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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0133
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EIN SUMMARISCHER VERGRIFF

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glaub hat dir geholffen; Und: wer an mich glaubet, der hat das ewig leben und kommet
nit in das gericht. Und der heilig Geist: Ir seit aus gnaden selig worden durch den glau-
ben, und das nit aus euch, es ist Gottes gäbe, nit aus den wercken, auff das sich niemand
rhüme.
5 Zum vii.57 Lehren wir, das der heilig Geist, der geist des glaubens, würcket in allen,
die durch in werden new geboren, mit und durch disen glauben des Evangeli58, mit dem
sie an unseren Herren Jesum Christum gantz und warhafft glauben, ein hertzliches
vertrawen zu Gott als irem vatter, der sie unendtlichen lieber hat, dann einiger mensch-
licher vatter möge seine einige kinder lieben; Und zu unserm Herren Christum als zu
10 irem einigen heiland, der sie bei dem Vatter in ewigkeit will vertretten und inen helffen
von allem argen zu allem guten, bis er sie dahin bringe, da er ist. Also würcket diser
Geist daher auch in allen sol- | B 4 a | chen ein steiffe hoffnung aller gnaden und hilffe
Gottes und des ewigen lebens59; Und das diser heiliger Geiste aus und mit disem war-
hafften glauben, vertrawen und hoffnung zu Gott und unserem Herren Christo auch
15 würcket in den kinderen Gottes ein hertzliche liebe zu Gott60, ein freüdige bekandtnus
und heiligung seines namens mit allen iren Worten und wercken und auch getrostem
leiden, was darüber zu leiden ist, auch aller marter und des todts; desgleichen auch ein
gantz eiferige gehorsame aller seiner gebotten. Dann wer mich liebet, spricht der Herr,
der haltet meine rede61; Und also auch ein wäre, trewe, thetige liebe zu allen menschen,
zo wie sich die joch62 umb uns verdienen wol oder übel. Dann das ist des Herren new
gebott: und bei der liebe erkennet man uns, das wir seine Jünger sein. Welche liebe ein
solche erfüllung ist Göttliches gesatzes, das der mensch durch die getriben würt, alles
das zu lernen zu thün, zu leiden und zu meiden, damit er könde verhoffen, seinen
nechsten zu irem zeitlichen und ewigen heil desto bas63 zu dienen.
25 Zum viii. lehren wir, das eben derselbige geist Göttlicher kindtschafft auch würcket
in allen denen, die Christi sind, mit und durch ermelten glauben ein stetigs tödten und
creützigen ires fleischs und des alten Adams mit allen seinen bösen lüsten, begirden
und wercken64; Auch das sie gern dulden, das der Herre inen hiezu helffe mit seiner
Züchtigung, es seie durch leibs kranckheit oder andere widerwertigkeit diser zeit, Uff
30 das sie in, unseren Herren Jesum Christum, den newen menschen, der nach Gott ge-
schaffen ist in der gerechtigkeit und warer heiligkeit, als mehr65 anziehen und sich in
allen guten wercken so vil mehr üben.
| B 4b | Also mage der wäre glaub an Christum nimmer sein on rechtes vertrawen zu
57. i. Cor. iiii [20]. [Marg.].
58. Das vertrawen uff Gott. Ephe. Hi [11.12]. Ro viii [14-16]. Luc. xz [13]. i. Job. z’z [17]. Job. xvii
[24]. [Marg.].
59. Hoffnung des ewigen lebens. [Marg.].
60. Die wäre liebe Gottes. ii.Cor. iiii [5.15]. vi [4-10]. Philip, ii [1.2]. [Marg.].
61. Job. xz'zz'z [15]. Die liebe desnechsten. Mat. v [43.44]. Luc. vi[31.3 5]. Job. xiii[34.35]. xv [12].
Ro. viii [8-10]. Gal. v [14]. ii.Co. xiii [11]. i.Cor. ix [19]. [Marg.].
62. Auch immer. Götze, S. 129.
63. Besserer.
64. Tödtung des alten Adams. Rom. vi[6~\. xii\E\. Gal. £>[24]. Eph. zz'zz [22-24]. Co/, z [12.13]. z.
Cor. xi [32]. Tit. ii [11-14]. Mat. v [38.39.48]. [Marg.].
65. Immer mehr.
 
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