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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0062
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DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
truck ausgangen129, desgleichen auch mit lebendiger, rechtmessiger kundschafft zu
beweisen weis.
So fil wolte ich uff dises Schandtichters lesteren antworten, damit er mich wol für-
nemlich, doch mit mir lesteret alle, die das h. Evangelion Christi mit mir rein predigen
und demselben warlich anhangen0. 5
o) dieser letzte Absatz ist in sich verjüngenden Zeilen gesetzt und mit Schlußzeichen auf der
Mitte von f. F 2b beendet.
129. Eine eigene Schrift B.s zum Bauernkrieg ist uns nicht bekannt. Der Wortlaut dieser Stelle
könnte den Schluß nahelegen, daß uns hier Druckschriften der Reformationszeit nicht erhalten
geblieben sind. Da sich aber sonst keine Anzeichen dafür finden (z. B. in seinem Briefwechsel), daß
B. zu den politischen und theologischen Problemen der Bauernunruhen eine besondere Schrift
verfaßt hätte, werden wir seine Ausführungen nur als Hinweis auf verstreute Äußerungen in den
Schriften der Jahre um 1525 zu verstehen haben. Möglicherweise denkt B. an die Schrift: >Doctor
Capito, Matthis Zellen und ander Predicanten zu Straßburg warhafftige Verantwortung ...< Zabem
1525 (vorhanden in Archives Municipales de Strasbourg, Bibi. Nat. Univers. Strasb.). Vgl. Baum,
J. W., S. 581: Bibliographia Capitonis Nr. 21; auch Adam, S. 107f. Vielleicht hat er auch Flugblät-
ter, sogenannte Einblattdrucke, im Auge, die in jenen Zeiten in großer Zahl erschienen, aber entwe-
der verloren oder noch nicht registriert sind. Von der Schrift Capitos hatte B. sicher Kenntnis, und
es erscheint nicht ausgeschlossen, daß er an ihrer Abfassung mitbeteiligt war. Sicher ist, daß B.
einzelne Flugschriften zur Bauernfrage — vermutlich zu Unrecht — zugeschrieben worden sind. Die
>Abconterfeytung< Engelbrechts von 1546 schiebt auf f. D 2b die gesamte Schuld an den Bauernauf-
ständen B. zu (vgl. CCath 31, 1974, S. 79 f.). Wir besitzen nur ein unmittelbar an die Bauern gerich-
tetes Schreiben, das B. mitverfaßt und auch mitunterzeichnet hat. Es ist abgedruckt in Pol. Cor. 1,
S. ii4ff.; das Original von der Hand Zells befindet sich im Arch. Munic. Strasb. AA 389, f. 8f. Vgl.
Baum, J. W., S. 318ff. (Auszug). Dieses Schreiben, das das Datum des 18. April 1525 trägt, hatten
Capito, Zell und B. von Entzheim aus an »Erasmus Gerber und die Regenten der Versammlung zu
Altorf« gerichtet, nachdem sie mit diesen in der Abtei zu Altorf vergeblich über die Auflösung und
den Abzug der im dortigen Lager versammelten Bauern verhandelt hatten. Zu dieser Episode wie
zur Haltung B.s im Bauernkrieg vgl. Baum, J. W., S. Adam, S. 104ff.; Hartfelder: Straßburg
während des Bauernkrieges 1525. In: Forschungen zur Deutschen Geschichte 23. 1883. S. 234ff.;
Täuferakten 7, S. 45f.
DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
truck ausgangen129, desgleichen auch mit lebendiger, rechtmessiger kundschafft zu
beweisen weis.
So fil wolte ich uff dises Schandtichters lesteren antworten, damit er mich wol für-
nemlich, doch mit mir lesteret alle, die das h. Evangelion Christi mit mir rein predigen
und demselben warlich anhangen0. 5
o) dieser letzte Absatz ist in sich verjüngenden Zeilen gesetzt und mit Schlußzeichen auf der
Mitte von f. F 2b beendet.
129. Eine eigene Schrift B.s zum Bauernkrieg ist uns nicht bekannt. Der Wortlaut dieser Stelle
könnte den Schluß nahelegen, daß uns hier Druckschriften der Reformationszeit nicht erhalten
geblieben sind. Da sich aber sonst keine Anzeichen dafür finden (z. B. in seinem Briefwechsel), daß
B. zu den politischen und theologischen Problemen der Bauernunruhen eine besondere Schrift
verfaßt hätte, werden wir seine Ausführungen nur als Hinweis auf verstreute Äußerungen in den
Schriften der Jahre um 1525 zu verstehen haben. Möglicherweise denkt B. an die Schrift: >Doctor
Capito, Matthis Zellen und ander Predicanten zu Straßburg warhafftige Verantwortung ...< Zabem
1525 (vorhanden in Archives Municipales de Strasbourg, Bibi. Nat. Univers. Strasb.). Vgl. Baum,
J. W., S. 581: Bibliographia Capitonis Nr. 21; auch Adam, S. 107f. Vielleicht hat er auch Flugblät-
ter, sogenannte Einblattdrucke, im Auge, die in jenen Zeiten in großer Zahl erschienen, aber entwe-
der verloren oder noch nicht registriert sind. Von der Schrift Capitos hatte B. sicher Kenntnis, und
es erscheint nicht ausgeschlossen, daß er an ihrer Abfassung mitbeteiligt war. Sicher ist, daß B.
einzelne Flugschriften zur Bauernfrage — vermutlich zu Unrecht — zugeschrieben worden sind. Die
>Abconterfeytung< Engelbrechts von 1546 schiebt auf f. D 2b die gesamte Schuld an den Bauernauf-
ständen B. zu (vgl. CCath 31, 1974, S. 79 f.). Wir besitzen nur ein unmittelbar an die Bauern gerich-
tetes Schreiben, das B. mitverfaßt und auch mitunterzeichnet hat. Es ist abgedruckt in Pol. Cor. 1,
S. ii4ff.; das Original von der Hand Zells befindet sich im Arch. Munic. Strasb. AA 389, f. 8f. Vgl.
Baum, J. W., S. 318ff. (Auszug). Dieses Schreiben, das das Datum des 18. April 1525 trägt, hatten
Capito, Zell und B. von Entzheim aus an »Erasmus Gerber und die Regenten der Versammlung zu
Altorf« gerichtet, nachdem sie mit diesen in der Abtei zu Altorf vergeblich über die Auflösung und
den Abzug der im dortigen Lager versammelten Bauern verhandelt hatten. Zu dieser Episode wie
zur Haltung B.s im Bauernkrieg vgl. Baum, J. W., S. Adam, S. 104ff.; Hartfelder: Straßburg
während des Bauernkrieges 1525. In: Forschungen zur Deutschen Geschichte 23. 1883. S. 234ff.;
Täuferakten 7, S. 45f.