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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0151
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EIN SUMMARISCHER VERGRIFF

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selb zeüget Deut, xiii [1-3] und ii.Thessal. ii [11.12], und darumb auch gebeütet, alle
lehrer und lehren durch dasselbig sein schrifftlich wort zu beweren. Dann uns dise
heilige Schrifft, so wir die in warer Gottesforchte lesen, kan weis machen zum ewigen
heil und gerüstet zu allen güten wercken, ii.Timoth. iii [16.17]. Dann sie nutz ist, alles
5 güts zu lehren und alles arges zu verwerffen.
Und eben damit haben sich die zu Münster verderbet, das sie die Göttliche schrifft
verlassen und deren ire falsche Prophecien und nit geringe wunderwerck und gespen-
ster217 des Satans haben fürgesetzet. Wie auch unsere widerwertigen218 thün, deren ein
theil sich auff das innerlich wort, das ist: die eitelen gedancken ires hertzens, wollen
10 begeben. Die anderen wollen sich halten, was der Bapst fürgibt219. Der Herre aber und
sein heiliger Geist heisset uns, die heilige Schrifft lesen und ersuchen220 und verspricht
uns, das wir darinn das ewig leben zu finden haben221 und die Weisheit des ewigen heils,
bei deren wolle er uns gnediglich erhalten.
| E 4a | Antwort auff das vierdte argument des Lesterers,
15 das wir auch Reformation des eüsseren Gottesdiensts lehren/
DAs vierdte und letste Argument unser widerwertigen ist, das wir lehren, das die unde-
ren Oberen sich auch umb der eüsseren Kirchen und Ceremonischen Gottesdienst
Reformation sollen bekümmeren. In dem lasset sich abermal der Epicurische Geist
vernemen. Zwar hetten unser liebe Herre Christus, der heilig Stephanus, die lieben
20 Apostel und alle Märtyrer sich der eüsseren tempel und Ceremonischen Gottsdienste
nichts bekümmeret und sich allemal der eüsseren Ceremonienb halben des gewüsset zu
halten, das die obristen gewalt und oberkeiten in dem geordnet, so hetten sie ir blut
drob nit vergiessen dörffen. Wer aber im innerlichen tempel seines hertzens reformiert
ist, das ist: wer Gott warlich glaubt und hebet, der muss das auch frei bekennen mit
25 wort und wercken und das widerspiel fliehen222, andere davon abziehen, so vil im seines
berüffs und vermögens halben möglich, Der hausvatter sein hausgesinde und ein jede
Oberkeit ire underthonen. Dann wie alle Oberkeiten iren gewalt allein von Gott haben,
also sollen sie den auch vor allem zu den ehren Gottes, das ist: darzü gebrauchen223, das
ire underthonen vor allem ein Gottselig und erbar leben füren mögen.
Das erste gesetze in Codice Justinian? gebeütet, das in allem Reich die Religion solle
a) dreizeiliger Block; Zeile 1 (Antwort ... des) in größeren Typen; D zweizeilige Initiale.
b) Cerimonien. - c) in lateinischen Typen: Codice Justiniani.
217. Sehenswürdigkeiten und Blendwerk. Götze, S. 232. 105. Übertragen: Gaukeleien und
Schwindeleien, Taschenspiel und Zauberei.
218. Gegner.
219. B. sieht in seinen Gegnern (»unsere widerwertigen«) Spiritualisten und Befürworter des
Interims. Beide Gruppen sind an sich heterogen, aber B. faßt sie unter dem Begriff der »Epikuräer«
zusammen. Vgl. Anm. 201 und Absatz 1 des folgenden Abschnittes.
220. Ergründen.
221. Vgl. Jo 5,39.
222. ii.Cor. vi [16.17]. [Marg.]. -Widerspiel = Gegenteil.
223. i.Tim. ii [2]. [Marg.].
 
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