Vorwort
Bei der Edition von Bucers Deutschen Schriften geschieht es zum zweiten Mal, daß sich
der Herausgeber entschließen mußte, die Reihenfolge der Bände zu unterbrechen und
einen später fälligen Band vorzuziehen. Nach den Erfahrungen des Jahres 1964 bereitet
dieses Verfahren einerseits Schwierigkeiten, da es nicht leicht ist, die entstehende Lücke
genau zu berechnen und entsprechend auszufüllen. Die Lücke von 1964 ist noch immer
nicht geschlossen. Andererseits steht dem Bedenken, nun eine noch größere Lücke
entstehen zu lassen, die Notwendigkeit gegenüber, ein fertiggestelltes Manuskript nicht
länger liegen zu lassen als unbedingt nötig, um es nicht nach Jahren wieder überarbeiten
zu müssen. Der Zeitraum von 1539 bis 1547, in den Bucers Schriften der Bände 8 bis 16
fallen, ist zwar auf das Ganze gesehen nicht groß, kann aber von uns erst nach Jahren
ausgefüllt werden. Für Bucer sind es ungeheuer »angefüllte« Jahre: Religionsge-
spräche, Kölner Reformation, Konfrontationen mit Gegnern aus verschiedenen Lagern
lagen hinter ihm, als er seine letzten Schriften auf deutschem Boden schrieb und mit
diesen den Schlußstrich unter seine reformatorische Arbeit eines Vierteljahrhunderts
setzte.
Die Schriften dieses 17. Bandes beweisen, daß Bucer trotz der politischen Niederlage
des Protestantismus sich nicht geschlagen gab. Es ist derselbe Bucer, der sich für die
Straßburger Reformation und ihre Vollendung einsetzt und der unter persönlichen
Opfern die Folgerungen zieht. Seine Theologie bleibt dieselbe. Bucer ist trotz der Ver-
handlungsbereitschaft kein Mann des Kompromisses. Seine Wirkung ist so stark, daß er
mit besserem Zeugnis in die Geschichte eingeht als mancher andere Reformator. Ihm
kann nicht nachgesagt werden, daß er es an Mut und Überzeugungstreue hat fehlen
lassen. Er nahm die Angriffe auf sich und sein Werk auf und wußte, sie in seiner Weise
zu parieren.
Wenn Bucer Rechenschaft ablegt, so ist es ein Bekenntnis zur Kontinuität der refor-
matorischen Verkündigung, zugleich aber auch Abwehr lügenhafter Angriffe. Die
Tatsache, daß er Gegner hatte, beweist schon seinen Charakter. Richtet sich anfangs
sein Wirken an Freunde, die er zusammengeführt wissen wollte, so wendet er sich
nunmehr gegen falsche Freunde und unechte Positionen. Ein Zurückgehen auf verlas-
sene Ausgangspunkte kam für ihn nicht in Frage. Bucer hat immer Wesentliches vom
Unwesentlichen zu unterscheiden gewußt.
Es ist mir eine Freude, daß der Hauptbearbeiter, Pfarrer i. R. Dr. Werner Bellardi,
der erst nach seiner Pensionierung wieder an die ihm aus Jugendzeiten geläufige und
vertraute Bucerforschung gehen konnte, an die Schriften dieses Bandes viel Eifer und
Fleiß gewandt hat. Eine große Hilfe war es, daß Dr. Marijn de Kroon die gewichtigen
lateinischen Interimsdokumente bearbeitet hat. Daß die Genannten Jahre hindurch Rat
und Hilfe von Dr. J. Rott in Straßburg erfahren haben - was bei uns schon fast als
selbstverständlich gilt -, soll dankbar erwähnt werden. Meine Mitarbeiter Dr. M. de
Kroon und Dr. J. Schönstädt vom Bucer-Institut haben in dankenswerter Weise die
letzte Feile angesetzt und das Manuskript druckfertig gemacht.
Die germanistischen Erläuterungen stammen auch in diesem Bande aus der Feder von
Prof. Dr. Werner Besch in Bonn, dem für seine Mitwirkung unser aller Dank gebührt.
