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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0312
308
DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
Wo nicht, so ledige vns166 on menigclichs ergernüs vnd anstoß vnd gebrauche vns, rwo
vnnd wozu1 du wilt, allein doch zu heiligen deinen namen vnd zw dienen deinem Reich.
Oder nimme vns so bald zw dir. Dir, o Herr allein, sey mit deinem vatter vnd heiligem
geist ewig lobs, Eer vnnd preis vnnd seliger frid deiner armen kirchen. Amen167.
Der sonderung168, das ist schismatis, wolle vnns kheiner beschuldigen, als wenig der
herre Christus deren hat mögen beschuldiget werden, do er schon mit den zwelffen,
sibenzigen vnd andern leuten besonders von dem gemeinen volckh hat göttliche ver-
samblung gehalten1.
Crimen scismatis ist alzw schwer, lieben bruder, wir hetten vns des“ auch von Eurem
kheinem vnser leben lang ye versechen169. Gott verzeiche dem, der es gethon, dan dis
crimenv weit vnd[?J hoch kommen"170. xDie genad Gottes mit euchx.
Datum den 11. Nouembris Anno Domini 1547.
Dediti uobis in Domino fratres et symmiste171
M. Paulus Fagius D. Joannes Marpachius Conradus Schnell
Joannes Lenglinus Martinus Buzerusy
r) -r) wa vnd warzu B; wa vnd: fehlt C; wie vnd wozu D.
s) add.:vndB. - t) kein Absatz B. - u) das B. - v) eben B.
w) kompen (Verschreibung); add.: Bcc. [?] B.
x) —x) fehlt B; unter der letzten Zeile bei B Notiz: »1547. Ita scriptum Reliquis parochis
C.D.C.H. In die Martini.« Gemeint sind die Adressaten Caspar Hedio (C), Diebolt Nigri (D),
Matthis Zell-Celius (C), Hans Steinlin (H). »Dies Martini« ist der 11. November.
y) Bucerus B, C; Buzerus D.
166. Befreie uns.
167. Anhand des Initien-Registers in: Friedrich Schulz: Die Gebete Luthers. In: QFRG 44.
Gütersloh 1976. S. 395-417, ist dieses Gebet nicht zu identifizieren.
168. Spaltung (der Kirche, weil des Predigerkreises).
169. Jemals erwartet.
170. Ist Butzers Hand. [Marg. BJ. - Zusatz eines Späteren: »(C)[?]Lenglin!« Das ist richtig, B ist
von Lenglin geschrieben.
171. Die Hs. D hat auf f. 423 b (AST 176) unter den Namen folgende interessante Notiz: »Das
Theologische Bedencken von den Christi. Versammlungen und Gemeinschaften, so Bucerus soll
geschrieben haben vnd Hr. Dr. Schilterus vormals in Sachsen trucken lassen, alß auß dem Archiv
erhoben, will sich derzeiten nicht mehr findenn; jedoch ist gewiss, daß es vorhanden gewesen, und
ihme drauß communiciert worden, auch H. Praetori Regio Obrechto, wo es aber zurück geblieben,
ist mir vnwissend, habs niemahlen gesehen, noch weniger von mir obgedachtem Herren zugestellt
worden.« - Da diese Notiz von der gleichen Hand stammt wie D (AST 176, f. 414a - 423 b), läßt
sich folgern, daß D erst am Ende des 17. Jahrhunderts niedergeschrieben sein kann, also, wie bereits
in der Einleitung gesagt, die späte Abschrift des Archivars Wencker ist.
Schilter war Zeitgenosse und Freund Ph. J. Speners (vgl. ADB 31, S. 266 ff.). Er hat diesem im
Jahre 1690 ein Manuskript nach Frankfurt geschickt, das — ohne eine besondere Überschrift -
unmittelbar auf die Hs. B (AST 168, f. «jibff.) folgt und a. a. O., f. 91a eingeführt wird von einer
Notiz, die Lenglin niedergeschrieben hat: »Sequitur aliud scriptum factum ad Senatores quosdam,
selectos huius negotij deliberatores circa festum Andreae eiusdem anni 1547.« Die Anfangszeile des
auf f. 91b beginnenden Bedachtes lautet: >Mehrung gütlicher gnaden vnd geists<. Ihn hat Spener in
Frankfurt - nach Sachsen kam er erst später - drucken lassen. Vgl. dazu W. Bellardi, Die Ge-
schichte, S. 2ff. 121 ff. Dort ist diese Handschrift abgedruckt. Sie folgt in diesem Band auf S. 319 ff.
DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
Wo nicht, so ledige vns166 on menigclichs ergernüs vnd anstoß vnd gebrauche vns, rwo
vnnd wozu1 du wilt, allein doch zu heiligen deinen namen vnd zw dienen deinem Reich.
Oder nimme vns so bald zw dir. Dir, o Herr allein, sey mit deinem vatter vnd heiligem
geist ewig lobs, Eer vnnd preis vnnd seliger frid deiner armen kirchen. Amen167.
Der sonderung168, das ist schismatis, wolle vnns kheiner beschuldigen, als wenig der
herre Christus deren hat mögen beschuldiget werden, do er schon mit den zwelffen,
sibenzigen vnd andern leuten besonders von dem gemeinen volckh hat göttliche ver-
samblung gehalten1.
Crimen scismatis ist alzw schwer, lieben bruder, wir hetten vns des“ auch von Eurem
kheinem vnser leben lang ye versechen169. Gott verzeiche dem, der es gethon, dan dis
crimenv weit vnd[?J hoch kommen"170. xDie genad Gottes mit euchx.
Datum den 11. Nouembris Anno Domini 1547.
Dediti uobis in Domino fratres et symmiste171
M. Paulus Fagius D. Joannes Marpachius Conradus Schnell
Joannes Lenglinus Martinus Buzerusy
r) -r) wa vnd warzu B; wa vnd: fehlt C; wie vnd wozu D.
s) add.:vndB. - t) kein Absatz B. - u) das B. - v) eben B.
w) kompen (Verschreibung); add.: Bcc. [?] B.
x) —x) fehlt B; unter der letzten Zeile bei B Notiz: »1547. Ita scriptum Reliquis parochis
C.D.C.H. In die Martini.« Gemeint sind die Adressaten Caspar Hedio (C), Diebolt Nigri (D),
Matthis Zell-Celius (C), Hans Steinlin (H). »Dies Martini« ist der 11. November.
y) Bucerus B, C; Buzerus D.
166. Befreie uns.
167. Anhand des Initien-Registers in: Friedrich Schulz: Die Gebete Luthers. In: QFRG 44.
Gütersloh 1976. S. 395-417, ist dieses Gebet nicht zu identifizieren.
168. Spaltung (der Kirche, weil des Predigerkreises).
169. Jemals erwartet.
170. Ist Butzers Hand. [Marg. BJ. - Zusatz eines Späteren: »(C)[?]Lenglin!« Das ist richtig, B ist
von Lenglin geschrieben.
171. Die Hs. D hat auf f. 423 b (AST 176) unter den Namen folgende interessante Notiz: »Das
Theologische Bedencken von den Christi. Versammlungen und Gemeinschaften, so Bucerus soll
geschrieben haben vnd Hr. Dr. Schilterus vormals in Sachsen trucken lassen, alß auß dem Archiv
erhoben, will sich derzeiten nicht mehr findenn; jedoch ist gewiss, daß es vorhanden gewesen, und
ihme drauß communiciert worden, auch H. Praetori Regio Obrechto, wo es aber zurück geblieben,
ist mir vnwissend, habs niemahlen gesehen, noch weniger von mir obgedachtem Herren zugestellt
worden.« - Da diese Notiz von der gleichen Hand stammt wie D (AST 176, f. 414a - 423 b), läßt
sich folgern, daß D erst am Ende des 17. Jahrhunderts niedergeschrieben sein kann, also, wie bereits
in der Einleitung gesagt, die späte Abschrift des Archivars Wencker ist.
Schilter war Zeitgenosse und Freund Ph. J. Speners (vgl. ADB 31, S. 266 ff.). Er hat diesem im
Jahre 1690 ein Manuskript nach Frankfurt geschickt, das — ohne eine besondere Überschrift -
unmittelbar auf die Hs. B (AST 168, f. «jibff.) folgt und a. a. O., f. 91a eingeführt wird von einer
Notiz, die Lenglin niedergeschrieben hat: »Sequitur aliud scriptum factum ad Senatores quosdam,
selectos huius negotij deliberatores circa festum Andreae eiusdem anni 1547.« Die Anfangszeile des
auf f. 91b beginnenden Bedachtes lautet: >Mehrung gütlicher gnaden vnd geists<. Ihn hat Spener in
Frankfurt - nach Sachsen kam er erst später - drucken lassen. Vgl. dazu W. Bellardi, Die Ge-
schichte, S. 2ff. 121 ff. Dort ist diese Handschrift abgedruckt. Sie folgt in diesem Band auf S. 319 ff.