DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
2.36
5
10
15
20
2-5
3°
volck füglich236 anzurichten vnd seliglich ins werck zubringen, haben vor allem die
gesetz vnnd Ordnung vffs weyslichst vnnd geflißnist237 zu nutz vnd frommen des volcks
gesetzet, jn dem die Gottseligen Obren im volck Gottes billich alwegen die Göttlichen
gesetz, die ja kein mensch kan verbesseren, zu vordrist zu rechter erkantnüs des volcks
gepracht vnnd die lassen mit grossem ernst jungen vnnd alten vorlesen vnnd erklären.
Zum anderen haben sie vff solich dargeben238, fürlesen vnnd erkleren der gesetze vor
allem volck, jung vnnd alt, des volcks willen in solche gesetze erfordert vnnd also mit
dem volck, vff sein eygen bekantnüs vnd bewilligen, den bund der gehorsame Göttli-
cher gesetze eingangen vnd bestettiget.
Also lesen wir, das Jehosua, da er diec rechte bestendige gehorsame Göttlicher ge-
setze jm volck wolte anrichten vnnd bestettigen, alle Stemme Israel mit jren Eiteren,
Richteren vnd amptleuten vor dem herren versamlet vnnd nach erzelung der Gutthaten
Gottes also zum volck gesagt hat: So forchtet nun den herren vnd dienet im trewlich vnd
rechtschaffen\ [2,5b] | vnd last faren die Götter, denen ewer Vatter gedienet haben
jenseyt dem wasser vnd in Egypten, vnnd dienen dem herren. Gefeilet es aber euch nit,
das ir dem herren dienet, so erwehlen euch heut, welchem jr dienen wolt, dem Gott, dem
Ewer Vatter gedienet haben jenseyt dem wasser, oder den Götteren der Amoriter, jn
welcher lannd jr wohnet; jch aber vnd mein haus wollen dem herren dienen. Da antwor-
tet das volck vnnd sprach: das sey ferne von vns, das wir den herren verlassen vnnd
anderen Götteren dienen, dann er ist vnser Gott etc.239
Vff solchen wege haben auch andere Gottseligen Richter, könig vnd Obren jm volck
Gottes die Göttliche gehorsame wider vffgerichtet vnd Reformation jm volck für geno-
men, wann die verfallen wäre. Wie mand in der obenangezogen Historien Asa, desgley-
chen in den Historien Ezechi^, Jehosue, Esrae vnd Nehemiae zu lesen hat.
Zum dritten haben solche Obren auch gar vleyssig versehen240, das die Straffen wider
die vbertretter mit allem ernst, wie sie Gott in seinem Gesatz gebotten, geübet worden
sind. Deshalben da der könig Asa241 den Bund Gottes wider ernewert, warde von jm
vnd dem gantzem volck erkennet vnd gesetzet, das alle die sterben solten, klein vnnd
gross, weyb vnnd man, die den herren, den Gott Israel, nit | [26a] | suchten, das ist: nit
sich seines gesatzes zuhalten vnnd dem zu geleben mit ernst befleyssen wolten.
Es haben auch alle weysen, die ie von gutter regierung geschriben oder die gutter
regierung gelobt worden sind, erkennet, zuerhaltung aller gutter Policey vnd regierung
gentzlich6 von nötten sein, das man ob gutten Satzungen ernstlich vnd strenge halte vnd
236. Rechtmäßig.
237. Aufs genaueste, geflissentlichst.
238. Erlassen, verordnen.
239. Jos 24,14-16.18.
240. Vorsorge getroffen, angeordnet.
241. Asa, Sohn Abiams, König von Juda. Vgl. iKö 15; 2Chr 14-16.
c) add.: etc. mit mehrer außführung B; danach fehlt in B etwa eine Seite Text von A, beginnend
mit A (25a): »rechte bestendige gehorsame ... « und endend mit A (25b): » ... vnd Nehemiae zu
lesen hat.«
d) gestr.: in dem.
e) von hier an über sieben Zeilen Hinweiszeichen („) am Rand.
