3Ö2
DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
Schreiber 3) kommt mit dem Griechischen in seiner Vorlage nicht zurecht, verwendet
aber andererseits viele Abbreviaturen in den lateinischen Texten.
Die Edition
Über die in BDS 1, S. 18 ff. gegebenen und später ergänzten Richtlinien der Gesamtaus-
gabe hinaus wird folgendermaßen verfahren:
1. Vokalakzente über a und 0 werden als ä und 6 notiert. Da nahezu jedes u den nach
unten offenen Halbbogen hat, kann u, ü oder ü gelesen werden. Deshalb wird u ohne
Akzent notiert.
2. Für a, k, m, r werden zwei verschiedene Schriftzeichen verwendet, die beide sowohl
Majuskel als auch Minuskel bedeuten können. Ist die Majuskel nicht eindeutig er-
kennbar, wird die Minuskel notiert.
3. I und ] (Maj.) haben das gleiche Schriftzeichen. Deshalb wird vor Konsonanten I, vor
Vokalen J notiert. Dagegen sind i und j deutlich zu unterscheiden.
[n] Durchleuchtigste, Hochgeborne Churfursten, Gnedigste Herrn1! E. Churfl. gn.a
bitte jch vffs vnderthenigst durch vnsern Hern Jesum Christum vnd seine arme vnnd so
hoch angefochten kirchenn, sie wollen mein volgend geringfugigs anthworten, daß jnen
jch aus einfältiger, christlicher gehorsame begere, jm Herrn jtzt vndterthenigst furzu-
bringen, anders nit verstehenn noch vffnhemen, dan als das E. Churfl. gn. jch allein für 5
mein person gebe vnnd das nit allein keiner kirchenn, Sonder auch keinem einichen
Christen menschenn solle etwas verurtheils geberen2 vnnd daß jch auch gebe auß kurt-
zem vnnd engstigem3 bedencken, souiel mir der Herre diese drey tage, die jch hiezu
allein gehabt4, hat gegeben, diese so hohen vnd weit rurende5 hendell vnd geschrifften
zubesehen vnd zu erwegen; diese sachenn, die jn sich begreiffen den gantzen dienst der 10
ewigen Gotlichen maiestat vnd das heill aller kynder Gottes, solten warlich von vielen
Gotsgelerten vnnd erubten6 zum Reich Christj, vnsers Hernn, vor der kayn. vnd konn.
mten.b, vnserc aller gnedigsten hern, sampt vnsern Gnedigsten vnnd gnedigen Churfur-
a) Ewer Churfurstliche Gnaden.
b) kayserlichen vnd königlichen maiesteten.
c) zuerst: vnsers.
1. Die Empfänger waren die Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg und Friedrich II. von der
Pfalz, neben dem sächsischen Kurfürsten Moritz die zwei weltlichen Kurfürsten des Reiches, die auf
protestantischer Seite standen.
2. Ein endgültiges Urteil herbeiführen (oder auch: mit einem Vorurteil belasten).
3. Sorgsamem (auch: bangem?).
4. B. hatte sich drei Tage lang mit dem vorläufigen Interimstext, der sogenannten »Märzformel«
in der deutschen Übersetzung von Johannes Agricola, beschäftigt. Vgl. Pol. Cor. 4, S. 903, Anm. 4:
Brief der Nürnberger Gesandten vom 3. April. Siehe auch die Einleitung.
5. Weitreichenden, aufregenden.
6. Erfahrenen.
DIE LETZTEN STRASSBURGER JAHRE 1546-1549
Schreiber 3) kommt mit dem Griechischen in seiner Vorlage nicht zurecht, verwendet
aber andererseits viele Abbreviaturen in den lateinischen Texten.
Die Edition
Über die in BDS 1, S. 18 ff. gegebenen und später ergänzten Richtlinien der Gesamtaus-
gabe hinaus wird folgendermaßen verfahren:
1. Vokalakzente über a und 0 werden als ä und 6 notiert. Da nahezu jedes u den nach
unten offenen Halbbogen hat, kann u, ü oder ü gelesen werden. Deshalb wird u ohne
Akzent notiert.
2. Für a, k, m, r werden zwei verschiedene Schriftzeichen verwendet, die beide sowohl
Majuskel als auch Minuskel bedeuten können. Ist die Majuskel nicht eindeutig er-
kennbar, wird die Minuskel notiert.
3. I und ] (Maj.) haben das gleiche Schriftzeichen. Deshalb wird vor Konsonanten I, vor
Vokalen J notiert. Dagegen sind i und j deutlich zu unterscheiden.
[n] Durchleuchtigste, Hochgeborne Churfursten, Gnedigste Herrn1! E. Churfl. gn.a
bitte jch vffs vnderthenigst durch vnsern Hern Jesum Christum vnd seine arme vnnd so
hoch angefochten kirchenn, sie wollen mein volgend geringfugigs anthworten, daß jnen
jch aus einfältiger, christlicher gehorsame begere, jm Herrn jtzt vndterthenigst furzu-
bringen, anders nit verstehenn noch vffnhemen, dan als das E. Churfl. gn. jch allein für 5
mein person gebe vnnd das nit allein keiner kirchenn, Sonder auch keinem einichen
Christen menschenn solle etwas verurtheils geberen2 vnnd daß jch auch gebe auß kurt-
zem vnnd engstigem3 bedencken, souiel mir der Herre diese drey tage, die jch hiezu
allein gehabt4, hat gegeben, diese so hohen vnd weit rurende5 hendell vnd geschrifften
zubesehen vnd zu erwegen; diese sachenn, die jn sich begreiffen den gantzen dienst der 10
ewigen Gotlichen maiestat vnd das heill aller kynder Gottes, solten warlich von vielen
Gotsgelerten vnnd erubten6 zum Reich Christj, vnsers Hernn, vor der kayn. vnd konn.
mten.b, vnserc aller gnedigsten hern, sampt vnsern Gnedigsten vnnd gnedigen Churfur-
a) Ewer Churfurstliche Gnaden.
b) kayserlichen vnd königlichen maiesteten.
c) zuerst: vnsers.
1. Die Empfänger waren die Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg und Friedrich II. von der
Pfalz, neben dem sächsischen Kurfürsten Moritz die zwei weltlichen Kurfürsten des Reiches, die auf
protestantischer Seite standen.
2. Ein endgültiges Urteil herbeiführen (oder auch: mit einem Vorurteil belasten).
3. Sorgsamem (auch: bangem?).
4. B. hatte sich drei Tage lang mit dem vorläufigen Interimstext, der sogenannten »Märzformel«
in der deutschen Übersetzung von Johannes Agricola, beschäftigt. Vgl. Pol. Cor. 4, S. 903, Anm. 4:
Brief der Nürnberger Gesandten vom 3. April. Siehe auch die Einleitung.
5. Weitreichenden, aufregenden.
6. Erfahrenen.