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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0149
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EIN SUMMARISCHER VERGRIFF

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iren falschen Propheten angenomen, in dem die selbigen falschen Propheten inen grosse
weltliche herschung verheissen haben.
Wir predigen aber kein ander Evangelion, dann das uns in Göttlicher Schrifft vorge-
schriben und das unser lieber Herre und seine Apostel selb geprediget, und wir in unser
5 Augspurgischen Confession und jetzt widerumb in den vorgesetzten Articulen vor aller
weit bekennet haben und bekennen 206 . Und daran, das wir bei disem Evangelio mögen
bleiben, lehren wir auch nicht also alles hencken, wie das die zu Münster gelehrt und
gethon haben mit auffrur und enderung der ordenlichen Oberkeiten, sonder wie das
unser Herre Christus und seine Apostel mit Worten und exemplen gelehret und bewisen
10 haben, das nemlich | E zb | ein jeder das h. Evangeli frei bekennen und bezeügen solle
mit allen Worten und wercken, die das Evangelion lehret; Und auch meniglich dem zu
glauben und zu geleben beförderen, so vil der Herre einem jeden hiezu beruffen und
begäbet hat; Und was im dann darüber begegnet, zu verlieren und zu leiden, sagen wir
ja, das ein jeder Christ das gern verlieren und leiden solle. Dann er dadurch sich selbs
15 und sein seele ins ewig leben finden wirt.
Wir verheissen auch den unseren, so sie bei dem Evangelio bleiben, nit zeitlichen sig,
reich und herschung, wie die falschen Propheten zu Münster gethon, sonder das der
Herre verheissen hat 207 : ewige gnad und hilffe Gottes zu disem und dem ewigen leben,
damit wir hie, so lang er uns will auff erden haben, seinen Namen heiligen, sein reich
20 befördern und seinem willen geleben mögen. Das seie dann mit zeitlichen friden oder
Verfolgung, in zeitlicher armüt oder genüge, in schmach oder ehr, in todt oder leben 208 .
Unser himlischer vatter weiss allein, was wir bedörffen 209 und was uns das beste sein
mag. Daran kan er uns, seine kinder, nit lassen, wie er dann gesagt hat, das allen denen
auch alle leibliche notdurfft solle Zufällen, die am ersten nach seinem reich und nach
25 seiner gerechtigkeit trachten 210 . Item: das alle, die umb seinet und des h. Evangeli willen
verlassen heuser, brüder, Schwester, vatter, müter, weib, kinder und ecker, sollen solichs
jetz in diser zeit hundertfeltig empfahen mit Verfolgung und in der künfftigen weit das
ewig leben. Das ist: so lang der Herre wil solche hie leben und im dienen, so lang wil er
inen darzü auch under aller Verfolgung alle notdurfft und deren ein so seligs messen und
30 genüge geben, das sie nit hundertfeltig darfür nemen alles dessen, das sie umbs Herren
und seines h. Evangeli willen haben verlassen. Je ehe sie dann der Herre von hinnen zu
sich nimmet, je seliger sie sich erkennen.
| E 3a | Dise züsagungen des Herren werden ja niemand fehlen mögen. Also, und
2.06. B. bezeichnet hier die 29 Artikel als Glaubensbekenntnis und stellt sie auf eine Stufe mit
»unser Augspurgischen Confession«. Es ist eine offene Frage, ob er darunter die Tetrapolitana oder
die Confessia Augustana versteht. Diese hatte auch im amtlichen Gebrauch jene nahezu verdrängt
und war seit mehr als 10 Jahren das gemeinsame Bekenntnis der Schmalkaldener. F. Wendel,
Resume, S. 11, hat sicher recht, wenn er von diesen 29 Artikeln, die er »confession de foi commune«
nennt, sagt: »Bucer a voulu donner ici son testament theologique.« Zu den Fragen der Nachwirkung
dieses »Bekenntnisses« vgl. W. Bellardi, Bucers »Summarischer Vergriff«, S. 64 ff.
207. Mat. v [9.10]. x [29.30]. [Marg.].
208. Vgl. Ro 8,35.38.
209. Vgl. Mt 6,32.
210. Mt. otzz [31-33]. Marc. £[29.30]. [Marg.]. - »Mt. viii« ist sicher Druckfehler für »Mt. vi.«.
'So auch F. Wendel, Resume, S. 86.
 
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