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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 17): Die letzten Strassburger Jahre: 1546 - 1549 — Gütersloh, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.30258#0387
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3. BRIEFMEMORANDUM

383

terre offerre non cessat; jn illis enim carnalibus victimis figuratio fuit carnis Christi
quam pro peccatis nostris, ipse sine peccato, fuerat oblaturus et sanguinis quem erat
effusurus in remissionem peccatorum nostrorum, in isto autem sacrificio gratiarum
actio atque commemoratio est carnis Christi, quam pro nobis obtulit, et sanguinis,
5 quem pro nobis idem deus effudit.«
Item ex uerbis Cyrilli in Epistola quadam contra Nestorium173: »Annunciantes enim
eam quae secundum carnem mortem unigeniti filij Dei, hoc est Jesu Christi, et ex mor-
tuis resurrectionem inque coelos assumptionem confitentes incruentum in ecclesijs,
perficimus cultum, accedimusque ad mysticas benedictiones et sanctificamur efficimur-
10 que participes sanct? carnis et praeciosi sanguinis nostri omnium seruatoris Christi.«
| [66] | Hierauff ist jha dar, das bej den alten H. vattern Christum den herren jm h.
Abentmal vffopffern anders nichts ist, dann also bej den zugebrachten gaben vnd op-
ffern brott vnd weins - wie die gläubigen bej den alten zum tisch des herren brachten,
vff welche auch vil wort des gemeinen Canons lauten -, Christum vnd seinen toth vnd
15 was er vns worden ist, gelitten, gethan vnd erworben hat, den gegenwertigen herlich
verkhunden vnd predigen, vnnd dann auch durch die H. Sacrament den gläubigen
mitteilen vnnd sie bede durch wort vnd Sacrament erwecken, das sie jnen den verdienst
Christj jn warem glauben appliciren vnd zu eigen annemen.
Wanhun jn diesem 2. §, dem 12. vnd 13.174 vnd auch hernacher jn anderen das offerre
10 Christum vnd oblatio Christj dermassen verstanden vnd gebraucht wurt, wie es die
alten kirchen vnd vätter haben gebraucht, So ist an der meinung vnd lehr kein feel. Es
sindt aber leider hieuor die wort weit anders ausgelegt worden, das nemlich der Priester
durch sein jntention, werck vnd handlung alda, dauon auch die gegenwertigen ein wort
nit verstan, das verdienst | [67] | Christj applicire vnnd zuaigne den gegenwertigen vnnd
2.5 denen, die sich der meß mit etwas gaben oder sunst theylhafft gemacht oder den es die
priester sunst gegunet haben; welches ein schwerer jrthumb gewesen, dann die diener
das opffer nit anders mögen appliciren dann mit der predig des Euangelij, raichung der
Sacramenten vnnd gepeten, welcher application auch niemant etwas geniessen mag dann
der hie mit beweget, den verdienst Christj auch jm selbs jn warem glauben vnd mit recht
30 andechtigem gebett vnnd dancksagen applicire vnd zuaigne. Der handel ist jha groß vnd
der aller gröst, darumb der Son gottes gestorben, vnd daran all vnnser hayl stath, dar-
umb muß man jhe dauon gantz dar, richtig vnd mit groß gewarsamkeit175 reden vnd
handlen.
Im 16.17.18. §176: Das man das Rhein opffer, dauon Malachias [1,11] geweissäget, vff
35 das opffren Christj jm H. Abentmal, das ist: vff die Verkündigung seines toths vnd
173. Vgl. Cyrill v. Alexandrien'. Ep. 17; MSG 77, Sp. 144.
174. Art. 22, Abs. 2 [Mehlhausen, S. 102) unterscheidet nach iMos 4,3h. zwischen »sacrifi-
cium« (Opfergabe) und »oblatio« (Opferhingabe). In Abs. 17 und 18 (in B.s Vorlage Abs. 12 und
13) ist Christus die oblatio illius sacrificii, die im Sakrament des Altars durch den Priester Gott
dargebracht und zugleich den Gläubigen mitgeteilt (appliziert) wird [Mehlhausen, S. 112). Diese
priesterliche Mittlerrolle lehnt B. hier ab.
175. Sorgfalt.
176. Art. 22, Abs. ipff.: »diß gehaim [im Ulhart-Druck: hailsam] opffer hat Malachias im geist
gesehen ...« (Mehlhausen, S. 114). Mal 1,11 nach der Vulgata; vgl. Weiser, A. In: Altes Testament
Deutsch 25, S. 187!.
 
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