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DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
Beilage z
Auf der zweiten Seite des unpaginierten Blattes AST 168, f. 83 A-vgl. die Einleitung zu
Beilage 1 - finden sich die fünf Fragen, mit denen sich die Verfasser der >Ermanschrifft<
im Schlußkapitel an ihre Amtsbrüder wenden, f. 83 Ab - ebenfalls ohne Überschrift
und Unterschrift - hat den Charakter eines Entwurfs, der allerdings mit nur ganz gerin-
gen Änderungen in die Reinschrift übernommen worden ist. Diese Fragen finden sich
bei A, f. na/b (AST 84,51), bei B, f. 90 a/b (AST 168), bei C, f. 162^—163 a (AST 173)
und bei D, f. 422 a/b (AST 176). Auch dieses Konzept stammt von der Hand Konrad
Huberts.
1 Ob wir1 vns nit1 bhestes vleisb auch dahin sollen bearbeiten1, das gemeinschafft
vnd zücht der glider vnd des gantzen leibs Christi insc werck vnd die ubung komme,
wie sie vns Acta 2 [42-47] 4 [32-35], Rom. 12 [1-21], 1. Corr. 12 [4-11.27-31] vnd
Ephes.d 4 [1-32]2 3 4 furgeschriben ist.
2 Ob nit hiezu von nöten, das die hirten ire schefflin vnd sie6 jre hirten in recht 5
hertzlicher liebe vnd gmainschafft erkennen3 vnd sich solcher liebe vnnd gemeinschafft
gegen ainander auch erbieten 4fvnd wurcklich geprauchenf.
3 Ob nit auch hiezü hoch furderlich seie, das Christen mit jren seelsorgeren vnd vnder
ing selb vertraute, freie gesprech halten, da ieder sein anligen frei mage anzeygen vnd
denh anderen die gaben gottes, jm verliehen, mittheilen? 10
4 Ob man solch werck nit so wol diser zeit vnd in diser stat imm1 herren Christo
möge mit nutz der gotseligkeit üben, als der h.k Christus, die Apostel, die martyrer, die
Christen xzur zeit1 der lieben“ vätter5 solich werck zu njren zelten11 vnd bei jren leuthen
°geübet haben0?
5 Ob dann nit auch ein christlich oberkeit dises werck beförderen solle, so sie doch 15
durch Gottes hilffe wol mege furkomen6 vnd abwenden allen onrath7, den der teuffel
dabei kan erwecken?
a)—a) mit vns A, B, C, D. - b)—b) höchstens vleissens A. - c) in das A.
d) im Original: Epes. - e) die schäfflin A, B, C, D. - f)-f) add. A; fehlt B, C.
g) sich A, B, C, D. - h) dem B. - i) in A.
k) Herr A, B, C, D. - 1)—1) zun Zeiten B, C. - m) h. B, C.
n)-n) jrer zeit A, D. - o)—o) haben geübet A, B, C, D.
1. Gemeinsam das Ziel anstreben.
2. Vgl. die Stellenangaben auf Beilage 1 zu Punkt 2 und 3, von denen sich keine in diesem Zusam-
menhang findet.
3. Nahekommen, begegnen, anerkennen.
4. Sich für ... anbieten.
5. Kirchenväter.
6. Zuvorkommen, verhindern.
7. Schaden (für die Stadt).
DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
Beilage z
Auf der zweiten Seite des unpaginierten Blattes AST 168, f. 83 A-vgl. die Einleitung zu
Beilage 1 - finden sich die fünf Fragen, mit denen sich die Verfasser der >Ermanschrifft<
im Schlußkapitel an ihre Amtsbrüder wenden, f. 83 Ab - ebenfalls ohne Überschrift
und Unterschrift - hat den Charakter eines Entwurfs, der allerdings mit nur ganz gerin-
gen Änderungen in die Reinschrift übernommen worden ist. Diese Fragen finden sich
bei A, f. na/b (AST 84,51), bei B, f. 90 a/b (AST 168), bei C, f. 162^—163 a (AST 173)
und bei D, f. 422 a/b (AST 176). Auch dieses Konzept stammt von der Hand Konrad
Huberts.
1 Ob wir1 vns nit1 bhestes vleisb auch dahin sollen bearbeiten1, das gemeinschafft
vnd zücht der glider vnd des gantzen leibs Christi insc werck vnd die ubung komme,
wie sie vns Acta 2 [42-47] 4 [32-35], Rom. 12 [1-21], 1. Corr. 12 [4-11.27-31] vnd
Ephes.d 4 [1-32]2 3 4 furgeschriben ist.
2 Ob nit hiezu von nöten, das die hirten ire schefflin vnd sie6 jre hirten in recht 5
hertzlicher liebe vnd gmainschafft erkennen3 vnd sich solcher liebe vnnd gemeinschafft
gegen ainander auch erbieten 4fvnd wurcklich geprauchenf.
3 Ob nit auch hiezü hoch furderlich seie, das Christen mit jren seelsorgeren vnd vnder
ing selb vertraute, freie gesprech halten, da ieder sein anligen frei mage anzeygen vnd
denh anderen die gaben gottes, jm verliehen, mittheilen? 10
4 Ob man solch werck nit so wol diser zeit vnd in diser stat imm1 herren Christo
möge mit nutz der gotseligkeit üben, als der h.k Christus, die Apostel, die martyrer, die
Christen xzur zeit1 der lieben“ vätter5 solich werck zu njren zelten11 vnd bei jren leuthen
°geübet haben0?
5 Ob dann nit auch ein christlich oberkeit dises werck beförderen solle, so sie doch 15
durch Gottes hilffe wol mege furkomen6 vnd abwenden allen onrath7, den der teuffel
dabei kan erwecken?
a)—a) mit vns A, B, C, D. - b)—b) höchstens vleissens A. - c) in das A.
d) im Original: Epes. - e) die schäfflin A, B, C, D. - f)-f) add. A; fehlt B, C.
g) sich A, B, C, D. - h) dem B. - i) in A.
k) Herr A, B, C, D. - 1)—1) zun Zeiten B, C. - m) h. B, C.
n)-n) jrer zeit A, D. - o)—o) haben geübet A, B, C, D.
1. Gemeinsam das Ziel anstreben.
2. Vgl. die Stellenangaben auf Beilage 1 zu Punkt 2 und 3, von denen sich keine in diesem Zusam-
menhang findet.
3. Nahekommen, begegnen, anerkennen.
4. Sich für ... anbieten.
5. Kirchenväter.
6. Zuvorkommen, verhindern.
7. Schaden (für die Stadt).