2.36
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10
15
20
2-5
3°
volck füglich236 anzurichten vnd seliglich ins werck zubringen, haben vor allem die
gesetz vnnd Ordnung vffs weyslichst vnnd geflißnist237 zu nutz vnd frommen des volcks
gesetzet, jn dem die Gottseligen Obren im volck Gottes billich alwegen die Göttlichen
gesetz, die ja kein mensch kan verbesseren, zu vordrist zu rechter erkantnüs des volcks
gepracht vnnd die lassen mit grossem ernst jungen vnnd alten vorlesen vnnd erklären.
Zum anderen haben sie vff solich dargeben238, fürlesen vnnd erkleren der gesetze vor
allem volck, jung vnnd alt, des volcks willen in solche gesetze erfordert vnnd also mit
dem volck, vff sein eygen bekantnüs vnd bewilligen, den bund der gehorsame Göttli-
cher gesetze eingangen vnd bestettiget.
Also lesen wir, das Jehosua, da er diec rechte bestendige gehorsame Göttlicher ge-
setze jm volck wolte anrichten vnnd bestettigen, alle Stemme Israel mit jren Eiteren,
Richteren vnd amptleuten vor dem herren versamlet vnnd nach erzelung der Gutthaten
Gottes also zum volck gesagt hat: So forchtet nun den herren vnd dienet im trewlich vnd
rechtschaffen\ [2,5b] | vnd last faren die Götter, denen ewer Vatter gedienet haben
jenseyt dem wasser vnd in Egypten, vnnd dienen dem herren. Gefeilet es aber euch nit,
das ir dem herren dienet, so erwehlen euch heut, welchem jr dienen wolt, dem Gott, dem
Ewer Vatter gedienet haben jenseyt dem wasser, oder den Götteren der Amoriter, jn
welcher lannd jr wohnet; jch aber vnd mein haus wollen dem herren dienen. Da antwor-
tet das volck vnnd sprach: das sey ferne von vns, das wir den herren verlassen vnnd
anderen Götteren dienen, dann er ist vnser Gott etc.239
Vff solchen wege haben auch andere Gottseligen Richter, könig vnd Obren jm volck
Gottes die Göttliche gehorsame wider vffgerichtet vnd Reformation jm volck für geno-
men, wann die verfallen wäre. Wie mand in der obenangezogen Historien Asa, desgley-
chen in den Historien Ezechi^, Jehosue, Esrae vnd Nehemiae zu lesen hat.
Zum dritten haben solche Obren auch gar vleyssig versehen240, das die Straffen wider
die vbertretter mit allem ernst, wie sie Gott in seinem Gesatz gebotten, geübet worden
sind. Deshalben da der könig Asa241 den Bund Gottes wider ernewert, warde von jm
vnd dem gantzem volck erkennet vnd gesetzet, das alle die sterben solten, klein vnnd
gross, weyb vnnd man, die den herren, den Gott Israel, nit | [26a] | suchten, das ist: nit
sich seines gesatzes zuhalten vnnd dem zu geleben mit ernst befleyssen wolten.
Es haben auch alle weysen, die ie von gutter regierung geschriben oder die gutter
regierung gelobt worden sind, erkennet, zuerhaltung aller gutter Policey vnd regierung
gentzlich6 von nötten sein, das man ob gutten Satzungen ernstlich vnd strenge halte vnd
236. Rechtmäßig.
237. Aufs genaueste, geflissentlichst.
238. Erlassen, verordnen.
239. Jos 24,14-16.18.
240. Vorsorge getroffen, angeordnet.
241. Asa, Sohn Abiams, König von Juda. Vgl. iKö 15; 2Chr 14-16.
c) add.: etc. mit mehrer außführung B; danach fehlt in B etwa eine Seite Text von A, beginnend
mit A (25a): »rechte bestendige gehorsame ... « und endend mit A (25b): » ... vnd Nehemiae zu
lesen hat.«
d) gestr.: in dem.
e) von hier an über sieben Zeilen Hinweiszeichen („) am Rand.