Bei der Edition von Bucers Deutschen Schriften geschieht es zum zweiten Mal, daß sich
der Herausgeber entschließen mußte, die Reihenfolge der Bände zu unterbrechen und
einen später fälligen Band vorzuziehen. Nach den Erfahrungen des Jahres 1964 bereitet
dieses Verfahren einerseits Schwierigkeiten, da es nicht leicht ist, die entstehende Lücke
genau zu berechnen und entsprechend auszufüllen. Die Lücke von 1964 ist noch immer
nicht geschlossen. Andererseits steht dem Bedenken, nun eine noch größere Lücke
entstehen zu lassen, die Notwendigkeit gegenüber, ein fertiggestelltes Manuskript nicht
länger liegen zu lassen als unbedingt nötig, um es nicht nach Jahren wieder überarbeiten
zu müssen. Der Zeitraum von 1539 bis 1547, in den Bucers Schriften der Bände 8 bis 16
fallen, ist zwar auf das Ganze gesehen nicht groß, kann aber von uns erst nach Jahren
ausgefüllt werden. Für Bucer sind es ungeheuer »angefüllte« Jahre: Religionsge-
spräche, Kölner Reformation, Konfrontationen mit Gegnern aus verschiedenen Lagern
lagen hinter ihm, als er seine letzten Schriften auf deutschem Boden schrieb und mit
diesen den Schlußstrich unter seine reformatorische Arbeit eines Vierteljahrhunderts
setzte.
Die Schriften dieses 17. Bandes beweisen, daß Bucer trotz der politischen Niederlage
des Protestantismus sich nicht geschlagen gab. Es ist derselbe Bucer, der sich für die
Straßburger Reformation und ihre Vollendung einsetzt und der unter persönlichen
Opfern die Folgerungen zieht. Seine Theologie bleibt dieselbe. Bucer ist trotz der Ver-
handlungsbereitschaft kein Mann des Kompromisses. Seine Wirkung ist so stark, daß er
mit besserem Zeugnis in die Geschichte eingeht als mancher andere Reformator. Ihm
kann nicht nachgesagt werden, daß er es an Mut und Überzeugungstreue hat fehlen
lassen. Er nahm die Angriffe auf sich und sein Werk auf und wußte, sie in seiner Weise
zu parieren.
Wenn Bucer Rechenschaft ablegt, so ist es ein Bekenntnis zur Kontinuität der refor-
matorischen Verkündigung, zugleich aber auch Abwehr lügenhafter Angriffe. Die
Tatsache, daß er Gegner hatte, beweist schon seinen Charakter. Richtet sich anfangs
sein Wirken an Freunde, die er zusammengeführt wissen wollte, so wendet er sich
nunmehr gegen falsche Freunde und unechte Positionen. Ein Zurückgehen auf verlas-
sene Ausgangspunkte kam für ihn nicht in Frage. Bucer hat immer Wesentliches vom
Unwesentlichen zu unterscheiden gewußt.
Es ist mir eine Freude, daß der Hauptbearbeiter, Pfarrer i. R. Dr. Werner Bellardi,
der erst nach seiner Pensionierung wieder an die ihm aus Jugendzeiten geläufige und
vertraute Bucerforschung gehen konnte, an die Schriften dieses Bandes viel Eifer und
Fleiß gewandt hat. Eine große Hilfe war es, daß Dr. Marijn de Kroon die gewichtigen
lateinischen Interimsdokumente bearbeitet hat. Daß die Genannten Jahre hindurch Rat
und Hilfe von Dr. J. Rott in Straßburg erfahren haben - was bei uns schon fast als
selbstverständlich gilt -, soll dankbar erwähnt werden. Meine Mitarbeiter Dr. M. de
Kroon und Dr. J. Schönstädt vom Bucer-Institut haben in dankenswerter Weise die
letzte Feile angesetzt und das Manuskript druckfertig gemacht.
Die germanistischen Erläuterungen stammen auch in diesem Bande aus der Feder von
Prof. Dr. Werner Besch in Bonn, dem für seine Mitwirkung unser aller Dank gebührt.