schließlich in einen Goldregen und
gelangt so in Danaes Gemach. Ob Sannyrion diese Version übernahm (die
durchaus komisches Potential hatte, wenn dadurch Danae zu einer käuflichen
Hetäre gemacht wurde) oder durch eine andere Lösung ersetzte, ist unbe-
kannt. Bei Men. Sam. 590 wird die Verwandlung des Zeus zum Goldregen
und das Eindringen ins Haus mit γενόμενος χρυσός ... έρρύη / διά τέγους
ausgedrückt.598
Bei Ar. Vesp. 324 bittet Philokleon Zeus, ihn in Rauch zu verwandeln, damit
er leichter aus dem Haus gelangen kann (Gildersleeve ap. Humphreys 1880,
457-8 Anm. 1 sieht Parallelen zu der Situation der eingesperrten Danae und
spekuliert über einen lyrischen Dialog der Danae mit dem Chor in Euripides’
Danae als Vorbild; vgl. aber Rau 1967, 151 mit Anm. 37).
Zu τί ούν (mit Hiat) vgl. Stama 2014 (FrC 7), 377 ad Com. adesp. fr. 1062,1.
εις οπήν ένδύσομαι; όπή („Loch“; vgl. z.B. Ar. Plut. 715) kann bei einem
Gebäude verschiedene Öffnungen an ganz unterschiedlichen Stellen bezeich-
nen (vgl. Ar. Vesp. 127. 317. 350-2). Das Ehebruchsmotiv und der Goldregen
im Danae-Mythos lassen hier besonders an eine Öffnung am oder unter dem
Dach eines Hauses, z.B. einen Rauchabzug, denken.
Attische Häuser hatten unter dem Dach eine als Rauchabzug dienende
Öffnung, die bei Bedarf (z. B. bei Wind) verschlossen werden konnte, vgl.
Phot, o 388 (οπαία κεραμίς· ή την κάπνην έχουσα), Poll. 2,54 όπαίαν δέ οί
Αττικοί την κεραμίδα έκάλουν, ή την οπήν έχει, Theognost. gl. 65,8 Alpers
όπαία κεραμίς- τήν οπήν έπικλείουσα. Bei Diph. fr. 85 διακύψας όρώ / διά τής
οπαίας κεραμίδος καλήν σφόδρα (vgl. Kassel/Austin ad Z.) nutzt ein Mann
dieses Loch, um einen Blick auf eine schöne Frau zu werfen, und bei Xenarch.
fr. 4,11 μηδέ δι’ όπής κάτωθεν είσδΰναι στέγης wird unter den Mühen und
Gefahren, die Ehebrecher auf sich nehmen müssen, auch das Einsteigen ins
Haus durch ein Loch unter dem Dach genannt (vgl. Zenob. Ath. 2,16 vol. IV p.
138,7-8 Bühler τής δέ άπό τής στέγης δεχομένης τον μοιχόν und mit weiteren
Belegen Bühler 1982, 147). Wenn ein solches Loch am Dach gemeint ist (vgl.
auch Ar. fr. 10 και δι’ όπής κάπί τέγους), dann wählt Zeus hier den typischen
Weg eines Ehebrechers, um zu Danae zu gelangen. In der späteren Komödie
wird noch zweimal das Einsteigen eines Ehebrechers in das Haus direkt mit
dem Danaemythos in Verbindung gebracht, vgl. Men. Sam. 589-91 (Demeas zu
Nikeratos) ούκ άκήκοας λεγόντων ... / των τραγωδών ώς γενόμενος χρυσός ό
598 Zu τί ... γενόμενος vgl. Aesch. Sept. 297 τί γένωμαι; und die von Blaydes 1890,
64 genannten Thuc. 2,52,3 ούκ έχοντες δτι γένωνται und Theocr. 15,51 άδίστα
Γοργώ, τί γενώμεθα; (wo aber jeweils, anders als hier, die Furcht vor die Zukunft
ausgedrückt wird).